Im Museo di Roma in Trastevere die erste Ausstellung der Fotografin Peggy Kleiber in Italien


Zwei nie geöffnete Koffer mit 15.000 Fotografien, die zwischen Ende der 1950er und 1990er Jahre aufgenommen wurden und lange Zeit verborgen geblieben waren: So entstand die erste Ausstellung der Fotografin Peggy Kleiber in Italien im Museo di Roma in Trastevere.

Vom 19. Mai bis 15. Oktober 2023 zeigt das Museo di Roma in Trastevere die erste Ausstellung der Fotografin Peggy Kleiber in Italien. Die Ausstellung mit dem Titel PEGGY KLEIBER. Tutti i giorni della vita (Fotografien 1959-1992) wird von Arianna Catania und Lorenzo Pallini kuratiert, von Roma Capitale, Assessorato alla Cultura - Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali gefördert und von den Kulturvereinen Marmorata169 und On Image in Zusammenarbeit mit dem Verein Les photographies de Peggy Kleiber realisiert. Museumsdienste Zètema Progetto Cultura.

Die Ausstellung geht auf die Entdeckung von zwei Koffern zurück, die nie geöffnet wurden und 15.000 Fotografien enthalten, die zwischen den späten 1950er und den 1990er Jahren aufgenommen wurden. Diese Entdeckung wurde nach ihrem Tod im Jahr 2015 gemacht, woraufhin die Familie beschloss, dieses wichtige Erbe, das so lange verborgen geblieben war, aufzuwerten und zu veröffentlichen.



Peggy Kleiber ist eine unabhängige Frau, die in einer großen und lebendigen Familie in Moutier in der Schweiz aufgewachsen ist, inmitten von Poesie, Musik und Literatur, mit einer großen Leidenschaft für die Fotografie als Mittel des Ausdrucks und der Erkenntnis. Sie ist eine nicht professionelle Fotografin und spätere Lehrerin, die ihre Forschungen an der Schnittstelle zwischen privater und kollektiver Geschichte ansiedelt. Ihre Fotografien, alle mit ihrer unzertrennlichen Leica M3 aufgenommen, erzählen von intimen Momenten des Lebens und gleichzeitig von Orten, Atmosphären und kollektiven Ereignissen über vierzig Jahre hinweg. Für Peggy ist die Kamera eine Möglichkeit, sich zu verstecken und zu enthüllen, auch sich selbst. So wie in ihrem ersten Selbstporträt, das sie 61 aufnahm und das als Symbolbild für die Ausstellung gewählt wurde. Es sind Autorenaufnahmen, oft scheinbar zufällig, die eine universelle Sprache sprechen. Es sind Bilder aus einer vergangenen Zeit, vergessene Farben, Klänge und leise Stimmen. Auf der Suche nach dem Subtilen und dem Unwahrnehmbaren drängt Peggy ihre stille, rezeptive und einfühlsame Präsenz auf. So entstehen offene Fotografien, die keine Dokumente einer verlorenen Vergangenheit sind, sondern Spuren von Orten, die noch lebendig sind: von Familienfotos bis zu Reisen, in Italien und Rom.

Die Ausstellung umfasst 150 Fotografien, eine Auswahl von Originalabzügen des Autors, einige Familienalben und ein Video, das die Wiederentdeckung des Archivs durch unveröffentlichtes Material und Super8-Familienfilme nachzeichnet. Die Ausstellung besteht aus zwei Abschnitten: einer ist der Familie gewidmet, der andere ihren Reisen nach Italien, insbesondere nach Rom in den frühen 1960er Jahren. In der ersten Abteilung sind die Fotos zu sehen, die Peggy über viele Jahre hinweg von ihrer Familie gemacht hat, bei Festen, Hochzeiten und Geburten. Im Laufe der Zeit entsteht so spontan und Stück für Stück eine intime und emotional aufgeladene Geschichte.

Im zweiten Teil, der ihren Reisen durch Europa gewidmet ist, sticht die große Aufmerksamkeit, die Italien, das für sie fast eine Wahlheimat ist, gewidmet wird, durch ihre Intensität hervor. Peggy Kleiber gelingt es, sich bis in die untersten Gesellschaftsschichten zu begeben und sich von unbekannten Orten verzaubern zu lassen. In Rom ist ihre “Flanerie” nicht nur literarischer und künstlerischer, sondern auch politischer und kultureller Natur: eine Reise, die sie vom historischen Zentrum (mit weiten Reisen in die weniger touristischen Ecken und zu oft ungewöhnlichen Zeiten) bis in die extremsten Vororte der Stadt und an die Ränder der Borgate führt, gerade in den Jahren, in denen Schriftsteller wie Pasolini ihre Geschichten entdeckten.

Peggy Kleiber zieht von Rom aus weiter, um das verborgene Italien zu entdecken: vor allem Umbrien und die Toskana, wo sie sich in die Schätze der Kunst verliebt, aber auch Sizilien, ein anderes geliebtes Land, wo sie Bindungen knüpft, die über Jahre hinweg halten werden. Hier trifft sie Danilo Dolci wieder, den sie bereits in der Schweiz kennengelernt hatte, und porträtiert ihn in einigen wertvollen und unveröffentlichten Fotografien während der “Streiks im Gegenteil”, während sie gleichzeitig in den Gesichtern der Kinder von Partinico verweilt. Peggy Kleiber reist durch ihre Zeit und bringt mit ihrer diskreten Präsenz die universelle, kollektive Geschichte der intimen, persönlichen Geschichte näher: In ihren weichen Schwarz-Weiß-Bildern gelingt es ihr, einen lebendigen Raum zwischen sich und das Sujet zu stellen, der 40 Jahre rasanter Weltgeschichte erzählt.

Ob sie ihren Blick auf den eigenen, vertrauten Mikrokosmos richtet oder ihn auf die Peripherien der Welt oder das verborgene Leben der Städte richtet, Peggy Kleiber leitet uns zu einer langsamen Beobachtung an, fordert uns auf, den Emotionen zwischen den Menschen und den “subtilen” Gesten mehr Aufmerksamkeit zu schenken und lädt uns ein, etwas zu entdecken, das wir vergessen zu haben glaubten.

Kurze Biographie

Peggy Kleiber wurde am 25. Juni 1940 in Moutier geboren und wuchs in einem an kulturellen Reizen reichen Umfeld auf, mit vielen Geschwistern. Peggy ist das zweitälteste Kind: lebhaft, sensibel, neugierig und großzügig. Sie liebte Literatur und Musik und entdeckte ihre Leidenschaft für die Fotografie 1961 in Hamburg, als sie die Hambuger Fotoschule besuchte. Dieses Erlebnis markierte einen Wendepunkt in Peggys Leben: Von da an begleitete sie ihre Leica M3 immer, bei Familienritualen und -feiern ebenso wie auf Auslandsreisen, um die Welt zu entdecken. Seit Anfang der 1960er Jahre reiste sie durch ganz Europa (Paris, Prag, Amsterdam, Leningrad, um nur einige Ziele zu nennen), wobei sie Italien große Aufmerksamkeit widmete: Rom und Sizilien waren zwei wichtige Kapitel, die es ihr ermöglichten, unbekannte Orte zu erleben und sich von ihnen verzaubern zu lassen. Für Peggy Kleiber ist die Kamera eine Möglichkeit, sich zu verstecken und zu enthüllen, auch sich selbst. Sie tut dies durch den prächtigen Zyklus von Familienfotos, der in dem im Selbstverlag erschienenen Buch “Rue Neuve 44 Chronik des Familienlebens 1963-1983” enthalten ist und den sie 2006 ihren Verwandten schenkte. Ab Ende der 1970er Jahre widmete sie sich leidenschaftlich dem Unterrichten, ohne die Fotografie aufzugeben, die zu einer Art Rückblick auf die verschlungenen Beziehungen eines ganzen Lebens wurde. Peggy ist 2015 viel zu früh verstorben.

Infos: www.museodiromaintrastevere.it

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Montags geschlossen.

Bild: Peggy Kleiber, Selbstporträt (Ausschnitt)

Im Museo di Roma in Trastevere die erste Ausstellung der Fotografin Peggy Kleiber in Italien
Im Museo di Roma in Trastevere die erste Ausstellung der Fotografin Peggy Kleiber in Italien


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