Das Museum m.a.x. in Chiasso (Kanton Tessin, Schweiz) zeigt vom 17. Februar bis 15. September 2019 die Ausstellung Franco Grignani (1908-1999). Polysensorik zwischen Kunst, Grafik und Fotografie, eine anthologische Ausstellung, die alle Bereiche umfasst, die Franco Grignani (Pieve Porto Morone, 1908 - Mailand, 1999) im Laufe seiner Karriere erforscht hat, von der Grafik bis zum Design, von der Fotografie bis zur Malerei und Skulptur. Die von Mario Piazza und Nicoletta Ossanna Cavadini kuratierte Ausstellung zeigt mehr als 300 Werke (darunter Fotografien, Bilder, Logos, Originalmaterialien zur Grafik und Werbekommunikation sowie Designobjekte), von seinen frühen fotografischen Experimenten bis hin zur Werbegrafik und zur optischen Kunst.
Franco Grignani war ein Künstler, der sich auf dem schmalen Grat zwischen Kunst, Design und Grafik bewegte, was ihn zu einem der tiefgreifendsten Erneuerer des 20. Jahrhunderts machte, zu einem absoluten Vorreiter der optisch-visuellen Kunst sowie zu einem der meistgeschätzten Grafikdesigner der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dem wir die Schaffung der Marke Pura Lana Vergine verdanken. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer langen wissenschaftlichen Recherche im Archiv von Franco Grignani sowie in den Sammlungen des MUFOCO - Museum für zeitgenössische Fotografie in Cinisello Balsamo (MI), des italienischen Verbands für visuelles Kommunikationsdesign AIAP und wichtiger italienischer und schweizerischer Privatsammlungen.
1908 in Pieve Porto Morone in der Provinz Pavia geboren, näherte sich Grignani schon früh der Kunst. Bereits Ende der 1920er Jahre begann er, sich innovativen Experimenten zu widmen, unter anderem mit Hilfe der Kamera. In der Mitte des letzten Jahrhunderts entdeckte Grignani die sprachlichen Möglichkeiten der Fotografie und stieß in das Gebiet der Abstraktion vor, das dieser Disziplin scheinbar fremd war. In Chiasso werden einige Exemplare aus jenen Jahren ausgestellt, darunter optische Experimente auf emulgierter Leinwand und Karton sowie Fotografien mit Silberbromidsalzen. Diese werden von einer Reihe seltener Naturfotografien begleitet, d.h. Landschaften und Stadtansichten, die sich durch ungewöhnliche Ausschnitte auszeichnen.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit widmet sich Grignani neben seiner Leidenschaft für die Fotografie auch der des Grafikdesigns. In den 1950er Jahren begann er eine sehr lange Zusammenarbeit mit Alfieri & Lacroix, wurde Art Director der Zeitschrift Bellezza d’Italia“, dem Hausorgan von Dompé Farmaceutici, für das er auch die Kommunikation entwarf. Er war Selektor, Layouter und Autor der Titelseiten von ”Pubblicità in Italia".
In der Zeit des italienischen Wirtschaftsbooms arbeitete Grignani als Grafiker für Großkunden wie Pirelli, Arnoldo Mondadori Editore, Fiat, Ermenegildo Zegna, entwarf Markenzeichen (u. a. Camiceria Cinquini di Bergamo, Chemi, Galleria Peccolo di Livorno, Montesud, Solo Seta Sempre Seta, Aerhotel, Breda Nardi, Ceramiche Falcinelli, Centro Cultura Giancarlo Puecher, Galleria S. Fedele) und redigierte Werbekampagnen. Auch in diesem Bereich erweist sich Grignani als großer Innovator: Zu den Bildern, die Gegenstand der Werbung sind, fügt er Texte hinzu, die zwischen Poesie und Erzählung angesiedelt sind.
Zu Beginn der 1970er Jahre spezialisierte sich Grignani auf das Corporate Image, aber ab Mitte des Jahrzehnts widmete er sich fast ausschließlich der künstlerischen Tätigkeit. Aus dieser Phase seines Schaffens präsentiert das Museum m.a.x. etwa 20 große Leinwände, die von Industrieglas bis zu Diacroniche, von Dissociazioni bis zu Periodiche reichen, sowie einige Beispiele von Psicoplastiche, die auf halbem Weg zwischen Malerei und Skulptur liegen.
Die Ausstellung in Chiasso, die vom italienischen Generalkonsulat in Lugano unterstützt wird, kann auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen italienischen Institutionen zählen, wie dem Museo della Seta in Como, das eines der beiden für diesen Anlass angefertigten Seidentücher ausstellen wird, und der NABA - Nuova Accademia di Belle Arti in Mailand, wo Grignani seit den 1980er Jahren unterrichtete und wo ein Abend mit vertiefenden Studien zu seiner Figur stattfinden wird.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog der Edizioni d’Arte Skira mit Essays von Roberta Valtorta über die abstrakte Fotografie, von Mario Piazza über den synästhetischen Wert des Experimentierens, von Giovanni Anceschi über die optisch-mentalen Veränderungen, von Bruno Monguzzi über die emotionalen Spannungen des Gesamtwerks unddes Gesamtwerks und von Nicoletta Ossanna Cavadini über das Vorbild der jungen Schweizer Grafiker in den frühen 1960er und 1970er Jahren an der Achse Basel-Zürich-Mailand der Kunstgewerbeschule sowie Zeugnisse von Grafikern, deren berufliches Leben sich durch die direkte Bekanntschaft mit durch die unmittelbare Bekanntschaft mit dem Werk von Franco Grignani verändert hat, darunter Francesco Milani, Heinz Waibl, Laura Michieletto, Lora Lamm, Till Neuburg, Klaus Zaugg, Mario Trueb, Claude Gressli, Nanette Libiszewski, Serge Libiszewski, Ruedi Kuelling und Bruno Suter. Alle Informationen finden Sie auf der Website des m.a.x museum.
Auf dem Foto: Franco Grignani, Ohne Titel (1950er Jahre; Gelatinesilber/Bromid/Papier, 30 x 24; MUFOCO, Museum für zeitgenössische Fotografie)
Franco Grignanis optische (und andere) Experimente in Chiasso ausgestellt |
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