Wien, die erste umfassende Ausstellung zur deutschen Neuen Sachlichkeit in Österreich im Leopold Museum


Das Leopold Museum in Wien zeigt bis zum 29. September 2024 die erste umfassende Ausstellung zur deutschen Neuen Sachlichkeit in Österreich mit rund 150 Werken aus internationalen Museen und Privatsammlungen.

Bis zum 29. September 2024 zeigt das Leopold Museum in Wien die erste umfassende Ausstellung zur deutschen Neuen Sachlichkeit in Österreich: Glanz und Elend. Neue Sachlichkeit in Deutschland. Die Ausstellung zurdeutschen Kunst der 1920er und 1930er Jahre zeigt rund 150 Werke aus internationalen Museen und Privatsammlungen, darunter etwa 100 Gemälde, rund 40 Arbeiten auf Papier sowie Fotografien und Archivmaterial.

Die künstlerische Bewegung der Neuen Sachlichkeit hat ihren Ursprung in der 1925 von Gustav Friedrich Hartlaub in der Städtischen Kunsthalle in Mannheim organisierten Ausstellung Die Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus". Diese neue Bewegung stand im krassen Gegensatz zum introspektiven Stil desExpressionismus, der die Kunst vor dem Ersten Weltkrieg dominierte.



“Die traumatischen Erfahrungen des Ersten Weltkriegs verlangten nach völlig neuen Darstellungen der Wirklichkeit in der Kunst”, erklärt Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums und Kurator der Ausstellung. “Die Resignation, die Anklagen und die unbeschreiblichen Schwierigkeiten, die diese Zeit prägten, auf der einen Seite und die Hoffnung, die Emanzipation und die aufkommende Lebensfreude der ’Goldenen Zwanziger’ auf der anderen Seite, mussten in einer neuen Kunst zum Ausdruck kommen: einer Kunst, die unsentimental, nüchtern, konkret und puristisch war, kurz: einer Kunst, die objektiv und realistisch war.”

Die Künstler der Neuen Sachlichkeit, darunter Max Beckmann, Otto Dix, Carl Grossberg, George Grosz, Karl Hofer, Karl Hubbuch, Grethe Jürgens, Alexander Kanoldt, Lotte Laserstein, Jeanne Mammen, Felix Nussbaum, Gerta Overbeck, Christian Schad, Rudolf Schlichter, Georg Schrimpf und viele andere, beobachteten die Ereignisse ihrer Zeit mit nüchternem Blick und schilderten das Gesehene direkt und emotionslos. Um die schrecklichen Erlebnisse des Krieges und seine verheerenden Folgen zu verarbeiten, ließen sie sich von den Straßen der Großstadt, den urbanen Vergnügungsstätten, dem neuen Lebensstil moderner, selbstbewusster Frauen und den radikalen Veränderungen durch den rasanten technischen Fortschritt inspirieren.

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde dieser künstlerische Ansatz brutal unterbrochen. Im Rahmen der nationalsozialistischen Kunstpolitik wurde die avantgardistische Kunst systematisch als “entartet” verunglimpft, Werke wurden beschlagnahmt oder zerstört. Politisch verdächtige Künstler wurden in ihren Wohnungen und Ateliers durchsucht, aus Vereinen ausgeschlossen und mit Ausstellungsverboten belegt. Professoren wie Otto Dix und Christian Schad wurden aus ihren akademischen Positionen entlassen. Als Reaktion auf diese Verfolgungen flohen viele Künstler ins Ausland, zogen sich in eine Art innere Emigration zurück oder passten sich dem Regime an, um zu überleben.

Innerhalb der Neuen Sachlichkeit gab es zwei unterschiedliche Richtungen: einen politisch orientierten linken Flügel, der sich durch einen kritischen Verismus der Gesellschaft auszeichnete, und einen rechten Flügel, der von klassizistischen und neoromantischen Tendenzen geprägt war.

“Am Anfang war die Kunst der Neuen Sachlichkeit von progressiven Künstlern der politischen Linken geprägt, die ihre pazifistischen Ideen in ihrer Kunst umsetzten und ein Menschenbild entwarfen, das ein beredtes Zeugnis für die Spannungen der Zeit ablegte. Sie prangerten die Doppelmoral der Gesellschaft an, die vor allem in den modernen Städten vorherrschte, und machten sie in teils drastischen Darstellungen sichtbar”, so die Kuratorin. “Ihr künstlerisches Untersuchungsfeld war der öffentliche Raum: die Straßen und Plätze, Gasthäuser und Bordelle, Fabriken und Höfe. Mit ätzender Polemik kritisierten sie die Ausschweifungen der Bourgeoisie und der Kapitalisten, die ihrer Meinung nach die Bevölkerung ausbeuteten und vom Krieg profitierten”.

Die Ausstellung ist in dreizehn Themenbereiche gegliedert und beleuchtet alle Facetten der Neuen Sachlichkeit und ihrer Künstler, die gesellschaftskritisch, sarkastisch und rücksichtslos voyeuristisch sowohl die glamourösen als auch die dunklen Seiten des damaligen Nachtlebens erkundeten.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache, herausgegeben von Hans-Peter Wipplinger, mit Essays von Daniela Gregori, Rainer Metzger, Aline Marion Steinwender, Hans-Peter Wipplinger und Thomas Zaunschirm sowie einem Überblick über Kultur, Politik und Gesellschaft in der Weimarer Republik von 1918 bis 1933.

Infos: www.leopoldmuseum.org

Christian Schad, Selbstbildnis mit Modell (1927) © Tate: Leihgabe aus einer Privatsammlung 1994, FotoFoto: Benjamin Hasenclever © Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg/Bildrecht, Wien 2024
Christian Schad, Selbstbildnis mit Modell (1927) © Tate: Leihgabe aus einer Privatsammlung 1994, FotoFoto: Benjamin Hasenclever © Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg/Bildrecht, Wien 2024

Wien, die erste umfassende Ausstellung zur deutschen Neuen Sachlichkeit in Österreich im Leopold Museum
Wien, die erste umfassende Ausstellung zur deutschen Neuen Sachlichkeit in Österreich im Leopold Museum


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