Die italienische Kultur hat sich inzwischen von der Pandemie erholt und wächst. Daten von Federculture 2024


Der 20. Jahresbericht von Federculture 2024 wurde in Turin vorgestellt. Die italienische Kultur zeigt Anzeichen einer starken Erholung nach der Pandemiekrise, aber die Verwaltung durch Stiftungen stellt weiterhin eine Herausforderung für die Regulierung dar.

Der 20. Federculture-Jahresbericht IMPRESA CULTURA 2024, der heute in Turin vorgestellt wurde, gibt einen aktuellen Überblick über den Zustand der Kultur in Italien. Das Dokument, das jedes Jahr eine genaue Analyse des Verbrauchs, der Finanzierung, der Beschäftigung und des Tourismus liefert, zeigt auf, wie der Kultursektor nach den Schwierigkeiten der Zeit nach dem Kovid eine Konsolidierungsphase durchläuft, aber auch, wie sich die Verwaltung der kulturellen Ressourcen und die Politik weiterentwickeln. Ein besonderer Schwerpunkt dieser Ausgabe war der grundlegenden Rolle der Stiftungen im Kulturmanagement gewidmet, einem Aspekt, der das kulturelle Angebot verändert und der einige regulatorische Schwierigkeiten und Unsicherheiten aufzeigt.

Die Veranstaltung wurde von Federculture in Zusammenarbeit mit dem Polo del ’900, der Fondazione Fitzcarraldo und demOsservatorio Culturale del Piemonte organisiert. An der Konferenz nahmen zahlreiche Experten teil, darunter Alberto Sinigaglia, Präsident der Stiftung Polo del ’900, Rosanna Purchia, Stadträtin für Kultur der Stadt Turin, und Andrea Cancellato, Präsident von Federculture, sowie Vertreter anderer wichtiger kultureller Einrichtungen.

Die nationale Analyse: ein wachsender Sektor

Der Federculture Report zeigt, dass die italienische Kultur im Jahr 2023 endlich den Aufschwung nach den schwierigen Jahren der Pandemie eingeholt hat. Die gesammelten Daten zeigen ein deutliches Wachstum des Kulturgenusses mit einem deutlichen Anstieg der Ausgaben der Haushalte für Kultur, Freizeit und Sport, die mit 101,27 € pro Monat um 10 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen haben. Dieser Anstieg geht mit einer Zunahme der Zahl der kulturellen Aktivitäten einher, an denen die Italiener teilnehmen: Konzerte zum Beispiel verzeichneten einen Anstieg um 10 % (von 11,2 % auf 21,7 %), ebenso wie Theater (von 12,1 % auf 19,8 %), Museen und Ausstellungen (von 22,6 % auf 32,6 %) und archäologische Stätten (von 20,7 % auf 29,7 %).

Die Beschäftigung im Kulturbereich hat wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht und wird bis 2023 bei 825.000 Beschäftigten liegen. Dies bedeutet eine Erholung um 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr, eine Zahl, die ein Wachstum der Kulturberufe auch in nicht speziell kulturbezogenen Sektoren zeigt, die 2023 um 5,5 % zunehmen.

Der Fokus auf Stiftungen: Innovation und kritische Themen

Das zentrale Thema des Berichts “Föderale Kultur 2024” war die Rolle der Stiftungen bei der Verwaltung der Kultur. Insbesondere Beteiligungsstiftungen wurden als strategisches Instrument für ein dynamischeres und effizienteres Kulturmanagement identifiziert. Mit mehr als 650 Kulturstiftungen in Italien, davon 60 im Piemont, die mehr als 1.460 Personen beschäftigen, hat dieses Instrument ein beträchtliches Innovationspotenzial bewiesen.

Allerdings sehen sich die Kulturstiftungen häufig mit rechtlichen Zwängen konfrontiert, die die Verwaltung von Ressourcen und Aktivitäten mitunter kompliziert machen. Bürokratische Zwänge und Rechtsunsicherheiten behindern nach wie vor die volle Effizienz der Stiftungen, die trotz ihres positiven Beitrags in einer sich ständig verändernden Landschaft vor großen Herausforderungen stehen. Stiftungen sind an einer Vielzahl von kulturellen Aktivitäten beteiligt: von der Verwaltung von Museen und Theatern über die Organisation von Veranstaltungen bis hin zur Pflege von Archiven und Bibliotheken. In Piemont stellen diese Strukturen eine grundlegende Ressource dar, wobei sich die Zahl der Beschäftigten in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt hat.

Familienausgaben und kulturelle Beteiligung in Italien im Jahr 2023

Im Jahr 2023 stiegen die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben der italienischen Haushalte um 3,9 % auf 2.728 Euro, aber der Anstieg wurde weitgehend von der Inflation beeinflusst, mit einer negativen realen Veränderung von -1,8 %. Die Ausgaben für Kultur, Sport und Freizeit stiegen um 10,1 %, inflationsbereinigt sinkt der Anstieg jedoch auf 4 % und liegt damit immer noch über den Gesamtausgaben. Trotz der Zuwächse haben sich die Ausgaben für Kultur noch nicht auf das Niveau von 2019 erholt und sind real weiterhin rückläufig.

Auf regionaler Ebene geben die Haushalte im Norden und in der Mitte deutlich mehr für Kultur aus als die Haushalte im Süden. In der Mitte stiegen die Kulturausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 15 %, während im Süden der Anstieg mit 3,5 % geringer ausfiel.

Was die kulturelle Teilhabe betrifft, so nahmen 35,2 % der Bevölkerung im Jahr 2023 an kulturellen Aktivitäten außerhalb des eigenen Hauses teil, was einem Anstieg von 12 % gegenüber 2022 entspricht und das Niveau von vor der Pandemie wieder erreicht. Die Besuche von Museen, Konzerten, Theatern und archäologischen Stätten nahmen zu, wobei Bereiche wie Theater und Konzerte einen Zuwachs von über 60 % verzeichneten. Das Kino hingegen hat weiterhin zu kämpfen, die Besucherzahlen liegen immer noch 15 % unter dem Niveau von 2019.

Selbst auf regionaler Ebene ist ein deutlicher Unterschied zwischen dem Norden und dem Süden zu erkennen. Die südlichen Regionen verzeichnen nach wie vor deutlich niedrigere Kulturbesuchsquoten als die nördlichen. Trotz dieser Unterschiede haben die Museen einen starken Anstieg der Besucherzahlen zu verzeichnen, wobei wichtige Stätten wie das Kolosseum und Pompeji einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. Insbesondere die autonomen Museen und archäologischen Parks, die zwar nur 10 % der staatlichen Einrichtungen ausmachen, empfangen über 70 % der Besucher und erwirtschaften 82 % der Einnahmen.

Erholung und Wachstum des internationalen und kulturellen Tourismus im Jahr 2023

Im Jahr 2023 wird sich der internationale Tourismus mit 1,3 Milliarden Ankünften weltweit stark erholen und etwa 90 % des Niveaus vor der Pandemie wieder erreichen. Europa blieb mit 709 Millionen Ankünften führend, was eine Erholung von 95 % gegenüber 2019 bedeutet. In Italien stiegen die Touristenströme: 62 Millionen italienische Ankünfte (+3%) und 64 Millionen internationale Touristen (+16,4%). Die Gesamtpräsenz stieg und übertraf die Zahlen von 2019, und die Ausgaben ausländischer Reisender erreichten 51 Milliarden Euro (+16 % im Vergleich zu 2022). Zu den Regionen mit den höchsten Ausgabensteigerungen gehören Latium, Toskana, Kampanien, Sardinien und Abruzzen. Einige Regionen wie das Aostatal, Ligurien und Piemont haben das Niveau von 2019 jedoch noch nicht wieder erreicht. Der Kulturtourismus, insbesondere in den Kunststädten, verzeichnete mit 18,7 Millionen Ausländern (+34,5 %) und Ausgaben in Höhe von 17,8 Milliarden Euro (+43,8 %) einen deutlichen Anstieg.

Überblick über die Kulturfinanzierung in Italien: aktuelle Trends und Tendenzen

In den Jahren 2023 und 2024 ist das vom Kulturministerium (MiC) für die Kultur bereitgestellte Budget im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken, wenngleich es auf einem höheren Niveau als vor dem Kovid geblieben ist. Die Kürzung, die zwischen 3 % und 7 % liegt, führt dazu, dass die Zuweisung des MiC im Jahr 2023 3,8 Mrd. EUR und im Jahr 2024 3,5 Mrd. EUR beträgt. Auch die Mittel für die darstellenden Künste und das Kino gehen zurück: Der Nationale Fonds für darstellende Künste sinkt um 6,5 %, der Kinofonds um 6,7 %.

Die Mittel für die Kultur in den Gemeindeverwaltungen hingegen wachsen, mit einem Anstieg von 13 % im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr, insbesondere im Süden und auf den Inseln. Im Vergleich zu 2019 stiegen die Mittel um 16,7 %. Die Provinzen verzeichnen 2022 einen Anstieg der Kulturressourcen (+26,3 %), der jedoch immer noch niedriger ist als 2019.

Für die Regionen sind die für die Kultur bereitgestellten Mittel bis 2021 stabil, mit einem leichten Anstieg in der Prognose für 2023 und 2024, der etwa 1,3 Milliarden Euro erreicht. Die privaten Mittel, wie der Kunstbonus, wachsen weiter und belaufen sich Ende April 2024 auf 900 Millionen Euro, von denen 121,5 Millionen im Jahr 2023 ausgezahlt wurden. Im Jahr 2022 stellten die Bankenstiftungen 247 Millionen Euro für die Kultur zur Verfügung, hauptsächlich für das künstlerische Schaffen, die Erhaltung des kulturellen Erbes und die Förderung der bildenden Künste. Was die privaten Mittel anbelangt, so übersteigt der Kunstbonus im April 2024 kumuliert 900 Millionen Euro. Auch die jährlichen Auszahlungen zeigen einen positiven Trend: Im Dezember 2023 erreichten die Gesamtspenden 121,5 Millionen Euro und verzeichneten damit einen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

“Wenn der jährliche Trend der Art Bonus-Spenden in den letzten Jahren mehr oder weniger stabil war - trotz des sozioökonomischen Kontextes einer großen Krise aufgrund von Pandemien, Kriegen, der Energiekrise, der Inflation usw. -, so ist das Jahr 2023 das Jahr, in dem die Gesamtsumme der Spenden steigen wird. - 2023 ist das Jahr, in dem der höchste Jahresbetrag und die höchste Anzahl an Auszahlungen erreicht wurde”, sagt Carolina Botti, Direktorin von Ales und Ansprechpartnerin für den Kunstbonus im Kulturministerium. “Die Zahl der auf dem Art Bonus-Portal des Kulturministeriums veröffentlichten Interventionen war mit mehr als 900 ebenfalls so hoch wie nie zuvor: Diese hervorragenden Ergebnisse zeugen von der Nutzung der Verordnung und dem Potenzial des Art Bonus bei der Entwicklung einer kulturellen Strategie, die darauf abzielt, eine fruchtbare Synergie zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor zum Schutz und zur Aufwertung unseres kulturellen Erbes zu fördern.”

Kulturelle Beschäftigung

Die Beschäftigung im Kultursektor, die während der Pandemie drastisch zurückgegangen war, erholte sich 2022 stark (+5,7 % gegenüber 2021) und erreichte 2023 wieder das Niveau von 2019 (-0,1 %). Zwischen 2019 und 2021 war der Rückgang der Beschäftigung im Kulturbereich ausgeprägter als bei der Gesamtbeschäftigung (-6,7 % vs. -2,4 %), wobei der Anteil von 3,6 % auf 3,4 % fiel, sich dann 2022 auf 3,5 % erholte und 2023 stabil blieb. Nach einer schnelleren Erholung im Jahr 2022 war das Wachstum der Beschäftigung im Kulturbereich (+1,2 %) im Jahr 2023 geringer als das Gesamtwachstum (+2,1 %). Die Erholung betrifft nur die Beschäftigten in Kulturberufen innerhalb der nicht-kulturellen Sektoren, die im Vergleich zu 2019 um +7,7 % zunahmen (+5,5 % im letzten Jahr). Dagegen verlieren die nicht-kulturellen Berufe innerhalb der Kultursektoren weiter an Beschäftigung (-10,4 % gegenüber 2019, mit einem Rückgang von -6,2 % allein im Jahr 2023). Streng genommen verzeichnen die Kulturberufe ebenfalls einen Rückgang von -3,0 %, trotz einer Erholung von +8,2 % im Jahr 2022 und +0,8 % im letzten Jahr. Insgesamt liegt die Zahl der Beschäftigten in den Kulturberufen immer noch unter dem Niveau vor der Pandemie (-6,3 %). Aus territorialer Sicht ist im Norden immer noch ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2019 zu verzeichnen (-7,9 %), während im Zentrum (+8,6 %) und im Süden (+12,6 %) die Erholung im Vergleich zur Gesamtbeschäftigung deutlicher ausfällt (+2,0 % im Zentrum und +3,5 % im Süden).

In Turin wird der 20. Jahresbericht von Federculture 2024 veröffentlicht.
In Turin wurde der 20. Jahresbericht von Federculture 2024 veröffentlicht.

Die italienische Kultur hat sich inzwischen von der Pandemie erholt und wächst. Daten von Federculture 2024
Die italienische Kultur hat sich inzwischen von der Pandemie erholt und wächst. Daten von Federculture 2024


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