Im Castello Sforzesco sind die Zeichnungen des Fürsten Alberico XII Belgioioso, eines großen Sammlers des späten 18.

Bis zum 26. Februar 2023 zeigt das Gabinetto dei Disegni (Zeichnungskabinett) des Castello Sforzesco in den Salette della Grafica (Grafiksäle ) eine neue Ausstellung, die der grafischen Sammlung des Prinzen Alberico XII Barbiano di Belgioioso gewidmet ist, einem Mitglied einer der angesehensten Familien der Mailänder High Society und einem der größten Sammler des späten 18. Ein Teil der Sammlung wurde von der Stadt Mailand erworben, aber während der Bombenangriffe von 1943 gingen die Spuren des ursprünglichen Besitzes der Belgioioso verloren.

Die von Alessia Alberti in Zusammenarbeit mit Agostino Allegri und Francesca Mariano kuratierte Ausstellung I disegni del Principe. Die Sammlung von Alberico Barbiano di Belgioioso ist das Ergebnis eines langwierigen Forschungsprojekts, das dank der imArchiv der Stiftung Brivio Sforza in Merate durchgeführten Untersuchungen eine Rekonstruktion der grafischen Sammlung des Belgioioso ermöglichte, wobei nicht weniger als dreitausend Werke, darunter Drucke und Zeichnungen, identifiziert werden konnten.

Zu sehen sind Werke großer Künstler wie Albrecht Dürer, Federico Barocci, Luca Cambiaso, Camillo Procaccini, Giulio Cesare Procaccini, Carlo Maratti, Giovanni Battista Piazzetta und Giacomo Ceruti, genannt il Pitocchetto.

Nach einer Untersuchung der Beziehung zwischen Alberico XII. Barbiano di Belgioioso d’Este und den Künstlern seiner Zeit folgt die Ausstellung dem chronologischen Faden durch einige der repräsentativsten Zeichnungen aus dem Kern der Sammlung. Zum ersten Mal werden der Öffentlichkeit ein Fragment einer Karikatur von Federico Barocci gezeigt, die als Vorbereitung für das Altarbild der Madonna del Popolo diente, ein Kampf der Tritonen des jungen Luca Cambiaso und eine Taufe Christi auf rosa Papier aus dem Umkreis von Pellegrino Tibaldi. Der größte Teil der Zeichnungen stammt aus dem 17. Jahrhundert: Dutzende von Blättern aus den Werkstätten der Procaccini, die in verschiedenen Techniken ausgeführt wurden. Es gibt auch einen kleinen Kern von römischen Blättern, die Pietro da Cortona, Carlo Maratti und ihren Schülern und Mitarbeitern zugeordnet werden können.

Zahlreiche neue Zuschreibungen wurden für die Lombardei des 17. Jahrhunderts formuliert, von Carlo Francesco Nuvolone bis Carlo Cornara, von Legnanino bis Andrea Lanzani. Begleitet werden die Werke auf Papier von einer Reihe von Dokumenten aus der Zeit Albericos XII., darunter Inventare, Kaufquittungen und Briefe, die dank der Leihgaben des Historischen Stadtarchivs und der Bibliothek Trivulziana von Castello Sforzesco und der Stiftung Brivio Sforza einen noch tieferen Einblick in das Alltagsleben des Sammlers ermöglichen. Zu sehen ist auch ein Kästchen mit Schwefelabgüssen des Halbedelsteingraveurs Giovanni Pichler, das Alberico XII. Belgioioso gehörte und sein Porträt enthält (heute im Städtischen Münzkabinett des Castello Sforzesco).

Inspiriert von den großen Vorbildern der internationalen Sammlungen, mit Stichen nach Gemälden von Rubens, Van Dyck, Abzügen von Dürer, Rembrandt und den größten Meistern der Stichelkunst, gibt es auch eine vollständige Sammlung von Drucken. Einige der besten Stichelabzüge Albrecht Dürers (u. a. der Heilige Hieronymus im Arbeitszimmer und Das große Glück) zeugen von dem hohen Niveau dieses Teils der Sammlung.

Infos: https://gabinettodeidisegni.milanocastello.it/

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 17.30 Uhr. Montags geschlossen.

Eintritt frei.

Bild: Fragment einer Karikatur von Federico Barocci, Vorarbeit für das Altarbild der Madonna del Popolo, Detail (Zeichnungskabinett, Castello Sforzesco - Stadt Mailand)

Im Castello Sforzesco sind die Zeichnungen des Fürsten Alberico XII Belgioioso, eines großen Sammlers des späten 18.

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