In Wien eine Retrospektive über die Skulptur von Medardo Rosso im Dialog mit von ihm beeinflussten Künstlern


Das Mumok - Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien widmet der Bildhauerei von Medardo Rosso vom 18. Oktober 2024 bis 23. Februar 2025 eine Retrospektive. Seine Werke werden im Dialog mit Arbeiten von Künstlern stehen, die direkt oder indirekt von ihm beeinflusst wurden.

Vom 18. Oktober 2024 bis 23. Februar 2025 zeigt das Mumok - Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien die Retrospektive Medardo Rosso. Inventing Modern Sculpture, die dem großen italienischen Künstler Medardo Rosso (Turin, 1858 - Mailand, 1928) gewidmet ist, der zu den größten Vertretern der modernen Skulptur zählt. Die von Heike Eipeldauerm kuratierte Ausstellung umfasst rund fünfzig Skulpturen und eine große Auswahl an Fotografien, Collagen und Zeichnungen. Diese Werke stehen im Dialog mit den Arbeiten von Künstlern, die direkt oder indirekt von Medardo Rosso beeinflusst wurden, wie Jean-Siméon Chardin, Edgar Degas, Constantin Brâncuși, Louise Bourgeois, Jasper Johns, Robert Morris, Lynda Benglis, Eva Hesse, Marisa Merz und Phyllida Barlow, mit dem Ziel, Medardo Rossosprozessorientierten, sich wiederholenden und dennoch innovativenAnsatz zu erkunden.

Mit Ausnahme eines Studienjahres an der Akademie Brera in Mailand war Medardo Rosso Autodidakt. Er wurde 1858 in Turin geboren und lebte ab 1889 dauerhaft in Paris. Dort schloss er Freundschaft mit Auguste Rodin, dessen Mitarbeiter und späterer Rivale er wurde. Beide Künstler versuchten, die Bildhauerei radikal neu zu definieren. Entworfen im Geiste einer fließenden Idee der Moderne und geprägt vom revolutionären Raum- und Zeitkonzept des Philosophen Henri Bergson, gingen Rossos Skulpturen über die klassischen Vorstellungen von Festigkeit und Dauerhaftigkeit hinaus und wandten sich modernen Konzepten des Vergänglichen undImmateriellen zu. Sein Bestreben, die Figur dynamisch mit ihrerUmgebung zu verschmelzen und diese permanente Formbarkeit der Materie einzuschreiben, macht Rosso zu einem Vorläufer des Futurismus.

Während seiner gesamten künstlerischen Entwicklung stützt sich Medardo Rosso auf ein sehr selektives Bildrepertoire, dem er von 1906 bis zu seinem Tod nichts Neues hinzufügt. Mehrmals kehrte er zu diesem Repertoire zurück, wiederholte es mit verschiedenen Materialien, intensivierte und vertiefte es. Für seine Skulpturen griff der Künstler häufig auf Bronze, Wachs oder Gips zurück, Materialien, die bis dahin im bildhauerischen Prozess nur in der Vorproduktion verwendet worden waren. Darüber hinaus nutzte er bildnerische Gestaltungsmittel wie Pigmentüberzüge, um wechselnde Farb- und Lichttöne zu erzielen, oder experimentierte mit Verunreinigungen in seinem Arbeitsprozess. Überlegungen zur Skulptur und zum Verhältnis von Figur und Umgebung entwickelte er auch über das Medium der Fotografie und bezog es ab 1900 systematisch in seinen Schaffensprozess ein.

Rosso betrachtete den umgebenden Raum als integralen Bestandteil der skulpturalen Wirkung. Die Art und Weise, wie seine Werke ausgestellt und präsentiert wurden, rückte mehr und mehr in den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. Der Künstler verstand es auch, seinen bildhauerischen Prozess öffentlich zu inszenieren: Immer wieder führte er in seinem Atelier Figurenschmelzvorführungen durch und betonte damit, anders als die meisten seiner Zeitgenossen, seine Doppelrolle als Künstler und Handwerker.

Seine rege Ausstellungstätigkeit führte ihn durch ganz Europa, und vor allem pflegte er oft den Dialog seiner Werke mit denen seiner Zeitgenossen, wie etwa Rodin, oder mit Kopien von Werken aus anderen Epochen der Kunstgeschichte.

120 Jahre nach seiner letzten Ausstellung in Wien greift das Mumok nun das Prinzip des vergleichenden Blicks von Medardo Rosso auf, um den innovativen Charakter seines experimentellen Ansatzes hervorzuheben, indem es historische und zeitgenössische Werke anderer Künstler aus den Beständen des Museums sowie aus internationalen Sammlungen einander gegenüberstellt.

Diese Künstler werden in einen Dialog mit den Werken von Medardo Rosso gestellt: Francis Bacon, Phyllida Barlow, Lynda Benglis, Umberto Boccioni, Katinka Bock, Louise Bourgeois, Constantin Brâncuși, Eugène Carrière, John Chamberlain, Giorgio de Chirico, Honoré Daumier, Edgar Degas, Jimmie Durham, Luciano Fabro, Jean Fautrier, Loïe Fuller, Alberto Giacometti, Robert Gober, David Hammons, Eva Hesse, Roni Horn, Jasper Johns, Hans Josephson, Ellsworth Kelly, Paul Klee, Yayoi Kusama, Sherrie Levine, Édouard Manet, Adolph Menzel, Marisa Merz, Robert Morris, Juan Muñoz, Bruce Nauman, Senga Nengudi, Giuseppe Penone, Odilon Redon, Auguste Rodin, Hercules Pietersz Seghers, Richard Serra, Georges Seurat, Erin Shirreff, Alina Szapocznikow, Paul Thek, Rosemarie Trockel, Tatiana Trouvé, Cy Twombly, Andy Warhol, Rebecca Warren, James Welling.

Die zahlreichen Künstlerinnen und Künstler, die sich direkt auf Medardo Rosso beziehen oder deren Werke mit ihm in Resonanz stehen, zeigen die anhaltende Relevanz der Bildhauerei als künstlerische Praxis in einer Zeit, in der das Überdenken der Beziehung zwischen materiellen Körpern und der technologisch vernetzten Umwelt immer wichtiger geworden ist.

Die Ausstellung wird durch eine Zusammenarbeit mit Medardo Rosso Estate ermöglicht. Von März bis August 2025 wird die Ausstellung in das Kunstmuseum Basel übertragen.

Infos: https://www.mumok.at/en/

In Wien eine Retrospektive über die Skulptur von Medardo Rosso im Dialog mit von ihm beeinflussten Künstlern
In Wien eine Retrospektive über die Skulptur von Medardo Rosso im Dialog mit von ihm beeinflussten Künstlern


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