Vom 4. März 2025 bis zum 28. Februar 2026 zeigt das Römische Suta- und Aleksandra-Beļcova-Museum in Riga die von Ilze Martinsone und Natalya Yevseyeva kuratierte Ausstellung Modernist and Art Deco Posters in Latvia in the 1920s-30s. Es ist eine Reise durch die lettische Werbe- und Kunstgrafik zwischen den beiden Weltkriegen. Die Ausstellung beleuchtet die zentrale Rolle des Plakats in einer Ära großer kultureller Blüte und zeigt, wie die Kunst mit Propaganda, Werbung und dem Wandel der lettischen Gesellschaft verflochten wurde. Das Museum setzt damit sein Engagement fort, die künstlerische Innovation der 1920er und 1930er Jahre zu beleuchten, einer Epoche, die von der kreativen Aufbruchsstimmung der Moderne geprägt war. Romans Suta (Gemeinde Dzērbene, 1896 - Tiflis, 1944), eine facettenreiche Persönlichkeit und einer der führenden Vertreter des modernen Klassizismus in Lettland, sah in der Kunst ein Mittel, um alle Aspekte des Lebens in der neu gegründeten lettischen Republik zu verbinden. Das Werbeplakat wurde zu einem bevorzugten Experimentierfeld nicht nur für ihn, sondern auch für andere Mitglieder der Rigaer Künstlergruppe, die in der Grafik eine unmittelbare Sprache fanden, um die Spannungen und Bestrebungen der damaligen Zeit auszudrücken.
Analysiert man die Gesamtproduktion von Plakaten in Lettland in der Zwischenkriegszeit, so ergibt sich ein vielfältiges Panorama. Neben den Werken bekannter und talentierter Grafiker finden sich auch Kreationen weniger bekannter Autoren und sogar von Amateuren. Einige lettische Plakate aus den 1920er- und 1930er-Jahren können sich jedoch mit den besten internationalen Beispielen messen. Sie zeigen grafische Lösungen, die von der europäischen Avantgarde und dem Art-déco-Stil beeinflusst sind, der sich zu dieser Zeit großer Beliebtheit erfreute. Zu Beginn der 1920er Jahre befand sich Lettland nach dem Ersten Weltkrieg in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, und viele Künstler kehrten aus der Evakuierung nach Russland zurück und brachten die Ideen der linken Avantgarde mit, die heute als Teil des Avantgarde-Klassizismus anerkannt ist. In diesem Klima der Erneuerung und des Experimentierens wurde das Plakat zum fruchtbaren Boden für neue künstlerische Ausdrucksformen. Einige Mitglieder der Rigaer Künstlergruppe näherten sich den sozialdemokratischen Ideen an und schufen politische Plakate mit starker visueller Wirkung, insbesondere für Wahlen. Zu den bedeutendsten gehören die Werke von Jānis Liepiņš, der in den ersten Jahren der lettischen Unabhängigkeit leuchtende Farben, starke Kontraste und übertrieben proportionierte Figuren im Einklang mit der konstruktivistischen Sprache verwendete.
Eine weitere führende Persönlichkeit der Werbegrafik jener Zeit war Jēkabs Kazaks, einer der führenden Namen der Rigaer Künstlergruppe. Inspiriert von den Bewegungen der Moderne und der Avantgarde entwickelte Kazaks einen Stil, der eine kühne Ästhetik mit einer außergewöhnlichen kommunikativen Wirksamkeit verband und Plakate schuf, die mit eindrucksvollen grafischen Lösungen für Veranstaltungen, Produkte und Dienstleistungen warben. Eines der charakteristischen Elemente der lettischen Plakate der Zwischenkriegszeit ist der Umgang mit der Typografie. Die Künstler entwarfen oft originelle Schriftbilder, die den Text auf innovative Weise in die visuelle Komposition einbanden. In einigen Fällen wurde jeder Buchstabe in verschiedenen Formen, Größen und Winkeln gestaltet, wie auf dem Plakat der ersten Ausstellung der Rigaer Künstlergruppe, das ganz auf abstrakten Flächen und ausdrucksstarken Buchstabenkombinationen aufbaute.
In den 1930er Jahren, als der Schwung des Modernismus nachließ, gewann der Art déco in der lettischen Werbegrafik an Bedeutung. Vor allem zwei Künstler, Sigismunds Vidbergs und Niklāvs Strunke, schufen weiterhin sehr raffinierte Plakate, wenn auch in einer weniger abstrakten Sprache als im vorangegangenen Jahrzehnt. Ihre Werke zeichnen sich durch dynamische, oft diagonale Kompositionen, große, kontrastreiche Farbflächen und eine äußerst sorgfältige Anordnung der Texte aus. Während die französische Tradition der Werbeplakate berühmte Namen wie Cassandre (Adolphe Jean-Marie Mouron), Charles Loupot, Jean Carlu und Paul Colin aufweist, gibt es in Lettland drei große Meister der Werbegrafik, die der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind, aber für die Designgeschichte des Landes von grundlegender Bedeutung sind. Alfrēds Švedrēvics, der seit 1921 in der Werbeagentur Zvans tätig war, und Raimonds Šiško, der in den 1930er Jahren sein eigenes Studio eröffnete, sind für Kenner des Fachs zwei fast schon legendäre Figuren. Šiško, der Mitglied der Rigaer Grafikervereinigung war, nahm an mehreren Kunstausstellungen teil, aber sein Hauptwerk ist das Werbeplakat. Zu ihnen gesellt sich Oskars Šteinbergs, der mit seinen eindrucksvollen Kompositionen den Zeitgeist durch eine innovative und raffinierte Bildsprache treffend wiedergibt.
Die Ausstellung im Museum Romans Suta und Aleksandra Beļcova bietet einen umfassenden und dokumentierten Überblick über dieses grafische Erbe und präsentiert Plakate aus den Sammlungen der Lettischen Nationalbibliothek und des Kunstzentrums Zuzeum. Darüber hinaus enthält die Ausstellung Materialien aus dem Museum für Geschichte und Schifffahrt in Riga, wie z. B. Originalmuster der auf den Plakaten beworbenen Produkte. Um das Erlebnis noch reicher zu machen, ist nach der Hälfte der Ausstellungsdauer ein Wechsel des Layouts geplant.
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Lettland, Land der Werbegrafiker zwischen Avantgarde und Art déco. Eine Ausstellung erzählt von ihnen |
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