Am 10. März wird im Palazzo Ducale in Massa die neue Personalausstellung von Nanni Balestrini (Mailand, 1935) mit dem Titel Vogliamo Tutto (Wir wollen alles) eröffnet: Die Ausstellung, die von den Ereignissen des “heißen Herbstes” 1969 inspiriert ist, greift den Titel des gleichnamigen Buches von Nanni Balestrini auf, das den Achtundsechzigern gewidmet ist. Die Ausstellung im Palazzo Ducale, die anlässlich des 50. Jahrestages der großen Bewegung stattfindet, die damals die Weltkultur erschütterte und deren Auswirkungen noch heute spürbar sind, zeigt visuelle Gedichte, die typisch für Nanni Balestrinis stilistische Handschrift sind, Collagen und verschiedene Bilder: insgesamt werden fünfzig Werke gezeigt, darunter auch unveröffentlichte Arbeiten.
“Balestrinis Werk”, erklärt Mauro Daniele Lucchesi, Kurator der Ausstellung, "ist ohne Vermittlung und ohne Wertung. Während die vom Künstler zerknüllten und wieder zusammengesetzten Plastiktüten eine flüchtige Idee des Fortschritts verkörpern, wird sie durch Zeitungsschlagzeilen sofort wieder aufgelöst, weil die Fakten ihren eigenen Weg gehen. Die Ausstellung We Want Everything soll eine Synthese aus menschlichen Illusionen und der unangefochtenen Macht der medialen Darstellung sein. Die geschredderten Phrasen und Buchstaben sind apokalyptisch und leicht zugleich. Man kann sagen, dass die Werke von Nanni Balestrini wie eine Warnung das Aufkommen der zeitgenössischen Virtualität und ihre Fallstricke vorweggenommen haben. Die Manifestation dieser anthropophagen Technowelt aus Videos und Worten, die das Reale verschlingt. Die schwarzen oder farbigen Collagen mit Nachrichtenfotos, Werbung, Landschaften oder Werken der Kunstgeschichte sind rätselhaft. Sie erinnern an Duchampsche Rebusse, futuristische Proklamationen, die imaginative Neurose von Nam June Paik. Die Figuren der 1970er Jahre - von Elvis Presley bis Enrico Berlinguer, von Marlon Brando bis Leonid Ill’c Brezhnev - stechen in dem sieben mal fünf Meter großen Werk hervor, wie Dekorationen auf einem großen eurasischen Wandteppich, sie sind der Keim des zeitgenössischen Erbes. Die zerbrochenen Worte hingegen sind das Echo menschlicher Gefühle. Von einer Welt, die sich entwickelt, aber - mit leiser Stimme “Wir wollen alles” aussprechend - nicht aufgibt.
Im Rahmen der Ausstellung wird auch der neue Gedichtband des Mailänder Künstlers mit dem Titel Caosmogonia e altro, Poesie complete (1990-2017) (erschienen bei DeriveApprodi) vorgestellt. Die Ausstellung ist bis zum 20. März 2018 täglich von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung wird von der Gemeinde Massa gefördert und arbeitet mit der Stiftung Mudima in Mailand zusammen.
Wir wollen alles: die neue Ausstellung von Nanni Balestrini im Palazzo Ducale in Massa |
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