Was passiert, wenn ein Individuum in kognitiver Isolation lebt? Die Ausstellung von Eugenio Tibaldi


Vom 25. September 2021 bis zum 30. Januar 2022 zeigt die Tenuta dello Scompiglio in Vorno (Lucca) die Ausstellung "Architectures of Isolation", eine aktuelle Reflexion von Eugenio Tibaldi über die kognitive Isolierung vom Rest der Gesellschaft.

Die Tenuta dello Scompiglio di Vorno in Capannori (Lucca), einer der interessantesten Orte für zeitgenössische Kunst in der Toskana, präsentiert vom 25. September 2021 bis zum 30. Januar 2022 die persönliche Ausstellung von Eugenio Tibaldi (Alba, 1977) mit dem Titel Architectures of Isolation. Dieses Projekt, das von Angel Moya Garcia kuratiert wird, ist sowohl komplex als auch artikuliert und stellt eine Analyse der Ränder, der Macht, der Übergänge und des Konzepts der “Normalität” selbst dar.

Die sehr aktuelle Frage, von der die Ausstellung ausgeht, lautet: Was wird in den Köpfen der Menschen ausgelöst, wenn sie einen Weg einschlagen, der sie unweigerlich in eine Art kognitive Isolation gegenüber dem Rest der Gesellschaft führt, einen anderen Raum, in dem es unmöglich wird, einen wirklichen Willen des Individuums bei der Schaffung eben dieses Zustands zu definieren? Ein Ereignis, das mit einem Erdrutsch verglichen werden kann, der bis zu einer Neuordnung andauern wird. In dieser Neuordnung beginnt der innere Raum mit dem äußeren Raum zusammenzufallen und sich an diesen anzulehnen, ohne Unterscheidungen oder Grenzen. Die Idee zu diesem Projekt entstand nach der ersten Schließung im März 2020, als Eugenio Tibaldi eine stattliche Wohnung im Zentrum von Turin besuchte, die seit einem Jahrzehnt verlassen war. Sein Interesse an der Arbeit mit Mutationen, an den Rändern, an der Peripherie (sowohl im sozialen und kulturellen als auch vor allem im mentalen, ideologischen und psychologischen Bereich) veranlasste ihn, dieAnsammlung von Gegenständen jeglicher Art und Herkunft, die völlig verstaubt im Inneren des Hauses liegen, zu hinterfragen und zu untersuchen. Eine riesige Menge an Materialien, die derjenige zwanghaft gesammelt hat, der die letzten zehn Jahre seines Lebens in diesem Raum eingeschlossen verbracht und jeden Kontakt mit der Außenwelt verweigert hat.



In dem Projekt Architectures of Isolation wird der menschliche Zustand dieser Person nicht bezeugt, es spielt keine Rolle, wer sie war und wie sie körperlich war: Stattdessen entsteht die posthume Konstruktion des konzeptionellen Palimpsests einer Wahl, eines möglichen Weges, der in jedem von uns existiert, in dem jede Vorstellung von einem äußeren Raum aufgehoben wird, indem man sich dem totalen sozialen Verschwinden hingibt. Eine äußere Dimension, die in diesem Sinne in einem absoluten und objektiven Sinn verschwindet. Dieser Raum wird nur ein vereinfachter Hinweis auf die poröse Natur, die uns ausmacht und die Licht und Schatten je nach Blickwinkel und emotionaler Aufladung zusammenführt. Ein Projekt, erklärt der Kurator, in dem Anhäufung und Entbehrung zusammenkommen und in dem Isolation, Wahnsinn und das Bedürfnis, sich jeglichem sozialen Leben zu entziehen, formalisiert werden.

Eugenio Tibaldi (1977), ein Künstler, der sich schon immer für die Dynamik und Ästhetik der Ränder, für die komplexe Beziehung zwischen der Wirtschaft und der zeitgenössischen Landschaft interessiert hat, begann seine Arbeit im Jahr 2000, als er ins neapolitanische Hinterland zog und begann, eines der plastischsten und dynamischsten Gebiete Italiens zu erforschen, indem er eine Art Landkarte der Informalität zeichnete. Der Rand, verstanden als ein Zustand, der oft mehr mental als geografisch ist, stellt den einzigen Weg dar, der wirklich in der Lage ist, alternative Möglichkeiten, andere Ebenen des Lesens zu schaffen. Er hat in Istanbul, Kairo, Rom, Thessaloniki, Berlin, Verona, Havanna, Bukarest, Turin, Caracas, Brüssel, Tirana, Addis Abeba gearbeitet. Während der Ausstellungseröffnung können auch die permanenten Werke in den Räumen der Tenuta Dello Scompiglio besichtigt werden: Room #3, Installation von Cecilia Bertoni und Claire Guerrier mit Carl G. Beukman; In sosta von f.marquespenteado; There is not a priori answer to this dilemma (The Dolphin Hotel) von Francesca Banchelli; W18S von Antonio Rovaldi und Ettore Favini; Un Esilio von Valentina Vetturi; L’Attesa von Cecilia Bertoni mit Carl G. Beukman; die Gruppenausstellung Il Cimitero della Memoria; Arie per lo Scompiglio von Alfredo Pirri.

Die Ausstellung ist frei zugänglich und enthält Bilder, die das Gemüt verletzen können. Außerdem werden Sportschuhe empfohlen. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 14.00-18.00 Uhr; Samstag und Sonntag 15.00-19.00 Uhr. Infos: Telefon 0583 971125, E-Mail biglietteria@delloscompiglio.org, www.delloscompiglio.org.

Foto: Eugenio Tibaldi, Architekturen der Isolation. Foto von Lorenzo Morandi

Was passiert, wenn ein Individuum in kognitiver Isolation lebt? Die Ausstellung von Eugenio Tibaldi
Was passiert, wenn ein Individuum in kognitiver Isolation lebt? Die Ausstellung von Eugenio Tibaldi


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