Vom 10. November 2018 bis zum 24. Februar 2019 zeigt der Palazzo del Governatore in Parma die Ausstellung Dall’Espressionismo alla Nuova Oggettività. Avantgarden in Deutschland, die vierzig Werke der wichtigsten Vertreter der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts im deutschen Raum versammelt, von Ernest Ludwig Kirchner bis Emil Nolde, von Alexei Jawlensky bis August Macke, von Vasilij Kandinskij bis Franz Marc. Die von Lorand Hegyi und Gerhard Finckh kuratierte Ausstellung wurde mit Werken aus dem Von der Heydt-Museum in Wuppertal aufgebaut, das eine der wichtigsten Sammlungen zum deutschen Expressionismus, zur Neuen Sachlichkeit und zu allen deutschen Avantgarden beherbergt.
Die Ausstellung gliedert sich in zwei Bereiche. Der erste konzentriert sich auf den deutschen Expressionismus und zeigt paradigmatische Werke vor allem aus dem Kreis der Künstler der Bewegung Die Brücke in Dresden, wie Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Otto Mueller, Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluf, Max Pechstein, und der Bewegung Der Blaue Reiter in München, darunter Wassily Kandinsky, Franz Marc, Alexej Jawlensky, August Mackedi Der Sturm. Der zweite Teil bietet einen Einblick in die ästhetischen Veränderungen in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, als Künstler wie Karl Hofer, Eberhard Viegener, Otto Dix, Max Ernst, Jankel Adler, Vertreter der Neuen Sachlichkeit, unter dem Einfluss des neuen Rationalismus und Funktionalismus die “Metaphysische Malerei” und den Neoklassizismus der so genannten “Rückkehr zur Ordnung” schufen, der sich in Italien entwickelt hatte.Rückkehr zur Ordnung’, die sich in Italien entwickelt hatte, eine neue künstlerische Atmosphäre, die die Desillusionierung der Generation widerspiegelte, die den Krieg und die damit verbundenen Verluste an Menschenleben, die Zerstörung der europäischen Städte und die Machtübernahme durch die Maschinen sowohl in den Kriegsjahren als auch in den frühen 1920er Jahren, also im Zeitalter der Modernisierung und Rationalisierung von Produktion, Leben und Gesellschaft, erlebt hatte.
“Die Ausstellung”, kommentiert Lorand Hegyi, “bietet dank der großzügigen und hochprofessionellen Zusammenarbeit mit dem Direktor des Von der Heydt-Museums, Gerhard Finckh, und seinen Kollegen eine eingehende Untersuchung einer so bedeutenden künstlerischen Bewegung, die mehr als 100 Jahre nach ihrer Entstehung immer noch eine ästhetische und ethische Botschaft hat, die durch eine einfühlsame Sprache, die berührende, dramatische und spirituelle Botschaften wirksam vermittelt, äußerst direkt und wesentlich ist. In der bildenden Kunst, im Film und in der Musik, in der Literatur und im Theater, in der Philosophie und in der politischen Theorie wurde der Expressionismus schon kurz nach seiner Entstehung auf den Seiten von Zeitschriften und Büchern, in den Ausstellungs- und Konzertsälen zum Synonym für die ”Moderne", zur Verkörperung des neuen Geistes des neuen Jahrhunderts.
Die neue Kunst setzte einen Kontrapunkt zum realen Leben und förderte den freien Ausdruck der inneren Welt der Gefühle, der Phantasie und der geistigen Intensität. Beeinflusst von Friedrich Nietzsche, Henri Bergson, Walt Whitman und Rudolf Steiner, näherten sich die jungen Künstler der Anthropologie, der Anthroposophie, der Theosophie und sogar der Romantik an und griffen auf die mittelalterliche Kunst sowie auf afrikanische Kunst und folkloristische Themen zurück. Nach und nach bilden sich Künstlergruppen und Kunstgalerien, kulturelle und politische Zeitschriften, die die Notwendigkeit einer Neuen Spiritualität verkünden, die auf der Kraft des unmittelbaren Ausdrucks der inneren Kräfte und Energien beruht, die die Menschheit erschüttern. 1905 wurde in Dresden die Gruppe Die Brücke von vier jungen deutschen Künstlern gegründet, die in kurzer Zeit mehrere Ausstellungen ihrer neuen bildnerischen Tätigkeit organisierten.
Drei Jahre später, 1907, veröffentlichte der junge Kunsthistoriker Wilhelm Worringer “Abstraktion und Einfühlung”, in dem er die abstrakten Formen als Ausdruck einer geistigen Gegenwelt zur materiellen Welt der Natur interpretierte. Worringers Buch beeinflusste die gesamte Generation des Expressionismus. Kurz darauf, 1911, gründeten Kandinsky und Franz Marc die expressionistische Künstlergruppe “Der Blaue Reiter”, die viele internationale Künstler der neuen Bewegung zusammenführte. Ein Jahr später, 1912, veröffentlichte Wassily Kandinsky, einer der Väter des Abstraktionismus, sein berühmtes und einflussreiches Buch Das Geistige in der Kunst, in dem er von der “inneren Notwendigkeit” als der treibenden Kraft des künstlerischen Schaffens sprach. Im selben Jahr eröffnete der Dichter, Schriftsteller und Verleger Herwarth Walden in Berlin seine Galerie Der Sturm, die zum wichtigsten Zentrum des Expressionismus, aber auch des Futurismus und Kubismus wurde. Durch die Aktivitäten der Galerie wurde der deutsche Expressionismus Teil der internationalen Avantgarde und spielte sowohl in der Kunst als auch in der Theorie eine sehr einflussreiche Rolle. Die Anwesenheit führender internationaler Künstler in seiner Galerie verdeutlichte auch die Komplexität der Avantgarden, wie die unterschiedlichen Perspektiven und sozialen und politischen Strategien, mit denen die verschiedenen Bewegungen verbunden waren.
Die Ausstellung ist täglich außer montags geöffnet: dienstags und mittwochs von 15 bis 19 Uhr, donnerstags bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr. 25. Dezember und 1. Januar geschlossen. Eintrittskarten: Vollpreis 10 Euro, ermäßigter Preis 6 Euro, ermäßigter Preis für Schulen 4 Euro. Katalog herausgegeben von Spaggiari.
Bild: Wassily Kandinsky, Häuser in München (1908; Öl auf Leinwand; © Von der Heydt-Museum Wuppertal / Foto: Antje Zeis-Loi, Medienzentrum Wuppertal)
Von Kandinsky bis Kokoschka - die deutsche Avantgarde in Parma |
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