Mutterschaft und Stillen im antiken Italien: eine Ausstellung im Nationalen Etruskermuseum der Villa Giulia in Rom


Vom 23. März bis zum 2. Juni 2019 zeigt das Nationale Etruskermuseum der Villa Giulia in Rom die Ausstellung "MÆTERNITÀ. Mutterschaft und Stillen im antiken Italien".

Das Nationale Etruskermuseum der Villa Giulia in Rom präsentiert die Ausstellung MÆTERNITÀ. Mutterschaft und Stillen im antiken Italien, die vom 23. März bis zum 2. Juni 2019 zu sehen ist. Die Ausstellung befasst sich mit Fragen der Mutterschaft und des Stillens in der Antike mit Hilfe eines anthropologischen Ansatzes, der den Menschen in den Mittelpunkt stellen will. Das UNICEF-Provinzkomitee Rom unterstützt und beteiligt sich an der Ausstellung, da es ihren wissenschaftlichen Wert und ihre Fähigkeit anerkennt, eine kritische Verbindung zwischen der antiken und der heutigen Welt herzustellen.

Im Rahmen der Familiendynamik scheinen die Kinder im Mittelpunkt eines komplexen Systems der Fürsorge und Aufmerksamkeit seitens ihrer Mütter und anderer, vor allem weiblicher Personen (Tanten, Großmütter, Krankenschwestern) zu stehen. In diesem Beziehungsgeflecht wurden die Kinder mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln geschützt, wobei die Praktiken von der Religion über die Magie bis hin zur Medizin reichten.

Die Kuratorin Giulia Pedrucci (derzeit Marie Skłodowska-Curie CO-FUND Fellow an der Universität Erfurt - Deutschland) legt großen Wert auf Wahrhaftigkeit, basierend auf hypothetischen, aber plausiblen Rekonstruktionen, die auf der Methode der “langen Dauer” beruhen, die in Aspekten des menschlichen Lebens zu beobachten ist, in denen eine gewisse Widerspenstigkeit gegenüber Veränderungen besteht (wie z. B. in der menschlichen Psychologie und der Art der zwischenmenschlichen Beziehungen). Die ausgestellten Objekte sind keine “Museumsobjekte”, sondern “kleine” Votivgaben, Reflexionen und Zeugnisse der Aspekte des täglichen Lebens, für die sie geschaffen wurden. Mehrere Exponate verlassen zum ersten Mal die Lagerräume des Museums und wurden für diesen Anlass restauriert. Es wurden keine “Meisterwerke” ausgewählt, sondern Werke, die geeignet sind, die Erzählung zu veranschaulichen und zum Nachdenken anzuregen. Sichtbare Spuren der Überzeugungen, der Hoffnungen und schließlich des Lebens derer, die sie hinterlassen haben.

Ziel der Ausstellung ist es, das Thema der Mutterschaft in der etruskischen und römischen Welt zu untersuchen. Die Mutterschaft wird aus einem neuen Blickwinkel analysiert: Der Fokus liegt nicht ausschließlich auf der Mutter und dem Kind, sondern weitet sich auf alle Figuren aus, die die Mutter in der Zeit von der Empfängnis bis zum Erwachsenwerden des Kindes unterstützt oder manchmal auch behindert haben könnten. Es gab viele weibliche Personen, die sich um die Mutter und das Kind herum bewegten und eine viel aktivere Rolle spielten als heute. Nicht zu vergessen der Vater, der zusammen mit dem Pädagogen (Lehrer) im Leben der Kinder wahrscheinlich präsenter war, als wir zu denken gewohnt sind. Schriftliche Quellen haben uns leider nur wenige und zudem indirekte Informationen hinterlassen, die in der Regel von männlichen Autoren vermittelt wurden, die für höhere Gesellschaftsschichten schrieben oder diesen angehörten. Außerdem finden sich in den überlieferten Werken, die sich fast ausschließlich mit “edlen” literarischen Gattungen wie Poesie, Redekunst und Geschichte befassen, nur selten Informationen über Frauen und Kinder in ihrem Alltag. Eine große Hilfe kann die Archäologie sein. Im gesamten antiken Mittelmeerraum finden sich Votivstatuetten von Frauen mit Kindern. Sie werden gemeinhin kourotrophoi genannt. Imsüdlichen Etrurien und in Latium sind sie besonders zahlreich, und in diesen Gebieten taucht ein Statuettentyp auf, der sonst nirgendwo bezeugt ist: das Paar mit Kind. Das Paar kann entweder aus zwei Frauen oder aus einem Mann und einer Frau bestehen. Wenn man sie in den Kontext dessen stellt, was wir über die etruskische und römische Familie wissen oder rekonstruieren können, scheinen uns diese Statuetten eine andere “Mikrogeschichte” zu erzählen. Lange Zeit dachten die Wissenschaftler, dass das Kind in der antiken Gesellschaft keine Rolle spielte, doch die hier angebotene Lektüre offenbart die Sorgen, die Fürsorge und die Aufmerksamkeit, denen das Kind ständig ausgesetzt war.

Eintrittspreis: Vollpreis 8 €, ermäßigt 18/25 Jahre 2 €. Kostenlos für Berechtigte und für alle am ersten Sonntag des Monats, 15. August, 29. September
Alle Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer +39 06 3226571, per E-Mail an mn-etru.comunicazione@beniculturali.it oder unter www.villagiulia.beniculturali.it.

Abbildung: Votiv-Terrakotta-Statuette mit der Darstellung einer Familie, die von demselben Mantel bedeckt ist, Detail

Quelle: Presseinformation

Mutterschaft und Stillen im antiken Italien: eine Ausstellung im Nationalen Etruskermuseum der Villa Giulia in Rom
Mutterschaft und Stillen im antiken Italien: eine Ausstellung im Nationalen Etruskermuseum der Villa Giulia in Rom


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