Am 23. und 24. August 2018 kommt Fabio Viale ’s Souvenir Pieta (Mutter) (Cuneo, 1975) nach Lampedusa, wo sie im Mittelpunkt einer Performance des Künstlers stehen wird, der seine Pieta 2018 geschaffen hat. In beiden Werken hat Viale die Pietà von Michelangelo im Vatikan im Maßstab 1:1 nachgebildet, wobei er dem großen Meisterwerk der Renaissance einen entscheidenden Unterschied in der Wahrnehmung hinzufügte, denn in dem Werk von 2007 wurde Christus ohne die Mutter abgebildet, während in dem neueren Werk die Mutter ohne den Sohn abgebildet ist, was eine schmerzliche Trennung symbolisiert.
Der nächste Schritt in der Arbeit nahm dann mit dem Werk Lucky Ehi, das anlässlich der Eröffnung der Mailänder Filiale der Galleria Poggiali präsentiert wurde, eine eher konzeptionelle Dimension an. In seinem Werk Lucky Ehi hatte Viale anstelle von Jesus einen jungen nigerianischen Katholiken namens Lucky Ehi, der dem Tod und der Verfolgung entkommen war und den er in einem Auffanglager für Flüchtlinge in Turin kennengelernt hatte, auf die Knie der Jungfrau gelegt. Diese Madonna aus weißem Carrara-Marmor wurde so zu einer universellen Mutter aller Zeiten und Religionen, die auch den Letzten willkommen heißt, indem sie die Gestalt einer verschleierten Frau annimmt und sich ihrer katholischen Konnotationen und ihres donnernden Auftretens entledigt, um zu einer universellen Figur zu werden, die mit einem Kopfschmuck der absoluten Barmherzigkeit verhüllt ist. In der Mailänder Ausstellung wurde die Skulptur von einem 4 mal 3 Meter großen Plakat begleitet, das die gesamte Wand der Galerie einnahm und Lucky Hey nackt anstelle von Christus darstellte, sowie von einer Tonaufnahme seiner Geschichte als Migrant.
Die neue Etappe des Projekts von Fabio Viale besteht nun darin, die verwaiste Christus-Skulptur an einem Strand von Lampedusa, einem äußerst symbolträchtigen Ort, aufzustellen und sie direkt am Meer in Richtung Libyen zu richten, um die großartige Synthese einer Botschaft des Willkommens und der Universalität darzustellen. Die Mutter ist bereit, in ihrer schmerzhaften Leere die Universalität des Mannes, der aus dem Meer kommt, in sich aufzunehmen und ihren Schoß der gesamten Menschheit anzubieten. Die Aufführung wird durch eine umfangreiche Fotoreportage dokumentiert.
Im Bild: Fabio Viale, Souvenir Pieta (Mutter) (2018; Marmor)
Fabio Viale bringt seine Pietà nach Lampedusa und wendet sie Libyen zu, um eine Willkommensbotschaft zu senden |
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