Eine Ausstellung in Zürich über den Raub und die Restitution von Werken aus dem Königreich Benin


Vom 23. August 2024 bis zum 16. Februar 2025 zeigt das Museum Rietberg in Zürich eine Ausstellung über den Raub und die Restitution afrikanischer Werke aus dem Königreich Benin.

Vom 23. August 2024 bis zum 16. Februar 2025 zeigt das Museum Rietberg in Zürich die Ausstellung “Im Dialog mit Benin: Kunst, Kolonialismus, Restitution”, ein Projekt, das die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des kulturellen Erbes des Königreichs Benin im heutigen Nigeria beleuchten soll. Die vier Kuratoren sind Josephine Ebiuwa Abbe, Solange Mbanefo, Michaela Oberhofer und Esther Tisa Francini, die in so unterschiedlichen Bereichen wie Theaterwissenschaft, Architektur, Kunstanthropologie und Geschichte tätig sind. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit in Nigeria lebenden Wissenschaftlern und Vertretern der Diaspora organisiert. Die Ausstellung unterstreicht die Bedeutung der Kunst Benins und befasst sich mit der Plünderung von Kunstobjekten durch die britische Kolonialmacht und deren Verkauf auf dem internationalen Markt, wobei auch die Frage der Restitution angesprochen wird. Das Museum Rietberg wollte die Geschichte Afrikas nicht nur aus westlicher Sicht zeigen, sondern hat die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit nigerianischen Partnern und Vertretern der panafrikanischen Diaspora in der Schweiz geplant und realisiert. Das Museum gab auch neue Werke in Auftrag, die in den Werkstätten von Bronzegiessern in Benin City entstanden. Darüber hinaus beschäftigten sich zeitgenössische Künstler wie Cherry-Ann Morgan und Kwaku Opoku mit Themen wie Sklaverei und kulturelles Erbe, Erinnerung und Heilung. Omoregie Osakpolors Fotografie der Igun Street in Benin City, der Heimat der Gießergilden und eines künstlerischen Exzellenzzentrums, heißt die Besucher willkommen. Eine neue Messingskulptur und Trauergesänge von Josephine Ebiuwa Abbe bringen die anhaltende Trauer der Edo-Gesellschaft über diese tragischen Ereignisse zum Ausdruck.

Der Kern der Ausstellung ist in vier Themen unterteilt, die die Kunstwerke nach den folgenden Konzepten illustrieren und präsentieren: “Erinnerung und Architektur”, “Gedenken und Ritual”, “Prestige und Performance”, “Vergangenheit und Gegenwart der künstlerischen Produktion”. Um die beninische Produktion in den breiteren Kontext der afrikanischen Kunstgeschichte zu stellen, wurden den sechzehn beninischen Objekten aus dem Rietberg Werke aus der eigenen Afrika-Sammlung sowie Leihgaben aus dem Bernischen Historischen Museum und dem Musée d’ethnographie in Neuchâtel zur Seite gestellt. Die Recherchen zur Herkunft der Kunstwerke haben zum Ziel, den vom Kolonialismus betroffenen Ländern gerecht zu werden, indem vergessene Geschichten ans Licht gebracht werden. So wollte das Museum den Aussenbereich der Ausstellung einem Pfad widmen, der die Geschichte der Objekte von ihrer Entstehung bis zu ihrem heutigen Standort in Europa nachzeichnet. Die Ausstellung umfasst Karten und Archivdokumente, die die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen, die Folgen der kolonialen Besetzung, die Transaktionen auf dem globalen Kunstmarkt und den Hintergrund der Sammler beleuchten. Mit der Installation It is complicated setzt sich die karibische Künstlerin Cherry-Ann Morgan mit dem Thema Sklaverei und ihren afrikanischen Wurzeln auseinander, während Nipadu des Ghanaers Kwaku Dapaah Opoku eine künstlerische Interpretation der Plünderung Benins bietet, indem er Museen mit Grabstätten vergleicht. Ein chronologischer Überblick schliesslich zeigt die Geschichte des Königreichs Benin und seine globalen Auswirkungen bis hin zur Schweizer Benin-Initiative. Einer der Eckpfeiler des Weges, der zur Initiative führte und die Restitutionsdebatte beeinflusste, ist das Festival of Arts and Culture (FESTAC ), das 1977 in Nigeria stattfand, um die kulturelle Vielfalt der panafrikanischen Welt zu feiern.



Die Ausstellung ist Teil derInitiative Benin Schweiz, die 2020 lanciert und vom Bundesamt für Kultur unterstützt wird. Unter der Leitung von Michaela Oberhofer und Esther Tisa Francini vom Museum Rietberg untersuchen acht Schweizer Museen mit Hilfe ihrer nigerianischen Kollegen Benin-Objekte in ihren Sammlungen. Mit demselben Ticket haben die Besucherinnen und Besucher zudem freien Zugang zur Ausstellung “kolonial - Globale Verflechtungen der Schweiz”, die vom 13. August 2024 bis zum 19. Januar 2025 im Landesmuseum Zürich zu sehen sein wird. Die Zusammenarbeit befasst sich mit Themen wie koloniales Unrecht und Restitution, kulturelles Erbe und Identität: Ziel ist es, die Geschichte des kulturellen Erbes gemeinsam aufzuarbeiten und auf beiden Seiten nach guten Lösungen für die Zukunft zu suchen. Weitere Ausstellungen und Veranstaltungen zum Umgang mit dem beninischen Kulturerbe in der Schweiz finden in den Partnermuseen statt: im Musée d’ethnographie de Neuchâtel, im Musée d’ethnographie de Genève und im Museum für Ethnographie der Universität Zürich. Anlässlich der Ausstellung wird der Band In Bewegung. Benins Kulturerbe in Schweizer Museen, herausgegeben von Esther Tisa Francini, Alice Hertzog, Alexis Malefakis und Michaela Oberhofer, Zürich 2024, erschienen bei Scheidegger & Spiess.

Öffnungszeiten: Di-So 10 - 17 Uhr | Mi 10 - 20 Uhr

Preise: Erwachsene - CHF 18 / Ermässigt - CHF 14

Bild: Blick auf die Ausstellung “Kunst aus Schwarzafrika” im Kunsthaus Zürich. Zürich, 31. Oktober 1970-10. Februar 1971. Kunsthaus Zürich, Bibliothek, Foto: Walter Dräyer.

Eine Ausstellung in Zürich über den Raub und die Restitution von Werken aus dem Königreich Benin
Eine Ausstellung in Zürich über den Raub und die Restitution von Werken aus dem Königreich Benin


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