Mailand, eine große Ausstellung über deutsche Fotografie des 20. Jahrhunderts in der Fondazione Prada


Vom 3. April bis zum 14. Juli 2025 zeigt die Fondazione Prada in ihren Mailänder Räumlichkeiten eine große Ausstellung, die einen umfassenden Überblick über die deutsche Fotografie des 20. Jahrhunderts bieten soll.

Vom 3. April bis 14. Juli 2025 zeigt die Fondazione Prada die Ausstellung Typologien. Fotografie in Deutschland im 20. Jahrhundert. Das von Susanne Pfeffer, Kunsthistorikerin und Direktorin des MUSEUM MMK FÜR MODERNE KUNST in Frankfurt, kuratierte Ausstellungsprojekt versteht sich als umfassende Bestandsaufnahme der deutschen Fotografie des 20. Jahrhunderts.

Das Projekt wendet das Prinzip der “Typologie” an, das im 17. und 18. Jahrhundert in der Botanik zur Klassifizierung und Erforschung von Pflanzen entstanden ist, sich in der Fotografie seit Beginn des 20. Jahrhundert in der deutschen Fotografie etabliert hat. Paradoxerweise ermöglicht das vorgeschlagene Formprinzip unerwartete Analogien zwischen deutschen Künstlern verschiedener Generationen und offenbart gleichzeitig individuelle Zugänge zur Fotografie.

Die Ausstellung ist nicht chronologisch, sondern typologisch aufgebaut und versammelt über 600 fotografische Arbeiten von 25 Künstlern mit dem Ziel, ein Jahrhundert der Fotografie in Deutschland zu rekonstruieren, darunter Bernd und Hilla Becher, Sibylle Bergemann, Karl Blossfeldt, Ursula Böhmer, Christian Borchert hmer, Christian Borchert, Margit Emmrich, Hans-Peter Feldmann, Isa Genzken, Andreas Gursky, Candida Höfer, Lotte Jacobi, Jochen Lempert, Simone Nieweg, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Heinrich Riebesehl, Thomas Ruff, August Sander, Ursula Schulz-Dornburg, Thomas Struth, Wolfgang Tillmans, Rosemarie Trockel, Umbo (Otto Umbehr) und Marianne Wex. Ein System von abgehängten Wänden, das den Ausstellungsraum in geometrische Partitionen unterteilt, suggeriert unerwartete Verbindungen zwischen verschiedenen künstlerischen Praktiken, die jedoch durch ein gemeinsames Prinzip oder eine gemeinsame Absicht der Klassifizierung vereint sind.

Susanne Pfeffer: “Nur durch die Gegenüberstellung und den direkten Vergleich ist es möglich zu entdecken, was individuell und was universell, normativ oder real ist. Unterschiede zeugen vom Reichtum der Natur und der menschlichen Vorstellungskraft: der Farn, die Kuh, der Mensch, das Ohr, die Bushaltestelle, der Wassertank, die Stereoanlage, das Museum. Der typologische Vergleich zeigt Unterschiede und Gemeinsamkeiten auf und erfasst Besonderheiten. Bislang unbekannte oder ignorierte Aspekte der Natur, der Tiere oder der Gegenstände, der Orte und der Zeit werden sichtbar und erkennbar”.

In der Fotografie bedeutet die Anwendung von Typologien, dass die Gleichwertigkeit der Bilder und die Abwesenheit jeglicher Form von Hierarchie in Bezug auf die dargestellten Subjekte, Themen, Genres und Quellen bekräftigt wird. Typologien sind jedoch ein äußerst problematisches und komplexes Konzept, das sich in einem paradoxen Zustand befindet. Einerseits ermöglicht dieser Ansatz die systematische Dokumentation von Personen und Objekten auf der Grundlage äußerster Objektivität, andererseits entspricht die Typologie einer individuellen und willkürlichen Auswahl, einer beunruhigenden und potenziell subversiven Handlung.

Die Hypothese, dass die Fotografie eine grundlegende Rolle bei der Definition spezifischer Phänomene sowie bei der Organisation und Klassifizierung einer Vielzahl von sichtbaren Erscheinungsformen spielt, bleibt eine wesentliche Kraft in den heutigen künstlerischen Untersuchungen, die die Komplexität unserer sozialen und kulturellen Realitäten interpretieren. Mit der Verbreitung digitaler Bilder und Verfahren wird die Idee der Typologie von zeitgenössischen Fotografen und Künstlern weiterhin in Frage gestellt und neu definiert.

Wie Susanne Pfeffer betont: “Die Einzigartigkeit, das individuelle Element scheinen in einer globalen Masse, in der allgegenwärtigen Universalität der Dinge zu konvergieren. Das Internet macht es möglich, in wenigen Sekunden Typologien zu schaffen. Genau das ist der Schlüsselmoment für Künstler, diese Phänomene genauer zu beobachten”. Pfeffer erklärt weiter: “Wenn die Gegenwart die Zukunft aufgegeben zu haben scheint, muss man die Vergangenheit genauer beobachten. Wenn alles zu schreien scheint und immer brutaler wird, ist es wichtig, eine Pause einzulegen und die Stille zu nutzen, um klarer zu sehen und zu denken. Wenn Unterschiede nicht mehr als etwas anderes wahrgenommen werden, sondern sich in trennende Elemente verwandeln, muss man erkennen, was wir gemeinsam haben. Typologien ermöglichen es uns, unbestreitbare Ähnlichkeiten und feine Unterschiede zu erkennen”.

Für alle Informationen besuchen Sie bitte die offizielle Website der Fondazione Prada.

Foto von Roberto Marossi. Mit freundlicher Genehmigung von Fondazione Prada

Mailand, eine große Ausstellung über deutsche Fotografie des 20. Jahrhunderts in der Fondazione Prada
Mailand, eine große Ausstellung über deutsche Fotografie des 20. Jahrhunderts in der Fondazione Prada


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