Bozen und Meran entdecken


Eine Weihnachtspost, in der uns Fabrizio auf eine Entdeckungsreise durch Bozen und Meran, ihre Schätze und ihre Weihnachtsmärkte mitnimmt!

Dezember, Festzeit, Weihnachtszeit. Zu diesem freudigen Anlass erstrahlen viele italienische Kunststädte in den leuchtenden Farben der Weihnachtsbeleuchtung und locken mit Veranstaltungen und Märkten. Doch welche sind die wahren und ursprünglichen Weihnachtsmärkte (ohne natürlich die anderen zu schmälern)? Sicherlich hat die Tradition der germanisch geprägten Adventsmärkte zuerst in Südtirol Wurzeln geschlagen. Aus diesem Anlass möchten wir Ihnen in einer Sondersendung sowohl Bozen als auch Meran vorstellen.



Es ist nicht schwer zu bemerken, dass man, sobald man Südtirol betritt, eine andere Luft atmet. Es ist nicht nur die gesunde Bergluft, die die Lungen erfrischt, sondern eine Luft mit starken germanischen Anklängen. Bei diesem Gebiet handelt es sich in der Tat um Südtirol, den italienischen Teil der Großregion Tirol, die ihre erste Hauptstadt in Meran hatte, die dann an Innsbruck (in Österreich) überging. In der Folgezeit wechselte dieses Gebiet mehrmals den Besitzer, bis es nach dem Ersten Weltkrieg italienisches Land wurde. Südtirol mit seiner Hauptstadt Bozen ist eine autonome Provinz und bildete zusammen mit der anderen autonomen Provinz Trient die erste Region mit einem Sonderstatut in Italien.

Bolzano, Piazza Walther
Bozen, Waltherplatz
Oggetti in vendita al mercatino natalizio di Bolzano
Verkauf von Gegenständen auf dem Bozner Weihnachtsmarkt

Bozen und Meran entstanden in strategischer Lage am Tor zu den Dolomiten und waren schon zur Römerzeit wichtige Scharnierpunkte für den transalpinen Handel. Im Mittelalter waren sie Handelsstädte, in die die Kaufleute aus den umliegenden Tälern kamen, um Geschäfte zu machen. Die städtebauliche Struktur des historischen Kerns konzentrierte sich auf eine lange Straße mit Säulengang, die von langen, schmalen Häusern überragt wurde, in denen im Erdgeschoss Handel und Handwerk stattfanden, in den Kellern Waren gelagert wurden und in den oberen Stockwerken Wohnungen untergebracht waren. Die Fassaden dieser Häuser sind sehr charakteristisch, geprägt von den “Erker”, den typischen Tiroler Bogenfenstern.

Per le vie di Bolzano
Durch die Straßen von Bozen

Diese malerischen Straßen kann man auch heute noch bewundern: Sowohl in Bozen als auch in Meran ist die Via Portici die Haupteinkaufsstraße der Altstadt. Auch die anderen Straßen und Plätze erinnern in ihren Namen an die Aktivitäten, die dort stattfanden: Via Argentieri, Via Bottai, Piazza del Grano, Piazza delle Erbe.

Beide Städte erlebten in den folgenden Jahrhunderten aus unterschiedlichen Gründen eine Stadterweiterung. Im 19. Jahrhundert wurde Meran durch die wohltuende Wirkung des milden Klimas und des oligomineralischen Wassers bekannt, was die Stadt zu einem international bekannten Kurort machte. So entstanden die Thermalbäder und eine Reihe von Gebäuden, die der Stadt ein neues, jugendstilähnliches Aussehen verliehen. So wurde die Stadt zu einem beliebten Reiseziel des habsburgischen Adels, was ihr internationales Ansehen einbrachte.

Auch heute noch ist Meran als Kurort bekannt; das neue Gebäude, in dem die Therme untergebracht ist, wurde vor zehn Jahren errichtet und überblickt die Passerpromenade, die sich in der so genannten “Sommerpromenade” durch die Grünanlagen fortsetzt (wo sich das Denkmal der Kaiserin Sissi befindet), während sich am gegenüberliegenden Ufer (in der Nähe des historischen Viertels, in dem der Dom steht) die “Winterpromenade” befindet, die durch eine eiserne Veranda geschützt ist: die Wandelhalle. Das repräsentativste Gebäude in Meran ist sicherlich das Kurhaus, das den Urlaubern als Ort der Erholung, des Tanzes und der Konzerte dienen sollte und sogar ein Casino beherbergte. Heute ist es oft Schauplatz von Tagungen und Veranstaltungen im großen Jugendstilsaal des Kursaals.

Das repräsentativste Bild Bozens ist jedoch der größte und berühmteste Platz der Stadt: der Waltherplatz, auf dem die Statue des deutschen Dichters steht, dessen Namen er trägt. Hier erhebt sich der mächtige Dom mit seinem durchbrochenen Glockenturm und dem Ziegeldach, das an den Wiener Dom erinnert.

Bozen birgt auch sehenswerte Kunstschätze, wie die Johanneskapelle im Dominikanerkomplex, nur wenige Schritte vom Dom entfernt. Es handelt sich um eine lange, schmale Kapelle mit Fresken aus der Schule Giottos, in der für die damalige Zeit neue Maltechniken angewandt wurden, wie z. B. die Individualität der Figuren und die Perspektive, aus der sich eine als “Bozner Schule” bekannte Malerei entwickelte.

In Bozen gibt es noch weitere religiöse Komplexe, die aus Zeitgründen nicht in unsere Dokumentation aufgenommen wurden, auf die ich aber dennoch hinweisen möchte: die Franziskanerkirche, die Kapuzinerkirche und im Ortsteil Gries die Abtei Muri-Gries, die auch deshalb berühmt ist, weil sie eine bedeutende Weinkellerei beherbergt, die von den Benediktinern betrieben wird, die einen hervorragenden Lagrein-Wein herstellen.

Il Duomo di Merano
Der Dom von Meran
Bolzano, la Cappella di San Giovanni
Bozen, die Johanneskapelle

Und wenn Sie an Ihrem Wochenende zwischen Bozen, Meran und den traditionellen Weihnachtsmärkten noch Zeit übrig haben - und auf einen Museumsbesuch nicht verzichten können -, empfehle ich Ihnen das ungewöhnliche Frauenmuseum in Meran und das Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen, in dem sich Ötzi befindet, der prähistorische Mensch, der auf dem Similaungletscher an der österreichischen Grenze gefunden wurde.

Ein letzter Ratschlag: Wenn Sie eine touristische/kulturelle Reise nach Südtirol unternehmen möchten, wenden Sie sich an die Fremdenverkehrsbüros in den verschiedenen Städten. Sie werden Ihnen sicherlich sehr hilfsbereit und zuvorkommend sein und Ihnen zeigen können, was für Sie am besten geeignet ist... für alles andere gibt es ’Ready for Departure... Go’. Frohe Ferien!

Fabrizio nel Museo Archeologico con Ötzi
Fabrizio im Südtiroler Archäologiemuseum mit Ötzi
Merano, i mercatini
Meran, die Märkte
Merano, monumento a Sissi
Meran, Denkmal für Sissi, Kaiserin Elisabeth von Österreich


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