Ab Sommer 2024 wird in der Region Hall-Wattens in Österreich, im Herzen der Tiroler Bergwelt, der neue Fernwanderweg Berglegen für alle eröffnet, die mehrtägige Wanderungen in den Bergen unternehmen wollen. Mit fünf Etappen von mittlerem Schwierigkeitsgrad eignet sich dieser Weg besonders für Anfänger auf Langstreckenwanderungen und bietet ein völliges Eintauchen in die Schönheit der alpinen Natur. Der Weg schlängelt sich durch luftige, aber nicht zu hohe alpine Höhen, bietet atemberaubende Landschaften und führt durch malerische Dörfer, die als Einkehrmöglichkeiten dienen. Das Besondere an diesem Weg ist jedoch die Atmosphäre der Ruhe und Beschaulichkeit. Für zusätzliche Faszination sorgen die Begegnungen mit Bergsagen: von geheimnisvollen Alpengeistern über märchenhafte Riesen bis hin zu alten christlichen Legenden. Der Weg bietet einen tiefen Bezug zur lokalen Geschichte und Kultur.
Etappe 1: Die Sage von Maria Lärche
Im 17. Jahrhundert kam die Bäuerin Magdalena Bogner aus Schlögelsbach in Terfens regelmäßig an einem eigenartigen Lärchenbaum am Wegesrand vorbei, der sie unwiderstehlich anzog. Sie verspürte einen tiefen spirituellen Ruf und beschloss, dort zu beten. Im Jahr 1665 berichtete Magdalena dem Stifter von St. Martin in Gnadenwald, Johann Weiß, von diesem Erlebnis. Tief beeindruckt fertigte Johann Weiß persönlich eine Marienstatue aus Ton an und stiftete sie neben der Lärche, die Magdalena so inspiriert hatte. Magdalenas Ehemann stellte das Geschenk in eine eigens dafür vorbereitete Nische. Das Ereignis erregte die Aufmerksamkeit anderer Menschen, die begannen, regelmäßig am “Maria-Lärch” zu beten. Kurz darauf wurde eine Kapelle errichtet, zunächst aus Holz, die nur wenige Jahre später durch eine stärkere Steinkonstruktion ersetzt wurde. Joseph II. hob jedoch die Wallfahrt auf und das Kultobjekt wurde nach Terfens verlegt. Erst 1795 wurde die Kapelle mit der Rückkehr der Marienstatue wiedereröffnet. Ein weiterer wichtiger Grund für die Beliebtheit von Maria Larch in Gnadenwald ist der Glaube, dass die heilende Quelle, die aus dem Barockbrunnen sprudelt, ein stummes Mädchen, Maria Jenewein, im 18. Jahrhundert ein stummes Mädchen, Maria Jenewein, von ihrem Leiden geheilt haben soll. Seither gilt das Wasser des Brunnens als belebend und wird als göttliche Gabe an einem Ort von großer Kraft und Faszination gesehen.
Etappe 2: Die Sage vom Riesen Glungezer
Wo heute die Tulfeiner Alm steht, befand sich einst der Palast eines Hirtenkönigs, der mit seinen vier Töchtern sein Volk mit großer Güte regierte. Der Frieden dieses Hochtals wurde jedoch eines Tages durch das Eindringen eines Riesen gestört, der in einer Höhle nahe dem Gipfel des Glungezers hauste. Der Riese brüllte oft nachts fürchterlich und löste Lawinen und Schlammlawinen aus, die bis ins Tal hinabstürzten. Eines Tages sah der Riese die vier Töchter des Königs, und sein grausames Herz wurde von Begierde erfüllt: Er wollte eine der Prinzessinnen heiraten und bat den König, ihm dies zu gewähren. Der König, zutiefst verängstigt, erwiderte, wenn der Riese die Zuneigung einer der Prinzessinnen gewinnen könne, dann sei er willkommen. Der Riese unterbreitete also seinen Vorschlag, aber die Töchter des Königs verspotteten ihn und lehnten seinen Hof ab. Der Riese, verschmäht und wütend, beschloss, sich schrecklich zu rächen. In der folgenden Nacht wälzte er haushohe Felsbrocken vom Gipfel des Glungezers in Richtung Tulfein und drängte das königliche Schloss mit seinen Bewohnern in den See, in dessen Wasser alles versank. Was übrig blieb, ist heute als “Schwarzer Brunn” bekannt. Der Riese wurde sofort von bitteren Gewissensbissen geplagt, aber nicht einmal seine Tränen konnten die Töchter des ertrunkenen Königs wieder zum Leben erwecken. Mit der Zeit verwandelte sich der Riese Glungezer in eine graue Eisfigur und streckte verzweifelt seine kleinen, faltigen Hände nach den leuchtenden Gestalten der vier Königstöchter aus, die wie Geister über dem See schwebten. Doch er konnte sie nicht erreichen und stürzte sich in seiner Verzweiflung in den See, um das Feuer in seinem Herzen zu löschen.
Stufe 3: Die Legende des Heiligen Romedius
Der mündlichen Überlieferung zufolge wurde der Heilige Romedius in der Burg von Thaur geboren, weshalb er auch als “Edelmann von Thaur” bekannt ist. Er wuchs in einer Familie auf, die ihm eine christliche Erziehung vermittelte, und verfolgte diese Ausbildung mit großem Eifer. Nach dem Tod seiner Eltern unternahm er eine Pilgerreise nach Rom, um die Gräber der Apostel Petrus und Paulus zu besuchen, und beschloss, sein Leben Gott zu weihen. Zahlreiche Legenden ranken sich um die Gestalt des heiligen Romedius, aber eine der berühmtesten erzählt, wie er beschloss, den Bischof von Trient zu besuchen. Bevor er abreiste, befahl er seinem Begleiter, sein Pferd zu satteln. Der Begleiter kam jedoch zurück und berichtete, dass ein Bär das Tier angegriffen und zerfleischt hatte. Ohne zu zögern, befahl Romedius, den Bären zu zügeln. Überraschenderweise willigte das wilde Tier ein und Romedius ritt mit dem Bären bis nach Trient. Diese Legende wird häufig auf Bildern des Heiligen Romedius dargestellt, der mit einem Pilgerstab, einer Pilgermuschel und manchmal neben einem Bären abgebildet ist.
Etappe 4: Die Legende des Bettelgeistes
Vor langer Zeit, als das Kloster St. Magdalena unter der Leitung des Augustinerordens stand, klopfte ein armer Bergmann an die Tür und bat um Hilfe für seine hungernden Kinder. Die Nonne, die die Tür öffnete, gab ihm entmutigt nur ein Stück steinhartes Brot. Der Bergmann, der von unbändiger Wut ergriffen war, schrie: “Dieses Brot könnt ihr selbst essen, ihr Elenden!” Mit Wucht schleuderte er das Brot gegen die Felswand nördlich des Klosters. Die empörte Nonne verfluchte den Salzbergmann und rief: “Das wirst du büßen! Dein Geist wird im Grab keine Ruhe finden. Er muss ruhelos in diesem Tal umherwandern”. Und so geschah es. Von diesem Moment an wurde der Mann nie wieder gesehen. Sein Geist, unsichtbar, spukt noch immer in den Felswänden des Halltals. Im Winter löst er Staublawinen aus, im Sommer lässt er Schlammlawinen von den brüchigen Felsen abfließen. An warmen Föhntagen hört man sein Heulen und Wüten aus den Felsspalten. Aber auch der Geiz der Nonne wurde bestraft. Ein Erdbeben im Jahr 1670 beschädigte das Klostergebäude schwer, und neunzehn Jahre später wurde es durch ein weiteres Erdbeben völlig zerstört. Die Menschen begannen, die steile, zerklüftete Wand, gegen die der Salzbergmann das harte Brot geworfen hatte, “den Bettler” zu nennen, in Anspielung auf die Tat, die den Fluch ausgelöst hatte.
Etappe 5: Die Sage vom Spuk auf der Walder Alm
Um die Walder Alm, heute ein beliebtes Ausflugsziel, ranken sich seit langem Geschichten über einen bösartigen Geist, der sein Unwesen zu treiben schien. Im Jahr 1842 ging der Bauer Alois Speckbacher von Wald auf Gamsjagd und rastete nachts auf der Walder Alm in einem kleinen Holzschuppen neben der Baracke. In der Nacht wurde er von einem Geräusch geweckt, das einem Hund ähnelte, der sich heftig hinter den Ohren kratzte. Das Geräusch kam und ging, bis der Bauer versuchte, den Hund zu locken, der so echt schien. Alles blieb ruhig, und am nächsten Morgen war von dem Hund keine Spur mehr zu sehen. Im selben Jahr verbrachte der Bruder des Bauern eine Nacht auf der Alm und der Geist weckte ihn und die Hirten. Es schien, als ob das ganze Vieh mit großem Geschrei und Gebrüll zusammengetrieben worden war. Die Hirten schauten mit ihren Laternen schnell nach oben, aber bald war alles wieder ruhig und auch die Kühe ruhten friedlich im Stall. Zwei der Tiere waren jedoch auf unerklärliche Weise aneinander gebunden, ohne dass sie etwas trennte. Am Morgen, als die Glocke der Kapelle zum ersten Mal läutete, öffnete sich die Kette von selbst.
Österreich, ein neuer Wanderweg in Hall-Wattens auf den Spuren von Berglegenden |
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