Rom bündelt 90 Prozent der Touristen in Latium: 35 Millionen Übernachtungen im Jahr 2023

35 Millionen und es werden immer mehr. So lauten die Zahlen für den Tourismus in Rom im vergangenen Jahr, in dem die Hauptstadt einen neuen Rekord aufstellte, indem sie die 35-Millionen-Grenze überschritt und den Covid in weite Ferne rücken ließ. Während man sich darüber nur freuen kann, darf man nicht vergessen zu betonen, dass der Tourismus in der Hauptstadt 89,5 % der Besucherzahlen des gesamten Latiums ausmacht (an zweiter Stelle steht Latina mit 4,5 %: “Was gibt es in Latina zu sehen?”, fragen sich die Touristen), und er konzentriert sich auf ein sehr begrenztes Gebiet, das 0,3 % des Stadtgebiets ausmacht: Die am meisten besuchten Orte konzentrieren sich nämlich auf das Kolosseum, den Trevi-Brunnen, das Pantheon und den Vatikan. So viel zu den Maßnahmen zur Entsaisonalisierung und vor allem zur Entlastung der Verkehrsströme. Diese Daten deuten zweifelsohne auf ein Problem des “Verbrauchs” der Stadt hin, das man umzuleiten versucht, jedoch offensichtlich ohne Erfolg.

Die Analyse stammt aus einer Studie, die vom RUR - Urban Research Institute (dessen Präsident, Professor Giuseppe Roma, auch Vizepräsident des italienischen Touring Club ist) im Auftrag des “CRU - Regional Council” von Unipol in Latium erstellt wurde (CRUs sind informelle Gremien, die in allen Regionen vertreten sind und die Akteure der Unipol-Gruppe zusammenbringen). Die Banken- und Versicherungsgruppe des genossenschaftlichen Systems der Emilia ist in der Tat sehr sensibel für das Thema Tourismus, da sie nach der Übernahme von Sai Assicurazioni auch deren Aktivitäten im Gastgewerbe (die ehemaligen Atahotels) übernommen hat und so die führende und einzige italienische Hotelkette des Landes geschaffen hat: UNA Hotels (53 Hotels, Resorts und Residenzen in 25 Destinationen mit über 5800 Zimmern und 1200 Mitarbeitern).

Die Studie Tourism in Rome and Lazio: economic relevance and social coexistence(hier die vollständige Studie) wurde in Anwesenheit des Bürgermeisters von Rom Roberto Gualtieri und verschiedener Insider, darunter Giorgio Marchegiani, Geschäftsführer der Gruppo UNA Hotels, vorgestellt.

Die Studie zeigt, dass Rom im Jahr 2023 eine außergewöhnliche Erholungsfähigkeit nach den Folgen von Pandemien und Kriegen bewiesen hat und es geschafft hat, den Aufschwung des internationalen Tourismus auf einem höheren Niveau als vor der Pandemie abzufangen, so dass für den 31.12. mehr als 35 Millionen Übernachtungen prognostiziert werden, ein Anstieg von mehr als 9 % im Vergleich zu 32 Millionen im Jahr 2022. Trotz der ausgezeichneten Leistung der Hauptstadt liegt Latium (in der endgültigen Bilanz für 2022) mit 36 Millionen Übernachtungen an sechster Stelle in Italien, gegenüber 38,1 Millionen in der Emilia-Romagna, 42,8 Millionen in der Toskana und 65,9 Millionen in Venetien, das an erster Stelle steht.

Wie bereits erwähnt, zeigt die Studie, wie sehr sich die Touristenströme auf Rom konzentrieren, während das regionale Territorium nur einen Bruchteil dieser großen touristischen Bonanza abbekommt: 89,5 % der Touristenpräsenz der Region konzentriert sich auf die Metropolitanstadt Rom, gefolgt von den Provinzen Latina mit 4,5 %, Viterbo mit 3,7 %, Frosinone mit 2,4 % und Rieti mit 0,4 %. Ein Ungleichgewicht, das den Spielraum für eine Verbesserung des Tourismus im restlichen Latium aufzeigt, das - wie sie betonen - auch außerhalb des römischen Gebiets über beträchtliche kulturelle und landschaftliche Ressourcen verfügt: die “außergewöhnliche Agrarlandschaft und die eno-gastronomischen Präsenzen, die mit der über die gesamte Region verteilten Ländlichkeit verbunden sind, und dann die Meeresressourcen der Küste und der Inseln, die Berge, das Kunsthandwerk, die Themenparks und der Thermalismus. Ein Ungleichgewicht, das auch bei der Nutzung des kulturellen, historischen, monumentalen und archäologischen Erbes zu beobachten ist”. Latium als Ganzes verzeichnete im Zeitraum vor der Pandemie (2019) 25,6 Millionen Besucher in den staatlichen Kulturstätten, davon 24,5 Millionen in Rom und 1,1 Millionen in den übrigen Provinzen. Im Zeitraum 2012-2019 ging der Anteil der Besucher von außerhalb Roms von 9,9 % auf 4,4 % zurück, während Rom von 90,1 % auf 95,4 % der Eintritte kam.

Zu diesem Ungleichgewicht zwischen der Peripherie und dem Zentrum kommt ein weiteres in Bezug auf die Stadt Rom selbst hinzu: 86,4 % der Besucher von Kulturstätten konzentrieren sich auf das historische Zentrum von Rom. Die Daten sind eindeutig: “Die Besucherströme konzentrieren sich auf ein begrenztes Gebiet, was einerseits zu Verstopfung und Unbehagen führt und andererseits zu einer Verschwendung von Kulturerbe-Ressourcen, die sich potenziell außerhalb des historischen Zentrums und in den Außenbezirken befinden, die zwar sehr attraktiv sind, aber nicht ausreichend genutzt werden”.

Die Konzentration liegt in einem Gebiet zwischen dem Kolosseum, dem Trevi-Brunnen, dem Pantheon und dem Vatikan, das flächenmäßig 0,3 % des Stadtgebiets, 9,6 % des Zentralgebiets und nur 18,9 % des ersten Stadtbezirks entspricht. Diese Daten lassen sich aus dem Besuch von Kulturstätten in diesen Gebieten ableiten.

Im Rahmen der Präsentation wurde die Gesamtzahl der Beschäftigten im Bereich Handel, Beherbergung und Gastronomie in Latium angegeben, die bereits im Jahr 2022 mit 443.000 das Niveau von 2019 erreicht und im zweiten Quartal 2023 auf 461.000 oder 19,2 % der Beschäftigten ansteigt.

Der Vergleich mit anderen wichtigen Tourismusregionen zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023 sieht Venetien und die Emilia-Romagna mit einer Abweichung von 13%, Latium verzeichnet eine positive Abweichung von 4,8%, die über dem nationalen Durchschnitt für den Sektor (4%) liegt, der Wert für Mittelitalien (2,9%) und die Toskana (2,9%).

Rom bündelt 90 Prozent der Touristen in Latium: 35 Millionen Übernachtungen im Jahr 2023

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