Deutschland und seine Unesco-Stätten: Welche Stätten 2023/2024 zu feiern sind


Mit seinen einundfünfzig Unesco-Welterbestätten steht Deutschland nach Italien und China an dritter Stelle. Natur- und Kulturschätze zum Kennenlernen und Besuchen. Beginnen könnte man mit den Stätten, deren Aufnahme in die Liste sich in den Jahren 2023 und 2024 jährt. Diese sind.

Deutschland, das nach Italien und China an dritter Stelle der Unesco-Stätten steht, hat nicht weniger als einundfünfzig Stätten auf der Liste des Welterbes, davon achtundvierzig Kultur- und drei Naturstätten. Als erstes wurde 1978 der Aachener Dom mit der Pfalzkapelle in die renommierte Liste aufgenommen, gefolgt von der Wallfahrtskirche in Wies, der Altstadt von Bamberg, dem Klosterkomplex in Maulbronn und dem klassizistischen Weimar, deren Aufnahme in die Welterbeliste sich in diesem Jahr zum vierzigsten, dreißigsten (Bamberg und Maulbronn) und fünfundzwanzigsten Mal jährt. Im Jahr 2024 jähren sich außerdem die Eintragung der Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl zum vierzigsten Mal, die Eintragung der Stiftskirche, des Schlosses und der Altstadt von Quedlinburg sowie des Stahlwerks in Völklingen zum dreißigsten Mal, die Eintragung der Wartburg und der Museumsinsel in Berlin zum fünfundzwanzigsten Mal und die Eintragung des Rathauses und des Rolands in Bremen sowie des Muskauer Parks zum zwanzigsten Mal. Um nur die Jubiläen der Orte zu nennen, die erstmals in die Liste aufgenommen wurden.

Zu den insgesamt einundfünfzig Unesco-Stätten in Deutschland gehören nicht nur Schlösser und Burgen, historische Zentren, Kirchen und Klöster, Parks und Gärten, archäologische Komplexe, die Grenzen des Römischen Reiches, sondern auch Industrie- und Ingenieurskomplexe, Architektur und Kurorte; Natur- und Kulturschätze, die in faszinierende Landschaften und urbane Zusammenhänge eingebettet sind und die es zu entdecken gilt, mit der Möglichkeit, maßgeschneiderte Reiserouten nach den eigenen Vorlieben zusammenzustellen.

Die drei Unesco-Naturstätten sind die Fossilienfundstätte Grube Messel (1995), die Alten Buchenwälder Deutschlands (2007/2011) und das Wattenmeer (2009/2011/2014). Die erste deutsche Unesco-Naturerbestätte, die Grube Messel in Hessen, gehört zu den reichsten Fossilienfundstellen der Welt, deren Entstehung auf das Eozän vor rund 47 Millionen Jahren zurückgeht. Sie bietet die vollständigste fossile Überlieferung der Flora und Fauna des Eozäns und ihre Bedeutung beruht auf der Qualität, Quantität und Vielfalt der Fossilien von mehr als tausend Pflanzen- und Tierarten, die von Skeletten bis zu Federn, Haaren und Weichteilen reichen. Das Gebiet war Gegenstand wichtiger paläontologischer Forschungen, die zu unserem Wissen über die Evolutionsgeschichte beigetragen haben. Die alten Buchenwälder Deutschlands wiederum sind eine Fortsetzung der uralten Buchenwälder der Karpaten und ein außergewöhnliches Beispiel für die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen sowie für ihre Widerstandsfähigkeit, da diese Pflanzen selbst tiefsten Temperaturen standgehalten haben. Das Wattenmeer schließlich, das sich entlang der Küsten Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande auf einer Fläche von etwa 11 000 Kilometern erstreckt, ist das größte zusammenhängende System von Sand- und Schlickwatten der Welt und ein einzigartiger Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten; eine der typischsten Aktivitäten hier ist die Schlammwanderung, die das Meer bei Ebbe hinterlässt.

Wenn Sie noch keine deutschen Unesco-Kulturstätten besucht haben, könnte ein Kriterium für die Auswahl neben dem geografischen Kriterium darin bestehen, mit den Stätten zu beginnen, die in diesem und im nächsten Jahr ihr Jubiläum feiern. Beginnen wir mit dem Aachener Dom, der ersten deutschen Unesco-Stätte, deren ältester Kern die Pfalzkapelle ist, die von Karl dem Großen zwischen 793 und 813 erbaut wurde. Ursprünglich inspiriert von den Kirchen im Osten des Heiligen Römischen Reiches, wurde die achteckige, von einer Kuppel gekrönte Kapelle im byzantinischen Stil in späteren Jahrhunderten durch neue Seitenkapellen in verschiedenen Stilen erweitert. Im Dom befindet sich das Grab Karls des Großen, der hier 814 beigesetzt wurde, und hier wurden sechshundert Jahre lang die deutschen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Die Aachener Domschatzkammer gilt als einer der bedeutendsten Kirchenschätze Nordeuropas: Hier wird das Lotharkreuz aus Gold und Edelsteinen aufbewahrt.

Die 1983 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommene Wallfahrtskirche in Wies, ein Werk des Architekten Dominikus Zimmermann, gilt als Meisterwerk des bayerischen Rokoko. Sie liegt in der Region Oberbayern, wird jährlich von etwa einer Million Menschen besucht und zeugt von den kulturellen und religiösen Traditionen dieser Region. Sie ist ein Wallfahrtsort, seit sich 1738 in Wies ein Wunder ereignete: Aus einer hölzernen Christusfigur, die von den Prämonstratensermönchen der Abtei nicht mehr verehrt wurde, flossen Tränen. Eine Zeit lang war die wundertätige Statue in einer auf den Feldern errichteten hölzernen Kapelle untergebracht, und der Abt der Prämonstratensermönche beschloss angesichts der vielen Pilger, die zu ihrer Verehrung kamen, hier einen Schrein errichten zu lassen. Die Arbeiten begannen 1745 und wurden 1754 abgeschlossen.

Seit 1993 gehört die Altstadt von Bamberg in Oberfranken, Bayern, zum UNESCO-Welterbe. Oft wird sie auch als das Rom Frankens bezeichnet, weil sie wie die italienische Hauptstadt auf sieben Hügeln liegt und die Altstadt Die Altstadt von Bamberg hat ein typisches mittelalterliches Aussehen und ihre Hauptattraktion ist der Kaiserdom, der im spätromanischen Stil auf einem früheren Dom erbaut wurde, der von Kaiser Heinrich II. dem Heiligen und seiner Frau Kunigunde errichtet wurde, die in dem Sakralbau begraben sind, das Alte Rathaus, die Abtei St. Michael, die ehemalige Residenz der Bischöfe, und Klein-Venedig, eine Gruppe malerischer Fischerhäuser an der Regnitz. 1993 wurde auch die Klosteranlage Maulbronn, eine alte Zisterzienserabtei zwischen Heidelberg und Stuttgart, als eine der vollständigsten und am besten erhaltenen Klosteranlagen in Europa anerkannt. Die imposante, von mittelalterlichen Mauern und Türmen umschlossene Anlage vereint verschiedene Baustile von der Romanik bis zur Gotik und weist als Höhepunkte die romanische Klosterkirche, den gotischen Kreuzgang und das Brunnenhaus auf. Die Vorhalle der Klosterkirche, das Paradies, verdankt ihren Namen dem Brauch, die Wände der Kirchenvorhallen mit Szenen des Sündenfalls zu bemalen.

Aachener Dom © DZT, Francesco Carovillan
Aachener Dom © DZT, Francesco Carovillan
Wallfahrtskirche Wies © Tourismusverband Pfaffenwinkel
Wallfahrtskirche Wies © Tourismusverband Pfaffenwinkel
Bamberg, Altes Rathaus mit Brücke © DZT, Florian Trykowski
Bamberg, Altes Rathaus mit Brücke © DZT, Florian Trykowski

Fünf Jahre später, 1998, wurde auch das klassische Weimar in die Liste des Welterbes aufgenommen. Dieser Begriff bezeichnet elf Denkmäler in der thüringischen Stadt Weimar, die allesamt zum UNESCO-Welterbe gehören: Goethes Haus, Friedrich Schillers Haus, die Wirkungsstätten des Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder, das Weimarer Schloss, das Wittumspalais, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek, der Goethepark, das Schloss Belvedere, Schloss und Park Ettersburg, Schloss und Park Tiefurt sowie der Historische Friedhof, in dessen Fürstengruft die Gräber von Goethe und Schiller liegen.

Ein bemerkenswertes Beispiel für eine deutsche Rokokoanlage findet sich in der rheinischen Kleinstadt Brühl: Hier stechen das Schloss Augustusburg und das Jagdschloss Falkenlust mit ihren barocken Wachhäusern hervor. Die Anlage wurde 1984 in die UNESCO-Liste aufgenommen, weil sie ein wahres Meisterwerk des Rokoko in Deutschland ist. Schloss Augustusburg, mit dessen Bau 1725 begonnen wurde, ist nach dem Kölner Kurfürsten und Erzbischof Clemens August aus dem Hause Wittelsbach benannt. Zwei Kilometer vom Schloss entfernt, am Rande eines Wäldchens, liegt das Jagdschloss Falkenlust, das Lieblingsjagdschloss von Clemens August. Eine Kuriosität: Der Ort, an dem das Jagdschloss errichtet wurde, wurde nach der Flugroute der Reiher, der Lieblingsbeute der Falknerei, ausgewählt. Nach der Jagd versammelte sich der Hofstaat zum Essen und zur Unterhaltung in den prächtig ausgestatteten Räumen.

Das in Sachsen-Anhalt gelegene Quedlinburg wiederum ist eines der am besten erhaltenen Beispiele einer mittelalterlichen Stadt: Mit seinen mehr als tausend Fachwerkhäusern, dem Burgberg mit Stiftskirche und Schloss und dem charakteristischen Münzenbergviertel wurde es 1994 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Außerdem gibt es hier zahlreiche Jugendstilbauten. Im selben Jahr wurde auch das Eisenwerk im saarländischen Völklingen in die Unesco-Liste aufgenommen: Es war das erste Industriedenkmal, das in diese Liste aufgenommen wurde. Es umfasst eine Fläche von etwa sechs Hektar und ist das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk der Welt, das die Geschichte Deutschlands und der Welt im 19. und 20. Jahrhundert widerspiegelt. Jahrhundert widerspiegelt. 1986 wurde die Produktion eingestellt, und heute wird das Werk nicht nur als Zeugnis des industriellen Erbes besichtigt, sondern ist auch Schauplatz für internationale Ausstellungen, Festivals und Konzerte geworden.

Zu den bedeutendsten und berühmtesten Burgen Deutschlands gehört die Wartburg in Thüringen, in unmittelbarer Nähe von Eisenach: Sie wurde 1999 aufgrund ihrer prächtigen Architektur und der mit ihr verbundenen historischen Ereignisse und Persönlichkeiten als erste Burg in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen. Die Heilige Elisabeth lebte und wirkte hier im frühen 13. Jahrhundert; Martin Luther übersetzte hier das Neue Testament ins Deutsche; viele Künstler und Schriftsteller ließen sich von diesem Ort inspirieren, darunter Goethe, Franz Liszt und Richard Wagner. Ebenfalls 1999 wurde die Museumsinsel, das Herzstück des Berliner Museumsnetzes, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ein echtes Museumsareal, das fünf Museen aus der preußischen Zeit und die moderne James-Simon-Galerie vereint: das Alte Museum, das Neue Museum (in dem sich auch die berühmte Büste der Nofretete befindet), das Pergamonmuseum, die Alte Nationalgalerie und das Bode-Museum. Die James-Simon-Galerie, entworfen vom britischen Architekten David Chipperfield, dient als zentraler Eingangs- und Ausstellungsbereich, der die Besucher der Museumsinsel willkommen heißt.

Auch das Rathaus mit dem Roland auf dem Bremer Marktplatz und der Muskauer Park in Sachsen wurden 2004 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Das 1405 errichtete Rathaus, das seit seiner Erbauung Sitz der städtischen Selbstverwaltung und der Landesregierung ist, gilt als Kulturdenkmal und ist das einzige Rathaus der Welt, das diese Auszeichnung trägt. Seine Fassade ist ein typisches Beispiel für die Architektur der Weserrenaissance und wird von zahlreichen Figuren geschmückt. Vor dem Rathaus symbolisiert die riesige Statue des Paladins Roland aus dem Jahre 1404 die Rechte und Privilegien der Hansestadt: Für die Bürger ist sie der Stolz ihrer Freiheit und Unabhängigkeit. Auf seinem Schild befindet sich ein Wappen mit dem doppelköpfigen Reichsadler und der Inschrift: “Ich verkünde eure Freiheit, wie sie dieser Stadt von Karl dem Großen und vielen anderen Herrschern gewährt wurde. Seid Gott dafür dankbar, das ist mein Rat”.

Der Muskauer Park von seinem Schöpfer, dem Architekten und Landschaftsarchitekten Hermann Fürst von Pückler-Muskau, gilt als einer der schönsten Landschaftsparks Kontinentaleuropas und ist ein herausragendes Beispiel für einen Garten im englischen Stil des 19. Jahrhunderts. Er umfasst rund 830 Hektar und wird durch die Neiße geteilt; er besteht aus einer Reihe kleinerer Parks und zeichnet sich dadurch aus, dass ein Teil des Parks auf deutschem, der andere Teil auf polnischem Gebiet liegt. Heute teilen sich die beiden Länder auch die Pflege und Verwaltung des Parks. Bemerkenswert ist, dass Sachsen, wo sich der Muskauer Park befindet, beide Unesco-Stätten (neben dem Park gehört auch die Bergbauregion Erzgebirge zum Unesco-Welterbe) mit einem anderen Staat teilt: Wie bereits erwähnt, liegt der Muskauer Park teilweise in Deutschland und teilweise in Polen, während das Erzgebirge ein deutsch-tschechisches Kulturerbe ist. Die Bergbauregion Erzgebirge/Krušnohoří wurde 2019 in die Liste aufgenommen, so dass sie 2024 ihr fünfjähriges Bestehen als Welterbestätte feiern wird.

Ein weiteres Kuriosum: Im nordbayerischen Bayreuth finden jedes Jahr Festspiele statt, die ganz im Zeichen Richard Wagners stehen: Der Komponist verbrachte hier die letzten zehn Jahre seines Lebens und wählte diese Stadt als Ort für das Theater, um seine Dramen aufzuführen. Deshalb ist Bayreuth als Zentrum der Oper Richard Wagners international bekannt geworden. In Bayreuth befindet sich auch eine weitere wichtige Unesco-Stätte: das Markgräfliche Opernhaus, das 2012 als “einzigartiges Beispiel barocker Theater- und Festkultur” in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen wurde.

Alle einundfünfzig deutschen Unesco-Stätten hier zu beschreiben, wäre kompliziert, aber was wir versucht haben, hier zu vermitteln, ist ihre große Vielfalt; eine Entdeckungsreise zu den über das ganze Land verstreuten Kultur- und Naturerben ist immer eine Gelegenheit für Wissen und Erfahrung, die mit allen Menschen geteilt werden sollte.

Klosteranlage Maulbronn © Lookphotos, Günther Bayerl
Klosteranlage Maulbronn © Lookphotos, Guenther Bayerl
Markgräfliches Opernhaus © Loic Lagarde
Bayreuth, Markgräfliches Opernhaus © Loic Lagarde
Bayreuth, Wilhelmine-Büste vor dem Opernhaus © Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH, Ramona Schirner
Bayreuth, Wilhelmine-Büste vor dem Opernhaus © Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH, Ramona Schirner

Deutschland und seine Unesco-Stätten: Welche Stätten 2023/2024 zu feiern sind
Deutschland und seine Unesco-Stätten: Welche Stätten 2023/2024 zu feiern sind


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