Ein seit fast hundert Jahren verschollen geglaubtes Porträt aus Klimts letzter Schaffensperiode wird in Wien versteigert


Im Auktionshaus im Kinsky in Wien wird ein seit rund hundert Jahren verschollen geglaubtes Gemälde von Gustav Klimt versteigert. Es handelt sich um ein Porträt aus der letzten Schaffensperiode des Künstlers. Der Schätzwert liegt bei 30-50 Mio. EUR.

Am 24. April 2024 kommt im Auktionshaus im Kinsky in Wien ein Gemälde von Gustav Klimt zur Versteigerung, das seit rund hundert Jahren als verschollen galt, sich in Privatbesitz befand und daher auf dem Kunstmarkt nicht erhältlich war. Es handelt sich um das Bildnis des Fräulein Lieser, eines der letzten Werke Klimts, das somit seiner letzten Schaffensperiode angehört. Das Gemälde wird von den derzeitigen Eigentümern (österreichische Privatpersonen) und den Rechtsnachfolgern von Adolf und Henriette Lieser auf der Grundlage eines Abkommens gemäß den Washingtoner Grundsätzen von 1998 mit einem Schätzwert von 30 bis 50 Millionen Euro versteigert.

Die Familie Lieser gehörte zum Kreis der wohlhabenden Wiener Oberschicht, in dem Klimt seine Gönner und Auftraggeber fand. Die Brüder Adolf und Justus Lieser gehörten zu den führenden Industriellen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Henriette Amalie Lieser-Landau, genannt Lilly, war bis 1905 mit Justus Lieser verheiratet und war eine Mäzenin. In Katalogen von Klimt-Gemälden heißt es, Adolf Lieser habe Gustav Klimt beauftragt, ein Porträt seiner 18-jährigen Tochter Margarethe Constance zu malen. Manche vermuten jedoch, dass die Mäzenin Henriette Amalie (Lilly) Lieser Klimt mit dem Porträt einer ihrer beiden Töchter beauftragt hat. Im ersten Werkverzeichnis von Klimts Gemälden, das 1967 von Fritz Novotny und Johannes Dobai herausgegeben wurde, wird das Modell des zu versteigernden Gemäldes als Fräulein Lieser bezeichnet. Die Autoren neuerer Werkkataloge (Weidinger 2007 und Natter 2012) haben das Modell als Margarethe Constance Lieser identifiziert. Neue Recherchen des Auktionshauses zur Geschichte und Provenienz eröffnen auch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Modell für dieses Gemälde um eine andere junge Dame aus der Familie Lieser handeln könnte: Helene Lieser (1898-1962), die älteste Tochter von Henriette Amalie Lieser-Landau und Justus Lieser, oder deren jüngste Tochter Annie Lieser (1901-1972).



Das Porträt, das in den Katalogen der Gemälde von Gustav Klimt dokumentiert ist, war jedoch nur durch eine Schwarz-Weiß-Fotografie bekannt. Diese wird in den Archiven der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt. Es wurde wahrscheinlich 1925 anlässlich der Ausstellung von Otto Kallir-Nirenstein in der Neuen Galerie in Wien mit Werken von Klimt aufgenommen. Die Inventarkarte des Negativs enthält den Vermerk: “1925 im Besitz von Frau Lieser, IV, Argentinierstraße 20”. Das genaue Schicksal des Gemäldes nach 1925 ist jedoch unklar. Bekannt ist, dass es in den 1960er Jahren von einem Rechtsvorgänger des Übergebers erworben wurde und in drei aufeinanderfolgenden Erbgängen in den Besitz des heutigen Eigentümers überging.

Klimt begann wahrscheinlich im Mai 1917 mit der Arbeit an dem Gemälde, da das Modell zwischen April und Mai 1917 neunmal in Klimts Atelier in Hietzing vorstellig wurde und mindestens fünfundzwanzig Vorstudien angefertigt wurden. Die junge Frau ist frontal vor einem undefinierten roten Hintergrund dargestellt. Sie trägt einen reich mit Blumen verzierten Mantel. Kräftige Komplementärtöne bestimmen die Farbpalette des Gemäldes, und es besteht ein Kontrast zwischen dem Gesicht von Fräulein Lieser, das mit definierten Pinselstrichen und in naturalistischer Manier wiedergegeben ist, und anderen Teilen, die einen freien und lockeren Pinselstrich aufweisen, der die späte Periode von Klimts künstlerischer Tätigkeit widerspiegelt. Als der Künstler am 6. Februar 1918 an einem Schlaganfall starb, hinterließ er das Gemälde mit kleinen unvollendeten Teilen in seinem Atelier. Nach seinem Tod wurde das Gemälde der Familie geschenkt, die es in Auftrag gegeben hatte.

Bevor es am 24. April 2024 versteigert wird, wird das Porträt von Fräulein Lieser in Zusammenarbeit mit der LGT Bank an mehreren internationalen Standorten (Schweiz, Deutschland, Grossbritannien und Hongkong) präsentiert.

Gustav Klimt, Porträt von Fräulein Lieser (1917; Öl auf Leinwand, 140 x 80 cm mit Rahmen)
Gustav Klimt, Porträt
von
Fräulein Lieser (1917; Öl auf Leinwand, 140 x 80 cm mit Rahmen)

Ein seit fast hundert Jahren verschollen geglaubtes Porträt aus Klimts letzter Schaffensperiode wird in Wien versteigert
Ein seit fast hundert Jahren verschollen geglaubtes Porträt aus Klimts letzter Schaffensperiode wird in Wien versteigert


Achtung: Die Übersetzung des italienischen Originalartikels ins Deutsche wurde mit Hilfe automatischer Tools erstellt. Wir verpflichten uns, alle Artikel zu überprüfen, aber wir garantieren nicht die völlige Abwesenheit von Ungenauigkeiten in der Übersetzung aufgrund des Programms. Sie können das Original finden, indem Sie auf die ITA-Schaltfläche klicken. Wenn Sie einen Fehler finden, kontaktieren Sie uns bitte.