Eine Hommage an Alfred Hitchcock in Mailand mit alternativen Filmpostern, inspiriert von seinen Meisterwerken

Vom 27. August bis zum 30. September 2024 präsentiert die Galerie Soggettiva in Mailand Vertigine Hitchcock, eine Hommage an den berühmten britischen Regisseur, der als “Meister des Nervenkitzels” bekannt ist und mit mehr als 50 Filmen unauslöschliche Spuren in der Geschichte des Kinos hinterlassen hat. 125 Jahre nach Alfred Hitchcocks Geburt will die Ausstellung die bedeutendsten Momente seiner Karriere anhand einer Auswahl alternativer Filmplakate erkunden, die von seinen Meisterwerken inspiriert sind.

Hitchcocks Einfluss geht über das Kino hinaus und berührt verschiedene kreative Bereiche wie Videospiele, Comics, Design, Kunst, Literatur und Mode. Die Künstler der Ausstellung setzen sich nicht nur mit Hitchcocks monumentalem Vermächtnis auseinander, sondern greifen auch auf die Arbeit von Kreativen wie Saul Bass zurück, dem berühmten amerikanischen Illustrator und engen Mitarbeiter des Regisseurs. Die ausgestellten Werke, die von internationalen Künstlern geschaffen wurden, sind von Hitchcocks Meisterwerken wie Psycho, Die Vögel, Vertigo, Das Fenster zum Hof, Der Mann, der zu viel wusste, Der perfekte Mord und Die 39 Stufen inspiriert.

Alfred Hitchcocks Einfluss erstreckt sich auf unzählige künstlerische Bereiche und führte zu einem erkennbaren “Hitchcock-Stil”, der sich über verschiedene Formen des kreativen Ausdrucks erstreckt. Von Videospielen wie der Action-Serie Hitman bis hin zu Comics wie der Krimiserie The Fade Out ist die Handschrift des britischen Regisseurs unübersehbar. Auch die zeitgenössische Kunst wurde von ihm beeinflusst, etwa durch die Installation Looking for Alfred des belgischen Künstlers Johan Grimonprez oder durch die Verbindung der Hitchcock’schen Ästhetik mit der surrealistischen Kunst von Salvador Dali. Im Design haben die Innenräume seiner Filme wichtige Innenarchitekten inspiriert, während in der Literatur Autoren wie Stephen King und Patricia Highsmith ihn als Meister der Spannung und der menschlichen Psychologie anerkennen.

Auch die Mode war von Hitchcock fasziniert: Seine Musen - Kim Novak, Grace Kelly, Tippi Hedren, Janet Leigh - wurden dank der eleganten Kleider und aufwendigen Frisuren, die er zusammen mit der berühmten Kostümbildnerin Edith Head entwarf, zu Stilikonen. Diese Zusammenarbeit beeinflusste international bekannte Designer wie Alexander McQueen, Jil Sander, Miuccia Prada und Christian Dior.

Die Filme, die durch die ausgestellten Werke geehrt werden, zeigen einen sozialen Querschnitt der amerikanischen Gesellschaft, dem Hitchcock stets eine sorgfältige und hochaktuelle Analyse widmete. In Rear Window erforscht Hitchcock den Wandel einer Gesellschaft, die jedes Element des gemeinsamen Lebens verloren hat, während er in Psycho den Klassenkampf und die Rebellion gegen die Dynamik der sozialen und wirtschaftlichen Unterordnung thematisiert.

Zu sehen sind grafische Werke internationaler Künstler, die sich einerseits mit dem Erbe der Hitchcock-Filme auseinandersetzen mussten und andererseits mit dem derjenigen, die sich vor ihnen an ihm gemessen haben: man denke nur an den amerikanischen Illustrator Saul Bass, der sowohl das ikonische Plakat für Die Frau, die zweimal lebte als auch den Vorspann für diesen und zwei weitere Meilensteine des Hitchcock-Kinos wie Nordwest und Psyco entwarf. Es war genau die Spannung, die Psyco auszeichnet, die die Kreativität des australischen Illustrators Nick Charge und des französischen Grafikdesigners Melvin Mago anregte, die auf den eher gotischen Aspekten des Films bestanden. Während Todd Alcott, ein Kunstliebhaber aus der Mitte des Jahrhunderts, auf ironische Weise mit dem psychiatrischen und “phrenologischen” Aspekt des Films spielte, wählte Sheila C das Querformat, um ein destabilisierendes und zuweilen diabolisches Schwarz-Weiß-Porträt von Norman/Anthony Perkins zu schaffen.

The Birds inspirierte Adam Juresko mit einer abstrakten Illustration, Max Dalton mit einem Werk des delirierenden und amüsanten Wahnsinns, Olivier Courbet mit einem Werk, das die Perspektive ausnutzt, indem es eine “phrenologische Phrenologie” auf den Film anwendet, Sheila C wählt das horizontale Format, um ein destabilisierendes und zuweilen ?teuflisches’ Schwarz-Weiß-Porträt von Norman/Anthony Perkins zu schaffen . Die italienischen Utopian Movies, deren experimenteller Ansatz die menschliche Kreativität mit dem technologischen Potenzial der künstlichen Intelligenz (KI) verbindet, sind ein weiteres Beispiel für eine Arbeit, die sich die Perspektive zunutze macht, indem sie einen an Aquarelle angelehnten Stil anwendet, um Dynamik zu erzeugen.

Der Schwindel in The Woman Who Lived Twice (Die Frau, die zweimal lebte) steht im Mittelpunkt des Werks von Jonathan Burton, das sich durch einen zweidimensionalen Strich auszeichnet, während James Stewarts Bestürzung in Rear Window (Das Fenster zum Hof) von dem Pittsburgher Illustrator Zeb Love und der in Brooklyn lebenden Designerin Katherine Lam aufgegriffen wird, die durch das Spiel mit Handlungselementen das Thema aufgreifen, um das sich der gesamte Film dreht: Beobachten wir unseren Nachbarn oder spioniert unser Nachbar uns aus?

Es wäre keine Hitchcock-Ausstellung, wenn ein Film wie North by Northwest Intrigue, der Joseph Chang und Dakota Randall inspirierte, nicht auf der Liste stünde. Zwei weitere Filme wie The Knot at the Throat und The Man Who Knew Too Much werden in einer neuen und originellen Tonart des belgischen Illustrators Jack Durieux präsentiert, der sich durch den Einsatz der Perspektive und das Gleichgewicht zwischen warmen und kalten Tönen in den Siebdrucken auszeichnet, mit denen er auch Psyco und The Woman Who Lived Twice huldigt. Zwei Beispiele für die meisterhafte Adaption literarischer Werke durch Hitchcock, wie The 39 Steps und Perfect Murder, wurden von dem Popkultur-Experten Benedict Woodhead neu interpretiert, der nur einige wenige schwarz-weiße Formen benötigt, um die Schlüsselelemente des Films in Erinnerung zu rufen, und von dem in London ansässigen Designer Adam Simpson, der sich stattdessen auf einen orchestrierten, vielschichtigen dreidimensionalen Effekt stützt, um die titelgebenden Stufen grafisch darzustellen.

Zwei von Danny Haas bzw. Mark Borgions kuratierte Werkgruppen schließlich bilden zwei repräsentative Triptychen, die stilistisch kohärent sind - im ersten Fall wegen der raffinierten Farbpaletten und der geschickten Anspielungen auf die Original-Filmplakate, im zweiten wegen der gedämpften Atmosphären und der geometrischen Linien, aus denen sich die Figuren zusammensetzen - und im Format.

Alle Werke der Ausstellung sind käuflich zu erwerben.

Für Informationen: www.soggettivagallery.com

Öffnungszeiten: Montag von 13.00 bis 20.00 Uhr; Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 13.30 Uhr und 16.00 bis 20.00 Uhr; Samstag und Sonntag von 10.30 bis 13.30 Uhr und 15.30 bis 19.30 Uhr.

Im Bild: Psyco (Sheila C)

Eine Hommage an Alfred Hitchcock in Mailand mit alternativen Filmpostern, inspiriert von seinen Meisterwerken

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