Roberto Ghezzi bringt seine Landschaftsinterventionen auf die Insel Elba


Er, der Künstler Roberto Ghezzi, nennt sie "Leinwände": Es sind Werke, die mit natürlichen Elementen geschaffen wurden. Einige von ihnen hat er auf der Insel Elba und im toskanischen Archipel im Rahmen eines Aufenthalts namens "Anadyomene" geschaffen.

Leinwände" in der Landschaft, die nur aus natürlichen Elementen bestehen, Werke der Land Art auf derInsel Elba: das ist das Projekt von Roberto Ghezzi (Cortona, 1978) im Rahmen von Anadyomene. Nascente dall’acqua, einer interdisziplinären künstlerischen Residenz-Initiative des Museumssystems des Toskanischen Archipels (S.M.AR.T). An dem Projekt, das von der Region Toskana im Rahmen der Ausschreibung für das Museumssystem 2024 finanziert wird, sind neun Gemeinden und der auf sieben Inseln gelegene Nationalpark Toskanischer Archipel beteiligt. Eines der Hauptziele des Projekts besteht darin, die Verbindungen zwischen dem Territorium und den historisch, künstlerisch und landschaftlich interessanten Orten des Archipels zu verbessern. Die Werke von Ghezzi sind daher an verschiedenen Orten installiert, wie dem Hafen der Insel Capraia, dem kleinen See von Conche in der Nähe von Rio Marina, dem kleinen Hafen von Mola und den Thermalbädern von San Giovanni auf der Insel Elba. Diese Orte, die reich an Geschichte und Naturschönheiten sind, bilden den idealen Hintergrund für Ghezzis Kunstinstallationen.

Der Titel “Anadyomene” stammt von einer der Bezeichnungen der Aphrodite und bedeutet “aufsteigen” oder “aus dem Meer auftauchen”. Aphrodite wird oft so dargestellt, dass sie aus dem Schaum des Meeres aufsteigt, ein mythologisches Bild, an das das Projekt erinnern soll. Der Volksglaube besagt, dass Aphrodite durch den Verlust oder das Fallenlassen von sieben Perlen aus ihrer Halskette die Inseln des toskanischen Archipels entstehen ließ. Die Perlen, die in die Gewässer vor der toskanischen Küste fielen, verwandelten sich in wunderschöne und vielfältige Inseln.



Ghezzis Werke, die Naturografie genannt werden, entstehen durch ein Verfahren, bei dem die Natur selbst Spuren auf umweltfreundlichen Medien hinterlässt, die über einen längeren Zeitraum in natürlicher Umgebung gelagert werden. Diese einzigartige und originelle Methode ermöglicht es, das sonst unsichtbare Bild von Unterwasserlandschaften einzufangen. Ghezzi, der in verschiedenen nationalen und internationalen Landschaftskontexten gearbeitet hat, bevorzugt aquatische Lebensräume wie Seen, Flüsse, Lagunen und Meere, in denen sich Sedimente natürlich ablagern. Ghezzis Arbeit zeichnet sich durch die Verbindung von Kunst und Wissenschaft aus, ein Eckpfeiler seiner expressiven Untersuchung. Das Projekt Anadyomene bildet da keine Ausnahme, denn es verbindet künstlerische Aspekte mit strengen wissenschaftlichen Analysen, um das natürliche und kulturelle Erbe des toskanischen Archipels zu erforschen und zu dokumentieren.

Das Projekt gliedert sich in zwei Hauptphasen. Die erste ist die künstlerische Residenz: In der ersten Phase wird der Künstler sechs “Leinwände”, wie Ghezzi sie nennt (jede etwa 5 mal 2 Meter groß), in den Gewässern des toskanischen Archipels installieren. Diese Leinwände werden nach etwa zwei Monaten der Ausstellung wieder eingesammelt. Die zweite Phase ist die Wanderausstellung: In der zweiten Phase werden die während des Aufenthalts entstandenen Leinwände in einer Wanderausstellung in den verschiedenen an S.M.AR.T beteiligten Museen auf den sieben Inseln ausgestellt. Diese Ausstellung wird von einem öffentlichen Programm in Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen des Projekts begleitet, das pädagogische Workshops für Erwachsene und Kinder, spezielle Routen für Schulen, Vorträge, Führungen und andere Veranstaltungen umfasst.

Das Projekt wird vom wissenschaftlich-technischen Ausschuss S.M.AR.T betreut, der sich aus Fachleuten, Forschern, Universitätsprofessoren, Beamten der Aufsichtsbehörde, Archäologen, Geologen, zeitgenössischen Kunsthistorikern, Paläontologen, Architekten und Museologen zusammensetzt. Darüber hinaus profitiert das Projekt von der Partnerschaft und der Unterstützung durch Organisationen des dritten Sektors auf nationaler und internationaler Ebene sowie von der Zusammenarbeit mit dem CNR in Pisa bei der wissenschaftlichen Untersuchung der Gemälde.

Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Luca Baldassari
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Luca Baldassari
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Luca Baldassari
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Luca Baldassari
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Roberto Ridi
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Roberto Ridi
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Roberto Ridi
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Roberto Ridi
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Luca Baldassari
Roberto Ghezzi, Anadyomene. Foto: Luca Baldassari

Roberto Ghezzi bringt seine Landschaftsinterventionen auf die Insel Elba
Roberto Ghezzi bringt seine Landschaftsinterventionen auf die Insel Elba


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