Gaggenau in Rom feiert das zweihundertjährige Bestehen der Blindenschrift mit Konstellationen von Fulvio Morella


Bis zum 31. Juli 2023 wird in Gaggenau DesignElementi in Rom die Einzelausstellung "Romanitas" von Fulvio Morella gezeigt. Das von Cramum geförderte Projekt feiert das zweihundertjährige Bestehen der Braille-Schrift.

Anlässlich des Nationalen Tags der Blindenschrift wird die Einzelausstellung von Fulvio Morella mit dem Titel Romanitas in den Räumen von Gaggenau in Rom eröffnet. Die von Sabino Maria Frassà kuratierte Ausstellung ist vom 21. Februar bis zum 31. Juli 2023 für die Öffentlichkeit zugänglich und bildet die zweite Phase des von Cramum geförderten Kunstprojekts Blind Wood, mit dem die Blindenschrift in ihrem zweihundertsten Jahr gefeiert wird. Die Ausstellung zeigt die neuen taktilen Werke des Künstlers. Neben den Holzarbeiten, für die Morella bekannt ist, werden auch Textilarbeiten ausgestellt.

Seit einigen Jahren kombiniert Fulvio Morella Holz mit Blindenschrift. Das Ergebnis sind multisensorische Werke, mit denen der Künstler die Partialität der Realitätswahrnehmung aufzeigt. Seine Werke erscheinen auf den ersten Blick in jeder Hinsicht als abstrakte Werke; in Wirklichkeit handelt es sich um Reproduktionen berühmter Orte (meist historische oder archäologische Stätten), die aus ungewöhnlichen Blickwinkeln aufgenommen wurden, so dass sie bei oberflächlicher Betrachtung nicht erkennbar sind. Ergänzt werden die Werke durch Beschriftungen in Blindenschrift, die ebenfalls eine starke ästhetische Funktion haben und den tieferen Sinn der Werke erläutern und aufzeigen. Der Künstler erwartet also immer, dass seine Werke berührt werden müssen, um “verstanden” zu werden.



In der Ausstellung in Gaggenau DesignElementi in Rom weitet Morella seine Forschungen aus, um über die Zukunft und die Rolle der Grenzen in der menschlichen Geschichte nachzudenken. Blindheit und Blindenschrift sind also nur der Ausgangspunkt. Die Grenzen sind, wie alles in der menschlichen Existenz, keine ewigen, sondern momentane “Etappen”. Alles wiederholt sich, und unsere Freiheit besteht, so Fulvio Morella, gerade darin, “diese ewige Wiederkehr” zu verstehen. Der Künstler bezieht sich in zahlreichen Werken auf den deutschen Philosophen Nietzsche und wählt eine Sanduhr als symbolisches Bild für die Ausstellung. Auf dem großen Werk Sipario di stelle (Sternenvorhang), das auf einem von Lelievre Paris gestifteten Stoff entstanden ist, stickt der Künstler Nietzsches Maxime ein: “Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder auf den Kopf gestellt, und du mit ihr, Staubkorn!”. Der Betrachter wird jedoch nicht mit einer Inschrift konfrontiert, sondern mit einer Ansammlung von Sternen, die eine Sanduhr bilden. Jeder Stern hat einen Punkt an der Basis des Braille-Alphabets ersetzt, so dass der Satz fast eine Konstellation bildet. “Der Künstler”, so erklärt Kurator Frassà, “hat sich vom Futurismus inspirieren lassen und die Brailleschrift in ein ikonisches und ästhetisches Element verwandelt. Fulvio Morella führt uns dazu, versteckte und verführerische Botschaften in Blindenschrift an einem Sternenhimmel zu entdecken”.

Die Ausstellung ist um dieses Werk herum aufgebaut, das den Raum gliedert und den Besucher leitet. Wir alle werden aufgefordert, dieses Hindernis zu überwinden, aus der Dunkelheit herauszutreten, um die Sterne zu sehen und bewusste Gestalter unserer Existenz zu werden. Weit entfernt von jeglichem nihilistischen Abdriften ist Sipario di stelle daher ein fast programmatisches Werk, das durch die Einbeziehung aller Sinne beim Betrachter einen Prozess der Wiederbewusstwerdung des Selbst und der unvermeidlichen ewigen Wiederkehr, die wir jeden Augenblick erleben, in Gang setzt. Hinter dem Vorhang entspannt sich die Ausstellung und wird durch Textilarbeiten und Holzskulpturen ergänzt, die von der Welt des antiken Theaters inspiriert sind: Auf der einen Seite zeigt die Archäologie, die dem Künstler sehr am Herzen liegt, die Ähnlichkeiten zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit auf, auf der anderen Seite erinnert die Buccus-Maske mit ihrem breiten, augenlosen Lächeln an Pirandello und die Komplexität, sich selbst und die Welt zu erkennen.

Fulvio Morella gelingt es, in diesen Werken einen rigorosen Syntheseprozess zu verbinden, ohne auf kompositorische Harmonie zu verzichten. Das Ensemble seiner Werke ist fast kaleidoskopisch zu verstehen und führt zu einem artikulierten Ausstellungsparcours, der reich an Vorschlägen darüber ist, wer wir sind und wohin wir wirklich gehen. Wichtig ist, alles zu berühren" und nicht bei den ersten irreführenden Eindrücken stehen zu bleiben.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10.30 Uhr bis 13.00 Uhr und 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr.

Öffentliche Besichtigungen nur nach vorheriger Anmeldung per E-Mail oder Telefon.

E-Mail: gaggenau.roma@designelementi.it

T. +39 06 39743229, +39 371 1733120

Bilder: Romanitas von Fulvio Morella, Performance und Ausstellungsansicht. Foto von Francesca Piovesan. Mit freundlicher Genehmigung von Fulvio Morella, Gaggenau, Lelièvre Paris

Fulvio Morella, Buccus
Fulvio Morella, Buccus
Romanitas von Fulvio Morella
Arbeiten in Romanitas von Fulvio Morella
Allestimento di Romanitas von Fulvio Morella
Installation von Romanitas
von
Fulvio Morella
Sanduhr von Fulvio Morella
Sanduhr von Fulvio Morella

Gaggenau in Rom feiert das zweihundertjährige Bestehen der Blindenschrift mit Konstellationen von Fulvio Morella
Gaggenau in Rom feiert das zweihundertjährige Bestehen der Blindenschrift mit Konstellationen von Fulvio Morella


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