Die Vorstellung eines Planeten, der keine Auswirkungen hat, ist eine Illusion. Aus diesem Bewusstsein heraus entstand Thermocene, ein künstlerisches Projekt, das Musik, Kino und Architektur miteinander verbindet, um die Beziehung zwischen Mensch und Umwelt im Zeitalter des Klimawandels zu untersuchen. Thermocene wurde von Giorgio Ferrero und Rodolfo Mongitore (Mybosswas) unter Mitwirkung des Designstudios EX. konzipiert und entwickelt sich in Form einer Ausstellung, eines Dokumentarfilms und eines Buches, die die künstlerische Forschung in eine multisensorische Reise verwandeln.
Der erste Termin ist in Turin, vom 5. bis 30. März 2025, mit einer Doppelausstellung: in der Gallerie d’Italia und in den Antiche Ghiacciaie del Mercato Centrale (bis 23. März). Die von ARTECO (Beatrice Zanelli und Camilla Zennaro) kuratierte Ausstellung ist eine immersive Erfahrung, die die Reflexion über die Verbindung zwischen Mensch und Natur in Ton und Bild umsetzt.
Im Mittelpunkt von Thermocene steht eine visuelle und akustische Symphonie, die in großer Höhe zwischen zwei futuristischen Biwaks in den piemontesischen Alpen auf 3.000 Metern Höhe entsteht. Hier haben Ferrero und Mongitore, dreißig Kilometer voneinander entfernt und ohne jeglichen Komfort, die unsichtbaren Spuren des Menschen in der Umwelt - von Windgeräuschen bis zu Radiowellen - aufgenommen, um sie in eine chorische Musikkomposition zu verwandeln. Das Ergebnis ist eine Klanginstallation, die eine Welt heraufbeschwört, in der Natur und Mensch miteinander in Dialog treten und den Weg für ein neues kollektives Bewusstsein ebnen.
“Ich wollte zeigen”, erklärt Ferrero, "dass selbst an diesen Grenzgebieten kein Platz mehr für die romantische Vorstellung einer unberührten Natur ist, sondern dass man sich stattdessen eine wunderbare Fata Morgana einer vermenschlichten Natur vorstellen und erhoffen kann, in der der Mensch mit seinem Genie mit seinem Lebensraum verschmilzt und ihn respektiert.
Die Ausstellung in den Antiche Ghiacciaie in Turin gliedert sich in zwei unterschiedliche Bereiche. Der erste ist dem Klang gewidmet: Inmitten von Radios, Aufzeichnungsinstrumenten und akustischen Spuren, die in großer Höhe gesammelt wurden, taucht der Besucher in ein Klangchaos ein, das die durch menschliche Aktivitäten verursachte Sättigung der Luft wiederherstellt. Der Klang breitet sich in den Räumen der Eiskästen aus dem 18. Jahrhundert aus und verstärkt sich zu einer intensiven sensorischen Erfahrung.
Im zweiten Raum hingegen erzählt eine doppelte Videoprojektion von den Erfahrungen der beiden Künstler in den alpinen Biwaks. Während das Publikum im ersten Teil der Ausstellung die Dissonanz der zeitgenössischen Welt wahrnimmt, wird hier das Chaos zur Symphonie, die ein mögliches Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur wiederherstellt.
Gleichzeitig wird in der Gallerie d’Italia eine Zweikanal-Videoinstallation gezeigt, die den Film Thermocene vorwegnimmt, der derzeit mit KINO Produzioni vorproduziert wird. Am 28. März werden Ferrero und Mongitore außerdem eine Live-Performance veranstalten, bei der die in großer Höhe aufgenommenen Tonspuren in einer Echtzeitkomposition zu neuem Leben erweckt werden.
Thermocene ist nicht nur eine künstlerische Reflexion, sondern auch eine poetische Untersuchung unserer Zeit. Der Titel des Projekts greift einen vom Aktivisten Richard Stallman 2015 geprägten Begriff auf, der den Fokus vom Anthropozän - dem vom Menschen dominierten Zeitalter - auf das Thermozän verlagert, in dem Klimawandel und globale Erwärmung zu den zentralen Elementen unserer Zeit werden. Die Botschaft ist klar: Der Mensch ist auch dort präsent, wo er unsichtbar zu sein scheint, und das Bewusstsein für die Auswirkungen auf die Umwelt ist für die Vorstellung von der Zukunft unerlässlich.
Nach Turin wird die Ausstellung in Italien und im Ausland fortgesetzt. Vom 24. bis 27. März wird das Filmprojekt zu Thermocene auf dem CPH:FORUM 2025 uraufgeführt, einer Koproduktionsveranstaltung des CPH:DOX, einem der renommiertesten Dokumentarfilmfestivals der Welt. Vom 7. Juni bis zum 14. September wird die Installation im GAMeC in Bergamo im Rahmen des Programms Think like a mountain - The Biennial of the Orobie zu sehen sein, das internationale Künstler und lokale Gemeinschaften in eine Reflexion über Architektur in großen Höhen und die Auswirkungen des Menschen einbezieht.
Hier wird das Projekt um ein neues Element bereichert: die Geschichte der Renovierung des Biwaks Aldo Frattini, das aus der Zusammenarbeit zwischen der GAMeC und dem italienischen Alpenverein von Bergamo hervorgegangen ist. Diese Struktur, die nicht als Ausstellungsraum, sondern als Basis für die Umweltüberwachung gedacht ist, wird zum Verbindungspunkt zwischen Kunst, Forschung und Landschaft.
Die Ausstellung Thermocene wird durch die Unterstützung von Intesa Sanpaolo, dem Hauptpartner der Initiative, sowie von Media Creative Europe, Fondazione Compagnia di San Paolo, Film Commission Piemonte, Mercato Centrale Torino und Another Music Records ermöglicht.
Zur Verwirklichung des Projekts trugen auch technische Sponsoren wie Epson, Montarbo, Nanlite, Patona, Rycote, Tip Top Audio und Gruppo FTS bei, die die notwendige technische Unterstützung für die Erstellung der Ton- und Bildinstallationen lieferten.
Mit seiner Verflechtung künstlerischer Sprachen will Thermocene uns dazu einladen, unsere Beziehung zur Umwelt zu überdenken, und suggeriert, dass die Zukunft von unserer Fähigkeit abhängen wird, Chaos in Harmonie zu verwandeln. Eine Reise zwischen Kunst und Wissenschaft, die, ausgehend von den Alpengipfeln, neue Perspektiven auf unsere Präsenz in der Welt eröffnet.
Thermocene: Kunst, Klang und Natur im Zeitalter der Klimakrise |
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