London zensiert Schiele in der U-Bahn, Wien antwortet mit provokanter Intelligenz


Kluge Antwort des Wiener Tourismusverbandes auf die Londoner Verkehrsbetriebe, die in einer Werbekampagne zwei Werke von Schiele zensiert hatten.

2018 jährt sich der Todestag von Egon Schiele (Tulln an der Donau, 1890 - Wien, 1918), einem der größten Vertreter des Expressionismus, zum hundertsten Mal und die österreichischen Museen bereiten sich mit Ausstellungen und Veranstaltungen darauf vor. Auch in Wien wird es Ausstellungen zu Schiele geben: Der Tourismusverband der Stadt hat daher geplant, mit Ad-hoc-Plakaten in ganz Europa für diese Veranstaltungen zu werben. Einige dieser Plakate wurden auch nach London geschickt, und auf zwei von ihnen wurden zwei Werke von Schiele abgebildet, ein sitzender männlicher Akt (Selbstporträt) und ein Mädchen mit orangefarbenen Strümpfen.

Das Problem ist, dass Schiele die beiden Figuren mit ihren Genitalien in voller Größe abbildete, so dass nicht alles glatt lief: Laut Helena Hartlauer vom Wiener Fremdenverkehrsamt gegenüber der New York Times lehnten die Londoner Verkehrsbetriebe die Bilder als zu gewagt ab, um sie in der Londoner U-Bahn zu zeigen, und ebenso wurden Bilder mit durch Pixel verdeckten Genitalien abgelehnt.

Die Antwort Wiens, mit all seiner provokativen Intelligenz, war daher sehr einfach: der Wiener Tourismusverband schickte dieselben Werke erneut, aber diesmal zensiert durch große weiße Kästen mit der Aufschrift “SORRY, 100 Jahre alt, aber heute noch zu gewagt”. Eine raffinierte Antwort auf die Prüderie, die das Aushängen von Plakaten mit unzensierten Werken verhindert hatte.

Ziel des WienTourismus ist es, wie Direktor Norbert Kettner gegenüber der Presse erklärte, auch eine öffentliche Diskussion über die Nacktheit in der Kunst anzuregen: So wurde die Kampagne mit dem Hashtag #ToArtItsFreedom begleitet, der an den von den Wiener Sezessionisten 1897 geprägten Slogan “Jedem Zeitalter seine Kunst, jeder Kunst seine Freiheit” anknüpft. “Wir wollen dem Publikum zeigen”, so Kettner abschließend, “wie weit die Wiener Künstlerinnen und Künstler damals voraus waren, und auch dazu anregen, zu analysieren, was sich im Laufe der Zeit in Bezug auf Offenheit und Einstellungen in der Gesellschaft verändert hat oder nicht”.

Verpassen Sie kein einziges Update von Finestre Sull’Arte: Klicken Sie hier und abonnieren Sie unseren Newsletter!

Bild von Christian Lendl / WienTourismusverband

London zensiert Schiele in der U-Bahn, Wien antwortet mit provokanter Intelligenz
London zensiert Schiele in der U-Bahn, Wien antwortet mit provokanter Intelligenz


Warnung: Die Übersetzung des originalen italienischen Artikels ins Englische wurde mit automatischen Werkzeugen erstellt. Wir verpflichten uns, alle Artikel zu überprüfen, können jedoch nicht garantieren, dass die Übersetzung frei von Ungenauigkeiten aufgrund des Programms ist. Sie können das Original finden, indem Sie auf die ITA-Schaltfläche klicken. Wenn Sie einen Fehler finden, kontaktieren Sie uns bitte.