Eisenstaedt in Turin: 150 Aufnahmen erzählen die Geschichte des Fotografen des Kusses am Times Square


CAMERA - Centro Italiano per la Fotografia widmet den Sommer 2025 Alfred Eisenstaedt mit einer großen Retrospektive. Vom 13. Juni bis zum 21. September werden in Turin 150 Fotografien gezeigt, von denen viele noch nie zuvor ausgestellt wurden, und die die gesamte Karriere des großen Life-Fotojournalisten nachzeichnen.

Es wird ein Sommer im Zeichen der großen Fotografie sein, den Turin erleben wird. CAMERA - Centro Italiano per la Fotografia präsentiert die am sehnlichsten erwartete Ausstellung seines Ausstellungsprogramms 2025: eine Retrospektive, die Alfred Eisenstaedt (Dirschau, 1898 - Oak Bluffs, 1995) gewidmet ist, dem unbestrittenen Meister des Fotojournalismus des 20. Die Ausstellung, die am 13. Juni eröffnet wird und bis zum 21. September zu sehen sein wird, bietet dem italienischen Publikum eine Auswahl von 150 Fotografien, von denen viele bisher unveröffentlicht waren, um eines der berühmtesten Gesichter der Weltfotografie neu zu entdecken. Dreißig Jahre nach seinem Tod und achtzig Jahre nach der ikonischen Aufnahme des Kusses am Times Square, J Day in Times Square, würdigt CAMERA den Autor, der das 20. Jahrhundert mit einer visuellen Sprache erzählt hat, die zwischen Chronik, Poesie und Ironie changiert.

“Wenn ich fotografiere”, sagte Alfred Eisenstaedt, “versuche ich nicht nur das Bild einer Person oder eines Ereignisses einzufangen, sondern auch die Essenz dieses Moments”.

Alfred Eisenstaedt, Tag des Sieges über Japan (1945; New York City, USA) © Alfred Eisenstaedt, The LIFE Picture Collection
Alfred Eisenstaedt, Tag des Sieges über Japan (1945; New York City, USA) © Alfred Eisenstaedt, The LIFE Picture Collection

Ein Fotograf, der die Welt erzählte

Die von Monica Poggi kuratierte Ausstellung ist die erste große Retrospektive, die Eisenstaedt in Italien nach der von 1984 gewidmet ist. Sie bietet die Gelegenheit, den gesamten Schaffensprozess eines Autors nachzuvollziehen, der mit seiner Kamera fast ein ganzes Jahrhundert der Geschichte durchquert hat. Vom Deutschland der 1930er Jahre bis zu den Vereinigten Staaten der Nachkriegszeit, von den Porträts der großen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts bis zu den Reportagen in Italien und Japan hat Eisenstaedt das Leben mit einem Blick festgehalten, der sowohl amüsiert als auch investigativ war.

Die Ausstellung in Turin bietet die Gelegenheit, sein Frühwerk in Deutschland zu entdecken, darunter das verstörende Porträt von Joseph Goebbels, und die vielen Gesichter seines Talents zu erkunden, das sich in einem umfangreichen Repertoire von Porträts, Reportagen und Bildern mit starker visueller Wirkung ausdrückte.

Der 1898 im westpreußischen Dirschau (heute Polen) geborene Eisenstaedt kam schon als Jugendlicher zur Fotografie, dank einer Kodak Nr. 3, die ihm ein Onkel schenkte. In den 1920er Jahren arbeitete er als freischaffender Fotograf und veröffentlichte 1929 seine ersten Bilder in der Berliner Illustrirten Zeitung. Der Aufstieg des Nationalsozialismus und die Rassengesetze zwangen ihn ins Exil: 1935 emigrierte er in die Vereinigten Staaten, wo er eine neue Heimat und eine außergewöhnliche berufliche Chance fand. Im folgenden Jahr begann er für das neu gegründete Life-Magazin zu arbeiten, das ihn zu einem seiner führenden Fotografen machen sollte. Von diesem Moment an dokumentiert sein Objektiv die amerikanische Gesellschaft mit einem partizipatorischen, ironischen, zuweilen lyrischen Blick, ohne jemals auf die Strenge der journalistischen Recherche zu verzichten.

Die großen Gesichter des 20. Jahrhunderts

Zu den intensivsten Momenten der Ausstellung gehören Eisenstaedts berühmte Porträts von ikonischen Persönlichkeiten seiner Zeit. Sophia Loren, Marlene Dietrich, Marilyn Monroe, Albert Einstein, J. Robert Oppenheimer: Dies sind nur einige der Protagonisten, die der Fotograf mit außergewöhnlicher Intimität zu porträtieren wusste. Sein Ansatz ist nie aufdringlich oder spektakulär. Im Gegenteil, er baut eine subtile und tiefe Beziehung zu seinen Motiven auf, indem er ihr Wesen durch Licht, Ausdruck und Kontext wiedergibt. Weit entfernt von feierlichen Tönen, zieht es Eisenstaedt vor, die menschliche und alltägliche Dimension zu erforschen, selbst bei den berühmtesten Persönlichkeiten.

Zwei Abschnitte der Ausstellung sind den europäischen Reportagen, die Eisenstaedt vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gemacht hat, und den italienischen Nachkriegsreportagen gewidmet. In diesen Werken beobachtet der Autor die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen, die sich vollziehen, wobei er besonders auf die Details des Stadtbildes achtet. In Italien beispielsweise dokumentiert er die Auswirkungen der neuen Werbetafeln auf die visuellen Perspektiven und die kollektive Vorstellungskraft. In diesem Sinne sind seine Fotografien kritische Werkzeuge, die über die Gegenwart reflektieren, selbst durch die unauffälligsten und marginalsten Zeichen.

Zwischen Dokumentation und Poesie

Der Stil von Alfred Eisenstaedt steht in der Tradition des großen amerikanischen Dokumentarfilms, erweitert aber dessen Grenzen dank einer persönlichen und kontaminationsfähigen Bildsprache. In seinen Aufnahmen koexistieren journalistische Strenge und malerische Suggestion. So erinnern einige Bilder, die klassischen Ballerinen gewidmet sind, an die Atmosphären von Edgar Degas aus dem 19. Jahrhundert, während sich andere Arbeiten mit ironischen und verfremdenden Konstruktionen der Bildsprache des europäischen Surrealismus annähern. Diese Duplizität ist einer der Schlüssel zu seinem Erfolg: Eisenstaedt versteht es, gleichzeitig Chronist und Dichter, Zeuge und Erzähler, Beobachter und Interpret zu sein.

Eisenstaedt fotografierte bis in die 1980er Jahre und überspannte damit entscheidende Jahrzehnte in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Seine lange Karriere ist ein lebendiges Zeugnis für die Macht der Fotografie als Werkzeug des Geschichtenerzählens, der Analyse und der Schönheit. Nach einem Leben zwischen Redaktionen, Reisen, Treffen und Bildern verstarb der Fotograf 1995 im Alter von 97 Jahren in seinem Ferienhaus auf der Insel Martha’s Vineyard. Heute, dreißig Jahre nach seinem Tod, stellt die Ausstellung von CAMERA das lebendige und komplexe Porträt eines Autors wieder her, der die Fotografie zu einer Kunst der Gegenwart und der Erinnerung machte.

Alfred Eisenstaedt, George Balanchine's School American Ballet (1936; New York, USA). © Alfred Eisenstaedt, The LIFE Picture Collection
Alfred Eisenstaedt, George Balanchine’s School American Ballet (1936; New York, USA). © Alfred Eisenstaedt, The LIFE Picture Collection
Alfred Eisenstaedt, Drum Major Practice (1950; Michigan, USA). © Alfred Eisenstaedt, Die LIFE Bildersammlung
Alfred Eisenstaedt, Drum Major Practice (1950; Michigan, USA). © Alfred Eisenstaedt, The LIFE Picture Collection

Eisenstaedt in Turin: 150 Aufnahmen erzählen die Geschichte des Fotografen des Kusses am Times Square
Eisenstaedt in Turin: 150 Aufnahmen erzählen die Geschichte des Fotografen des Kusses am Times Square


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