Wien, 15 Werke hängen schief im Leopold Museum: eine Klimainitiative


Das Leopold Museum in Wien hängt 15 Meisterwerke von Klimt, Schiele, Courbet und anderen großen Künstlern schief: Es ist eine Klima-Initiative. Die Werke sind um so viele Grad gedreht, wie die Temperatur an den von den Künstlern dargestellten Orten steigen würde, wenn wir nichts für das Klima tun würden.

Seit einigen Tagen finden Besucher des Leopold Museums in Wien eine Überraschung im Museum: mehrere Werke hängen schief. Das Museum hatte begonnen, in seinen sozialen Netzwerken Fotos zu posten, die die Werke, allesamt Ansichten und Landschaften, in der ungewöhnlichen Art und Weise hängend zeigen, ohne jedoch eine Erklärung zu geben. Jetzt aber hat das Institut die Karten aufgedeckt: Die weltberühmten Landschaftsgemälde wurden absichtlich schief aufgehängt, um auf die dramatischen Auswirkungen der globalen Erwärmung durch den Klimawandel aufmerksam zu machen. Denn ein dauerhafter Temperaturanstieg von nur wenigen Grad kann unsere Lebensqualität drastisch beeinträchtigen.

Unter dem Motto der Warnkampagne Ein paar Grad mehr (machen die Welt ungemütlich) veranschaulicht das Leopold Museum in Zusammenarbeit mit dem Klimaforschungsnetzwerk CCCA (Climate Change Center Austria), einer der führenden Instanzen auf dem Gebiet der Klimaforschung in Österreich, die teilweise katastrophalen Auswirkungen von ein paar Grad mehr Temperatur auf die Umwelt. Nach den aktuellen Berechnungen von Wissenschaftlern und Klimaexperten sorgen sie dafür, dass die Naturlandschaften, die in den Gemälden von Künstlern wie Gustave Courbet, Tina Blau, Gustav Klimt, Koloman Moser und Egon Schiele vor mehr als hundert Jahren verewigt wurden, bald verschwinden könnten, zumindest in der Form, in der wir sie durch ihre Bilder kennen gelernt haben. Dazu sind die weltberühmten Landschaftsgemälde der Sammlung genau um den Grad gekippt, um den die Temperatur in den gezeigten Regionen wie der Attersee-Region, dem Alpenvorland oder der Atlantikküste steigen könnte, wenn nicht rechtzeitig weitreichende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Der Direktor des Leopold Museums, Hans-Peter Wipplinger, ist überzeugt, dass die Folgen des Klimawandels anhand verschiedenster Objekte erklärt werden können: “Als Bildungs- und Vermittlungsinstitution ist uns im Leopold Museum die Auseinandersetzung mit den drängendsten Problemen unserer Gesellschaft ein zentrales Anliegen. Schon die Künstler der Avantgarde waren Seismographen ihrer Zeit und haben den Zustand der Welt und des Einzelnen visionär gesehen. Kunstmuseen sind Orte, an denen Menschen die Welt durch den gefilterten Blick von Künstlern erleben und sich mit Themen, Denkweisen und Weltanschauungen auseinandersetzen können, die auch unbequem, herausfordernd oder provokant sein können. Museen spielen an sich eine nachhaltige Rolle in der Gesellschaft, indem sie das kulturelle Erbe für künftige Generationen bewahren und vermitteln. Sie verstehen sich als Räume der Inspiration und Reflexion über unser Dasein und haben das Potenzial, unser zukünftiges Handeln durch die Sensibilisierung für gesellschaftliche Phänomene positiv zu beeinflussen. In diesem Sinne erklären wir unsere Solidarität mit den Bemühungen der Klimabewegung”.



In Zusammenarbeit mit dem CCCA ermittelte ein Team von 12 renommierten Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen, von der Meteorologie über die Agrarwissenschaften bis hin zu den Sozialwissenschaften, welche Auswirkungen die globale Erwärmung in den kommenden Jahrzehnten auf die in den ausgewählten Gemälden dargestellten Motive haben könnte. Grundlage dafür ist die angegebene mögliche Gradzahl der Temperaturerhöhung. Darüber hinaus regen die Bildtafeln dazu an, in der eigenen Lebenswelt, aber auch auf struktureller und politischer Ebene Maßnahmen gegen diese Entwicklungen zu ergreifen.

Für CCCA-Vorstandsmitglied und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb ist die Kampagne ein wichtiger Beitrag, um abstrakte Daten intuitiv und anschaulich verständlich zu machen und die Menschen mit einer unbequemen Wahrheit in einen ganz neuen Zusammenhang zu bringen: “Seit Jahrzehnten”, sagt sie, "warnen Wissenschaftler davor, dass ein globaler Temperaturanstieg von mehr als 1,5 Grad enorme Folgen für die Menschheit haben würde. Aber diese Daten sind schwer zu fassen. Wir wollen zeigen, was für einen Unterschied ein paar Grad mehr machen können. Global gesehen, aber auch in unserer unmittelbaren Umgebung - in den Alpen, in den Seenregionen oder in Wien, das schon mehrmals zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt wurde.

“Es hat sich gezeigt”, ergänzt Claudia Michl, Leiterin des CCCA-Büros, “dass die bloße Wissensvermittlung nicht zu den notwendigen Aktionen führt. Die Zusammenarbeit mit Künstlern und Kultureinrichtungen kann hier jedoch Brücken bauen, da sie gezieltere und provokantere Formen und Möglichkeiten der Auseinandersetzung bietet”,

Das Leopold Museum möchte mit dieser kuratierten Intervention im Rahmen der Dauerpräsentation Wien 1900 ein Signal an unsere Gesellschaft senden. Aufbruch in die Moderne. Direktor Hans-Peter Wipplinger betont: "Mit Ein paar Grad mehr wollen wir proaktiv einen konstruktiven Beitrag leisten und hoffen, dass sich andere Museen und Galerien dieser Bewegung anschließen, indem sie ihre Kunst- und Kulturschätze zu Klimabotschaftern machen".

Die ungewöhnliche Idee für diese Kampagne stammt von der Kreativagentur Wien Nord Serviceplan. Deren Kreativdirektor Christian Hellinger erklärt den Anspruch der Kampagne: “Gemeinsam mit dem Leopold Museum und unseren wissenschaftlichen Partnern, den Klimaexperten des CCCA, schaffen wir Bewusstsein für mehr Klimabewusstsein, ohne ein einziges Plakat oder andere Druckerzeugnisse zu produzieren. Die Werke von Egon Schiele oder Tina Blau werden nicht nur zu Symbolen einer in Not geratenen Umwelt, sondern fungieren, ergänzt durch begleitende Texte, auch als pädagogische Warnzeichen des Klimawandels - und sind damit weit mehr als bloße Protestwände”.

Die Intervention A Few Degrees More läuft noch bis zum 26. Juni. Parallel zur Kampagne bietet das Leopold Museum jeden Sonntag um 14:00 Uhr kostenlose Sonderführungen zu den 15 Werken von A Few Degrees More und 10 kostenlose Schulführungen an, die über leopoldmuseum.org gebucht werden können. Informationen zur Kampagne und zu den beteiligten Werken finden Sie auf der Website der Initiative.

Wien, 15 Werke hängen schief im Leopold Museum: eine Klimainitiative
Wien, 15 Werke hängen schief im Leopold Museum: eine Klimainitiative


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