In Basel findet eine der größten Goya-Ausstellungen außerhalb Spaniens statt.


Vom 10. Oktober 2021 bis zum 23. Januar 2022 zeigt die Fondation Beyeler in Basel eine der grössten Ausstellungen über Francisco Goya, die je ausserhalb Spaniens stattgefunden hat, mit vielen seiner berühmtesten Meisterwerke.

Vom 10. Oktober 2021 bis zum 23. Januar 2022 organisiert die Fondation Beyeler in Basel eine der grössten Ausstellungen über Francisco Goya (Francisco de Goya y Lucientes; Fuendetodos, 1746 - Bordeaux, 1828), die je ausserhalb Spaniens stattfand. Unter dem Titel simply Goya, kuratiert von Martin Schwander zusammen mit Ioana Jimborean, assoziierte Kuratorin, und Gudrun Maurer, wissenschaftliche Beraterin, und organisiert in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid, wird die Ausstellung spanische Gemälde aus Privatbesitz, die selten öffentlich ausgestellt werden, zum ersten Mal mit Meisterwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen konfrontieren.

Auf sehr persönliche Weise gab Francisco de Goya y Lucientes in seinem vielseitigen Schaffen den Freuden und dem Glanz, aber auch den Schrecken und den Abgründen der menschlichen Existenz Raum. Zu den wichtigsten Gattungen und Themen seiner Malerei gehören die Porträts, die Mitglieder der königlichen Familie und aristokratische Persönlichkeiten sowie Freunde und Bekannte des Künstlers zeigen. Das Konzept der Porträts ist komplex, da Goya die Persönlichkeit seiner Porträtierten mit großer psychologischer Durchdringung darstellt. Es fehlt auch nicht an Selbstporträts, die die Bewegungen der Seele und die reflektierende Intelligenz des Künstlers offenbaren. Ein eigenes Thema sind die Majas: Frauenbilder, von denen eine spannungsgeladene Beziehung zwischen Mann und Frau ausgeht. In seinen Genrebildern stellt Goya die alltägliche Realität der spanischen Gesellschaft dar, wie Märkte und Stierkampfarenen, Banditenhöhlen, Asylen und Inquisitionsgerichte. Ebenso wichtig sind die Szenen der Hexensabbate, in denen Goya den Aberglauben, die Irrationalität und die Albträume seiner Zeit darstellt.

Die Ausstellung in der Fondation Beyeler folgt einem chronologischen Ablauf und geht bei der Annäherung an Goyas Kunst von der ambivalenten und widersprüchlichen Position dieses Malers aus, der einerseits einer der letzten großen Meister innerhalb der Tradition der europäischen Hofkünstler war, andererseits aber auf eigene Rechnung und in völliger Freiheit des Ausdrucks hermetische Bilder schuf. Im Laufe seiner mehr als sechzig Jahre währenden Karriere, die sich vom späten Rokoko bis zur Romantik erstreckte, schuf Goya einen riesigen Korpus an Gemälden, Zeichnungen und Stichen. Die Ausstellung konzentriert sich auf die späten Jahre seiner Reife und präsentiert das gesamte typologische Spektrum (Genreszenen und Porträts, aber auch Stillleben und Historienbilder) und alle charakteristischen Motive Goyas, um die Einzigartigkeit seiner Figurenwelten hervorzuheben und den formalen und inhaltlichen Reichtum seines Werkes darzustellen. Großformatige Gemälde werden zusammen mit kleinen, kostbaren Stücken präsentiert, so dass ein umfassender Überblick über Goyas Schaffen entsteht.

Francisco Goya, La maja vestida (1800-1807; Öl auf Leinwand, 95 x 190 cm; Madrid, Museo del Prado)
Francisco Goya, La maja vestida (1800-1807; Öl auf Leinwand, 95 x 190 cm; Madrid, Museo del Prado)


Francisco Goya, Der Sabbat der Hexen (1797-1798; Öl auf Leinwand, 43 x 30 cm; Madrid, Fundación Lázaro Galdiano)
Francisco Goya, Der Sabbat der Hexen (1797-1798; Öl auf Leinwand, 43 x 30 cm; Madrid, Fundación Lázaro Galdiano)


Francisco Goya, Doña María del Pilar Teresa Cayetana de Silva Álvarez de Toledo, XIII duquesa de Alba (1795; Öl auf Leinwand, 192 x 128 cm; Madrid, Fundación Casa de Alba, Palacio de Liria)
Francisco Goya, Doña María del Pilar Teresa Cayetana de Silva Álvarez de Toledo, XIII duquesa de Alba (1795; Öl auf Leinwand, 192 x 128 cm; Madrid, Fundación Casa de Alba, Palacio de Liria)

Kostbare Herzstücke der Ausstellung sind das Porträt der Herzogin von Alba aus dem Jahr 1795 und die ikonische Darstellung der Maja vestida (1800-1807). Die beiden Gemälde Majas al balcone und Maja e la mezzana, beide aus der Zeit von 1808-1812, die aus europäischen Privatsammlungen stammen, werden in einer außergewöhnlichen Kombination gezeigt. In ihrer Darstellung der verführerischen Weiblichkeit nehmen sie eine der schönsten Kompositionen von Édouard Manet vorweg, Der Balkon von 1868-1869 (Musée d’Orsay, Paris). Ein Höhepunkt der Ausstellung sind die kleinformatigen Genrebilder, von denen die meisten in spanischen Privatsammlungen aufbewahrt werden und nur selten außerhalb Spaniens zu sehen sind. Es sind Gemälde, in denen Goya, ähnlich wie in Zeichnungen und Stichen, seiner tiefsten schöpferischen Ader freien Lauf ließ. Nach der bisher einzigen Präsentation im Prado-Museum wird in der Fondation Beyeler zum ersten Mal die gesamte Serie von acht Genrebildern aus der Madrider Sammlung der Marquises de la Romana gezeigt. Hinzu kommen vier berühmte Tafeln mit Genreszenen, die sich im Besitz der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid befinden und normalerweise ausnahmsweise ausgeliehen werden.

Die Ausstellung umfasst auch eine Auswahl von Blättern aus dem 1799 erschienenen Zyklus Los Caprichos, darunter die berühmte Radierung Nr. 43 mit dem programmatischen Titel Der Schlaf/Traum der Vernunft erzeugt Ungeheuer, in der Goyas Überzeugung, dass weder Rationalität noch Ironie und Sarkasmus die Irrationalität besiegen können, melancholisch und resigniert nachhallt. Eine weitere Attraktion der Ausstellung ist eine große Gruppe von Blättern aus den Desastres de la guerra, 1811-1814.

Goyas rätselhaftes und abgründiges ikonografisches Universum wurde von den modernen spanischen Künstlern, darunter Pablo Picasso und Joan Miró, besonders geschätzt. In den 1920er Jahren fühlten sich die Surrealisten dem Meister und ihren Forderungen nahe. Auch für zeitgenössische Künstler ist Goya eine wichtige Inspirationsquelle: In seiner Reflexion über die Stellung des Menschen in einer widersprüchlichen Welt, die zwischen Vernunft und Sinnlosigkeit oszilliert, erweisen sich Goyas Bilder als aktueller denn je. Die Ausstellung versammelt mehr als siebzig Gemälde und eine Sammlung von rund fünfzig Zeichnungen und etwa fünfzig Radierungen, deren Entstehung auch anhand zahlreicher Druckvorlagen rekonstruiert werden kann. Die in Riehen ausgestellten Werke sind von beispielhafter Qualität. Selten gezeigte Gemälde aus spanischem Privatbesitz, die zum Teil seit der Zeit des Künstlers noch nie den Besitzer gewechselt haben, werden in diesem Kontext erstmals mit zentralen Werken aus den bedeutendsten öffentlichen und privaten Sammlungen Europas und Amerikas zusammengeführt. Die Leihgaben stammen aus renommierten Museen wie dem Museo Nacional del Prado, dem Museo Thyssen-Bornemisza, der Fundación Lázaro Galdiano und der Fundación Casa de Alba in Madrid, dem Musée du Louvre in Paris, dem Metropolitan Museum of Art in New York, der National Gallery in London, der Galleria degli Uffizi in Florenz, der National Gallery of Ireland in Dublin, der Sammlung Oskar Reinhart ’Am Römerholz’ in Winterthur, dem Minneapolis Institute of Art und dem Museum of Fine Arts in Houston.

Die Goya-Ausstellung wurde von Isabela Mora und Sam Keller konzipiert und wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado, Madrid, organisiert. Der Ausstellungskatalog erscheint auf Deutsch und Englisch im Hatje Cantz Verlag, Berlin, und auf Spanisch bei Ediciones El Viso, Madrid. Er enthält Beiträge von José Manuel Matilla und Gudrun Maurer vom Museo Nacional del Prado, sowie von Andreas Beyer, Helmut C. Jacobs, Ioana Jimborean, Mark McDonald, Manuela B. Mena Marqués, Martin Schwander und Bodo Vischer. Außerdem enthält es einen einleitenden Essay des preisgekrönten irischen Schriftstellers Colm Tóibín. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Fondation Beyeler.

In Basel findet eine der größten Goya-Ausstellungen außerhalb Spaniens statt.
In Basel findet eine der größten Goya-Ausstellungen außerhalb Spaniens statt.


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