Mailand, die große Helmut Newton-Ausstellung im Palazzo Reale


Vom 24. März bis zum 25. Juni 2023 wird der Palazzo Reale in Mailand eine große, Helmut Newton gewidmete Ausstellung zeigen: Sie trägt den Titel "Legacy" und wurde anlässlich des hundertsten Geburtstages des Fotografen konzipiert.

Vom 24. März bis zum 25. Juni 2023 widmen die Räume des Palazzo Reale in Mailand einem der größten Fotografen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Helmut Newton (Berlin, 1920 - Los Angeles, 2004), eine umfassende Retrospektive. Unter dem Titel Helmut Newton. Vermächtnis und anlässlich des 100. Geburtstages des Fotografen (Berlin, 1920 - Los Angeles, 2004) konzipiert, wurde die Ausstellung aufgrund der Pandemie verschoben, kann aber nun endlich stattfinden: Ziel ist es, einen neuen Blick auf die Einzigartigkeit, den Stil und die provokative Seite des Werks des Künstlers zu werfen.

Die von der Stadt Mailand-Cultura geförderte und von Palazzo Reale und Marsilio Arte in Zusammenarbeit mit der Helmut Newton Stiftung in Berlin produzierte Ausstellung ist Teil der Milano Art Week (11. - 16. April 2023), einer breit angelegten Veranstaltung, die von der Kulturabteilung der Stadt Mailand in Zusammenarbeit mit miart koordiniert wird. miart vernetzt die wichtigsten öffentlichen Einrichtungen und privaten Stiftungen der Stadt, die sich mit moderner und zeitgenössischer Kunst befassen, und bietet ein spezielles Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm.

Die von Matthias Harder, Direktor der Helmut Newton Foundation, und Denis Curti kuratierte Ausstellung zeichnet anhand von 250 Fotografien, Zeitschriften, Dokumenten und Videos die gesamte Karriere eines der beliebtesten und meistdiskutierten Fotografen aller Zeiten nach. Neben den ikonischen Bildern wird ein Korpus von bisher nicht gezeigten Aufnahmen, der zum ersten Mal in Italien präsentiert wird, weniger bekannte Aspekte von Newtons Arbeit enthüllen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den unkonventionellsten Modeshootings liegt. Polaroids und Kontaktbögen geben einen Einblick in den kreativen Prozess, der hinter einigen der bedeutendsten Motive in Newtons Werk steht, während spezielle Publikationen, Archivmaterial und Aussagen des Fotografen es uns ermöglichen, den Kontext zu rekonstruieren, in dem die Inspiration dieses außergewöhnlichen Künstlers geboren wurde.

Entlang eines in chronologische Kapitel unterteilten Rundgangs kann der Besucher alle Phasen und Entwicklungen von Newtons Leben und Karriere durchlaufen, von seinen Anfängen bis zu seinen letzten Schaffensjahren.

Helmut Neustädter wurde 1920 in Berlin als Sohn einer wohlhabenden Familie jüdischer Herkunft geboren und interessierte sich schon früh für die Fotografie. Im Alter von 16 Jahren begann er seine Ausbildung an der Seite der berühmten Modefotografin Yva, verließ aber bald die Stadt, um der jüdischen Verfolgung zu entgehen. Nach mehreren Reisen als Fotojournalist eröffnete er mit der Unterstützung seiner zukünftigen Frau, der Schauspielerin June Brunell, ein kleines Studio in Melbourne. Ab 1956 arbeitete er unter dem anglisierten Namen Helmut Newton mit Vogue Australia, Vogue England und Henry Talbot in deren gemeinsamen Studio in Melbourne zusammen.

Seinen unnachahmlichen Stil entwickelt der Fotograf ab 1961 in Paris: Seine dynamische Vision zeigt sich beispielsweise in einer Fotoserie über die Produktionen des Modeschöpfers André Courrèges, die Newton 1964 für die britische Zeitschrift Queen schießt, oder in seinen Arbeiten für Vogue France und Elle France. In den 1960er Jahren kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Yves Saint Laurent und Karl Lagerfeld, durch die Newton den von der sexuellen Revolution am Ende des Jahrzehnts geprägten Zeitgeist einfing, ohne sich auf die Darstellung von Kleidung als Accessoire zu beschränken, mit metaphysischer Fotografie. Mitte der 1960er Jahre kaufte Newton ein Haus in der Nähe von Saint-Tropez an der Côte d’Azur, ein Ort, der zur Kulisse für unzählige Aufnahmen werden sollte. Er begann sich für das Thema des Doppelgängers zu interessieren, das er durch Duplikatbilder und Gegenüberstellungen von Schaufensterpuppen und lebenden Modellen zu entwickeln begann. Verschiedene Aufträge von internationalen Zeitschriften führten ihn nach Venedig, London, Mailand, Rom, Montréal und Tunis.

In den 1970er Jahren brach er aus dem Kanon der klassischen Modefotografie aus und produzierte zunehmend provokative Bilder, indem er Sets verdrehte und Models und Stylisten auf unkonventionelle Weise einsetzte. Newton erweiterte die kreativen Möglichkeiten seiner Fotoshootings: in einem Hubschrauber, an einem Strand auf Hawaii, in Pariser Hotels. Mit seiner Arbeit testet er gesellschaftliche und moralische Grenzen aus, ja er definiert sie sogar neu. Seine Modelle wirken elegant und erotisch, anarchisch und verspielt. Diese Bilder fesseln und täuschen das Auge, erst bei genauerem Hinsehen kann man unterscheiden, was echt ist und was eine Rekonstruktion oder Nachstellung seiner Ideen und Beobachtungen ist. Seine Inspiration für diese Aufnahmen stammt aus den unterschiedlichsten Quellen: Surrealismus, die fiktiven Erzählungen von E.T.A. Hoffmann, die Verwandlungen in Fritz Langs Film Metropolis.

1981 veröffentlichte er die innovative Serie Naked and Dressed, die in der italienischen und französischen Ausgabe der Vogue und später in seinen Büchern erschien. Das neue visuelle Konzept der Diptychen besteht aus Modellen, die nackt und bekleidet nebeneinander posieren und den kulturellen Zeitgeist - etwa die sich wandelnde Rolle der Frau in der westlichen Gesellschaft - erzählen. Parallel zu diesen Bildern schuf er die ersten so genannten Big Nudes, sowohl für Printmedien als auch als lebensgroße Drucke. Ab 1987 konzipierte Newton sein eigenes großformatiges Magazin, Helmut Newton’s Illustrated, das in unregelmäßigen Abständen vier Ausgaben umfasst.

In den 1990er Jahren wandte Newton einen noch innovativeren und avantgardistischeren Ansatz an, indem er sowohl für Moderedaktionen als auch für große Auftragsarbeiten und Werbekampagnen für Designer wie Chanel, Thierry Mugler, YSL, Wolford und Kunden wie Swarovski und Lavazza arbeitete. In dieser Zeit beginnen sich die Modebilder auf dem Kunstmarkt zu etablieren und werden angesichts des wachsenden Bewusstseins für die kulturelle Bedeutung des Genres mit “stellaren” Zitaten bedacht. Newton erhält in Frankreich, München und Deutschland Auszeichnungen für sein umfassendes Engagement für die Fotografie.

Die jüngste Auswahl von Aufnahmen verbindet erneut auf Newtons einzigartige Weise die wichtigsten Themen, die er im Laufe seiner Karriere erforscht hat: Mode, Akt und Porträt. Sie ist ein letztes starkes Zeugnis für den einzigartigen Charakter und die außergewöhnliche Vision des Fotografen.

Bis zum Ende seines Lebens hat Helmut Newton mit seiner einzigartigen Interpretation der Weiblichkeit verzaubert und provoziert. Sein Werk widersetzte sich über sechs Jahrzehnte lang allen Versuchen einer Kategorisierung. Kein anderer Fotograf wurde jemals so oft veröffentlicht wie Helmut Newton, und einige seiner ikonischsten Bilder sind Teil unseres kollektiven visuellen Gedächtnisses geworden.

Dank der Vereinbarungen mit der Helmut Newton Foundation wird die Ausstellung, für die eine Tournee durch wichtige europäische und internationale Museen geplant ist, vom Frühjahr 2023 bis zum Sommer 2024 ausschließlich in Italien zu sehen sein. Nach dem Palazzo Reale wird sie im Herbst 2023 auch in Rom im Museo dell’Ara Pacis und im Frühjahr 2024 in Venedig im neuen Fotografiezentrum “Le Stanze della Fotografia” auf der Insel San Giorgio Maggiore gezeigt.

Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 19.30 Uhr geöffnet, donnerstags bis 22.30 Uhr. Letzter Einlass eine Stunde vor Schließung. Eintrittspreise: 17 Euro Eintritt, 15 Euro Vollpreis, 13 Euro ermäßigt (für Gruppen, Besucher von 6 bis 26 Jahren, über 65 Jahre, Inhaber der CartaEffe LaFetrinelli und der IBS, TCI- und FAI-Mitglieder, Inhaber einer Eintrittskarte für die Lunedì Musei, Angehörige des Militärs, nicht diensthabende Polizeibeamte, Lehrer, andere(Militärangehörige, nicht diensthabende Polizeibeamte, Lehrer, andere Kategorien mit Sondervereinbarung), 10 € Ermäßigung für Studenten (bis 25 Jahre), Behinderte mit einer Behinderung von weniger als 100 %, Mitglieder der Abbonamento Card Musei Lombardia und Orticola, 6 € Ermäßigung für besondere Ermäßigungen (Schulgruppen, direkt von FAI und TCI organisierte Gruppen, Journalisten, Freiwillige im öffentlichen Dienst der Stadt Mailand). Frei für Behinderte mit 100%iger Behinderung, Kinder unter 6 Jahren, lizenzierte Fremdenführer, ein Fremdenführer pro Gruppe, zwei Fremdenführer für Schulgruppen, Fremdenführer von behinderten Besuchern mit besonderen Bedürfnissen, akkreditierte Journalisten, Mitarbeiter der Mailänder Oberaufsichtsbehörde, ICOM-Mitglieder, Mitarbeiter des Ausstellungs- und Wissenschaftsmuseums Palazzo Reale, Mitglieder der Sicherheitskommission und der Feuerwehr, Inhaber von Freikarten. Vorverkauf 2 Euro. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website des Palazzo Reale.

Helmut Newton, Selbstporträt. Monte Carlo, 1993 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Selbstporträt. Monte Carlo, 1993 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Mode. Melbourne, 1955 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Mode. Melbourne, 1955 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Elle. 1967 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Elle. 1967 © Helmut Newton
Stiftung
Helmut Newton, Mansfield, Britische Vogue. London, 1967 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Mansfield, Britische Vogue. London, 1967 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Freund. Mailand, 1982 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Amica. Mailand, 1982 © Helmut Newton
Stiftung
Helmut Newton, Schuh, Walter Steiger. Monte Carlo, 1983 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Schuh, Walter Steiger. Monte Carlo, 1983 © Helmut Newton
Stiftung
Helmut Newton, Elsa Peretti als Hase. New York, 1975 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Elsa Peretti als Hase. New York, 1975 © Helmut Newton
Stiftung
Helmut Newton, Machine Age, Thierry Mugler, American Vogue. Monte Carlo, 1995 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Maschinenzeitalter, Thierry Mugler, Amerikanische Vogue. Monte Carlo, 1995 © Helmut Newton
Stiftung
Helmut Newton, Rue Aubriot, Yves Saint Laurent, Französische Vogue. Paris, 1975 © Helmut Newton Stiftung
Helmut Newton, Rue Aubriot, Yves Saint Laurent, Französische Vogue. Paris, 1975 © Helmut Newton
Stiftung

Mailand, die große Helmut Newton-Ausstellung im Palazzo Reale
Mailand, die große Helmut Newton-Ausstellung im Palazzo Reale


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