Streams of Spleen: Die multisensorische Einzelausstellung von Shahryar Nashat im MASI in Lugano


Vom 17. März bis zum 18. August zeigt das MASI in Lugano eine Einzelausstellung von Shahryar Nashat, die sich in einem faszinierenden und verzerrten Rahmen mit dem Begehren, der Sterblichkeit, dem Körper und dem tierischen Instinkt beschäftigt.

Vom 17. März bis 18. August 2024 präsentiert das MASI, Museo d’Arte della Svizzera Italiana, in Lugano die von Francesca Benini kuratierte Einzelausstellung von Shahryar Nashat mit dem Titel Streams of Spleen. Der Künstler hat mit einem ortsspezifischen Projekt in den Raum der unterirdischen Halle des MASI eingegriffen und dessen Atmosphäre völlig verfremdet. Die ausgestellten Werke stehen im Zusammenhang mit der veränderten Architektur und schaffen eine multisensorische Umgebung. Durch Videos, Skulpturen und Installationen schafft der Künstler Erfahrungen, die Emotionen und Stimmungen hervorrufen, die sich nur schwer rational ausdrücken lassen. Indem er endgültige Schlussfolgerungen vermeidet, erforscht Nashat Konzepte wie Sehnsucht, Sterblichkeit, tierische Instinkte und die Kunst selbst - Bereiche, die sich einem vollständigen Verständnis entziehen. In der unterirdischen Halle des MASI empfindet man eine Mischung aus Unbehagen und Faszination. Der Boden ist mit Vinylfliesen bedeckt, während der Ton der Beleuchtung verzerrt ist. In der Mitte des Raumes lädt eine niedrige Struktur das Publikum ein.

Das pulsierende Herz der Ausstellung ist das neue Video Streams of Spleen (2024). Das Video läuft in einer Schleife auf einer großen Wand aus Lichtschirmen in der Mitte des Raums. In diesem Werk, in dem Wölfe zu sehen sind, fordert Shahryar Nashat uns auf, die auf den Menschen konzentrierte Perspektive zu verlassen und den Blickwinkel des Tieres einzunehmen. Auch in den anderen Werken der Ausstellung steht der menschliche Körper im Mittelpunkt. Die neuen Skulpturen der Serie Bone In, an denen der Künstler seit 2019 arbeitet, sehen aus wie echte Fleischstücke unbekannter Herkunft und erinnern an die Prozesse der Lebensmittelindustrie. Auch in den Fiberglas-Skulpturen Boyfriend_14.JPEG, Boyfriend_15.JPEG und Boyfriend_16.JPEG verschmilzt der Künstler Fleischlichkeit mit geometrischen Strukturen, indem er mit Unebenheiten interveniert, die Muskel- oder Skelettgewebe zu enthüllen scheinen. Die Assoziation mit dem Körper findet sich auch in zwei Inkjet-Drucken, Brother_03.JPEG und Brother_07.JPEG, die einen Brustkorb darstellen. Nashat ist ein aufmerksamer Beobachter der Kunstgeschichte und bezieht manchmal Techniken und Materialien aus jahrhundertealten Traditionen in sein Werk ein, wie im Fall der Marmorskulpturen Hustler_23.JPEG und Hustler_24.JPEG. In der kollektiven Vorstellung ruft der Marmor Werke von der Antike bis zur Moderne hervor, und wie kein anderes Material wurde er seit jeher zur Darstellung des menschlichen Körpers verwendet.



Der Katalog, der die Ausstellung begleitet, kann ebenfalls als künstlerische Operation betrachtet werden: Er wurde von Shahryar Nashat in Zusammenarbeit mit dem Grafikdesigner Sabo Day und dem Schriftsteller Kristian Vistrup Madsen konzipiert und erscheint auf den ersten Blick wie eine Gebrauchsanweisung, entpuppt sich jedoch als eine poetische Reise, die über die menschliche Existenz und die Bedeutung des Künstlerseins nachdenkt. Das Buch schließt mit einem kritischen Text von Francesca Benini und Gioia Dal Molin und ist eine Koproduktion von MASI Lugano, Istituto Svizzero, Roma und Lenz Press.

“Der Körper - das Fleisch - wird zu einem Objekt, das in traditionellen Ausstellungsformen präsentiert wird und die konkrete - materielle - Dimension des Seins repräsentiert, in einem digitalisierten Zeitalter, in dem sowohl der Körper als auch das Kunstobjekt oft durch Bildschirme vermittelt werden”, erklärt Francesca Benini, Kuratorin der Ausstellung.

Shahryar Nashat, Lover_03.JPEG, Detail (2022; Acrylgel, Tinte auf Papier, Sperrholz). Mit freundlicher Genehmigung der David Kordansky Gallery, Los Angeles/New York. Foto: Jeff McLane
Shahryar Nashat, Lover_03.JPEG, Detail (2022; Acrylgel, Tinte auf Papier, Sperrholz). Mit freundlicher Genehmigung der David Kordansky Gallery, Los Angeles/New York. Foto: Jeff McLane
Shahryar Nashat, Bone In (Since I met you I've been trippin) (2019; synthetisches Polymer, PVC, Pigment, Papier). Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der David Kordansky Gallery, Los Angeles/New York
Shahryar Nashat, Bone In (Since I met you I’ve been trippin) (2019; synthetisches Polymer, PVC, Pigment, Papier). Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der David Kordansky Gallery, Los Angeles/New York
Shahryar Nashat, Streams of Spleen (2024; HD-Videobild: Farbe/Stereo-Ton). Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und Rodeo, Piräus/London; Gladstone Gallery, New York/Brüssel; David Kordansky Gallery, Los Angeles/New York
Shahryar Nashat, Streams of Spleen (2024; Bild aus HD-Video: Farbe / Stereoton).
Mit freundlicher Genehmigung des
Künstlers und Rodeo, Piräus/London; Gladstone Gallery, New York/Brüssel; David Kordansky Gallery, Los Angeles
/New York

Streams of Spleen: Die multisensorische Einzelausstellung von Shahryar Nashat im MASI in Lugano
Streams of Spleen: Die multisensorische Einzelausstellung von Shahryar Nashat im MASI in Lugano


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