Die Galleria Nazionale delle Marche bringt sechzig Werke aus ihren Beständen in die Ausstellung ein


Bis zum 5. Mai 2024 stellt die Galleria Nazionale delle Marche sechzig wenig bekannte Werke aus ihren Lagerräumen aus. Zu diesem Anlass wurden die Gemälde neu studiert, gewartet und restauriert.

ImAppartamento degli Ospiti, im Erdgeschoss des Herzogspalastes von Urbino, dem Sitz der Galleria Nazionale delle Marche, wird die Ausstellung L’altra collezione. Storie e opere dai depositi della Galleria Nazionale delle Marche, kuratiert vom Direktor der Galleria Nazionale delle Marche Luigi Gallo, Valentina Catalucci und Andrea Bernardini. Die Ausstellung, die eine Auswahl von sechzig Werken präsentiert, zielt darauf ab, dem breiten Publikum die Realität der Museumsdepots der Institution in Urbino und eine Reflexion über Museumsdepots anzubieten.

Wie die Kuratoren in den einleitenden Essays des Katalogs (herausgegeben von Electa) betonen, ist die Rolle der Museumsdepots weiter gefasst als nur das Sammeln von Werken, die keinen Platz im Besuchsprogramm finden. In den Depots eines Museums werden die Materialien aufbewahrt, die aufgrund ihrer Zerbrechlichkeit nicht ständig im Ausstellungsprogramm platziert werden können, die auf eine Restaurierung warten oder die bei Katastrophen oder aus Risikosituationen gerettet wurden. Die angemessen organisierten und ausgestatteten Depots stellen ihre Materialien Forschern und Gelehrten zur Verfügung und erfüllen damit die den Museen eigene Funktion.



In dem von Marco di Nallo kuratierten Ausstellungskonzept, das durch die Verwendung von Metallgittern an die Strukturen von Museumsdepots erinnern soll, ist die Ausstellung nach thematischen Schwerpunkten gegliedert. Verschiedene Themen und Formate werden in den Werken von u.a. Antonio Cimatori, Francesco Mancini, Giovanni Andrea Lazzarini, Pier Leone Ghezzi, Alessandro Gallucci, Vincenzo Nini, Domenico Rosselli, Simone Cantarini, Giovan Francesco Guerrieri, Francesco Podesti und Adolfo De Carolis aufgegriffen. Unter den ausgestellten Werken befinden sich einige, die von der Fondazione Cassa di Risparmio di Pesaro deponiert wurden und keinen Platz in den neuen Räumen im zweiten Stockwerk gefunden haben, die zwischen April und Juli 2022 eröffnet werden.

“Seit Anfang der 2000er Jahre”, erklärt Valentina Catalucci, Ko-Kuratorin der Ausstellung, “hat sich die kritische Debatte über die musealen Realitäten der Depots, die als ’unsichtbare Ressourcen’ des Museumsrundgangs und der öffentlich zugänglichen Ausstellungsräume verstanden werden, die Güter enthalten, die zu einem bestimmten Zeitpunkt der Museumseinrichtung nicht genutzt werden können, aber für zukünftige Einrichtungen, Wechselausstellungen, Workshops und Bildungsprogramme zur Verfügung stehen, erheblich intensiviert. Um die Jahrhundertwende entwickelte sich ein anderes Verständnis für die Bedeutung dessen, was in einem Museum ”nicht ausgestellt“ wird: Die Idee, Lagerräume nutzbar zu machen, in den beiden unterschiedlichen Bedeutungen der sichtbaren Lagerung und der offenen Lagerung, begann sich durchzusetzen. Heute müssen wir also gerade die zentrale Rolle der Depots in der Rolle der Museen überdenken, um eine stärkere ”Demokratisierung“ des Zugangs zu den in ihnen aufbewahrten Werken zu ermöglichen, d.h. als eine ”Kommunikationsstruktur, die das Publikum einbezieht und kulturelle Instrumente zur Verfügung stellt, die den Dialog fördern“, was zu einer stärkeren Erfüllung der Hauptaufgabe der Museumsinstitution, nämlich der Verbreitung von Wissen, führt”.

“Das Wissen über ein Museum kann nicht als vollständig bezeichnet werden”, fügte Andrea Bernardini, Ko-Kurator der Ausstellung, hinzu, "wenn neben den ausgestellten Werken nicht auch die Geschichte der aufbewahrten Objekte bekannt ist. Die Gründe für ihren Ausschluss liegen nicht immer in der mangelnden ästhetischen Attraktivität; häufig finden die Werke aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustands, ihrer Größe oder der Empfindlichkeit der Materialien und der Technik keinen Platz im Raum, wie es bei grafischen Werken der Fall ist. Es kommt auch nicht selten vor, dass ganze Jahrhunderte von Kunstwerken aus Mangel an Ausstellungsfläche eingelagert werden. In der Vergangenheit war dies auch bei der Galleria Nazionale delle Marche der Fall, die nun Abhilfe geschaffen hat, indem sie am 14. Juli 2022 die neuen Räume im zweiten Stock des Museums eröffnet hat, die den letzten Jahrhunderten gewidmet sind und sich insbesondere auf das 18.

Der Ausstellung ging eine von Giovanni Russo kuratierte Intervention zur Umstrukturierung und Modernisierung der Lagerräume der Galleria Nazionale delle Marche voraus, die eine allgemeine und eingehende Kontrolle der Werke ermöglichte. Mehrere Werke wurden außerordentlichen Wartungs- und Restaurierungsarbeiten unterzogen, die zum Teil direkt von der hauseigenen Werkstatt der Galerie unter der Leitung von Giulia Papini und Francesca Graziosi durchgeführt wurden, zum Teil aber auch in die Hände externer Fachleute gelegt wurden. “Fünfzig Jahre nach den großen Ausstellungen im Dogenpalast”, so Giulia Papini, die für die Restaurierung zuständige Mitarbeiterin, "war die Initiative für eine Ausstellung, die sich auf die in den Magazinen aufbewahrten Werke konzentrierte, der Grundstein für eine umfangreiche Restaurierungskampagne, wie sie damals durchgeführt wurde. Das günstige Zusammentreffen der Anpassung der Sicherheitssysteme der Depots und der Konzeption der Anderen Sammlung ermöglichte nicht nur eine Vervollkommnung und Rationalisierung der Räume, die Besichtigungen und Inspektionen unter Berücksichtigung der Erhaltungsziele erleichterte, sondern auch eine Vertiefung der Kenntnisse über die lange Zeit eingeschlossenen Werke durch Studien und Restaurierungen. Die Durchführung einer umfassenden und systematischen Instandhaltung sowie eines wesentlichen Eingriffs zur Gewährleistung der Erhaltung der Werke wird jedoch bei der Planung künftiger Eingriffe im Hinblick auf eine kontinuierliche und gleichzeitige Verbesserung des Inhalts und der Behälter von Nutzen sein.

“Ob es sich nun um Notunterkünfte oder um Räume für die Lagerung von Werken handelt, die nicht in den Ausstellungssälen präsentiert werden”, betont Direktor Gallo, “die Lagerräume sind ein wesentliches Instrument für das Leben eines Museums. Im Laufe der Jahre hat die Frage nach ihrer Standardisierung und Nutzbarkeit unterschiedliche Antworten gefunden, die von Institutionen gegeben wurden, in denen die Dauerausstellung oft nur einen kleinen Teil einer unsichtbaren Reserve darstellt. Die zeitgenössische Museografie ist von vielen positiven Beispielen geprägt, die von Erfahrungen mit offenen Depots bis hin zu temporären Ausstellungen reichen, die zunehmend die Aufmerksamkeit auf das verborgene Erbe lenken. Wenn das Thema der Aufwertung des Untergetauchten in der zeitgenössischen Museologie immer mehr in den Mittelpunkt rückt, sollte nicht vergessen werden, dass Museumsdepots neben ihrer Funktion der Aufbewahrung von nicht ausgestellten Gütern auch als Orte betrachtet werden sollten, die in der Lage sind, auf das Bedürfnis nach Schutz in Notsituationen zu reagieren. Das Überdenken von Depots und der Sicherheit von Museen im Allgemeinen bedeutet, unserem architektonischen, archäologischen, historisch-künstlerischen, archivarischen und buchhändlerischen Erbe, das aus Schichten von Symbolen und Werten besteht, die seinen Identitätswert bestätigen, eine zeitgemäße Stimme zu verleihen, um es unversehrt an künftige Generationen weiterzugeben. Das Ziel unserer Arbeit ist es, auf mögliche Widrigkeiten zu reagieren und, jeder nach seinen Möglichkeiten, dazu beizutragen, unser unermessliches, aber zerbrechliches Kulturerbe an die Zukunft weiterzugeben”.

Für Informationen: www.gallerianazionalemarche.it

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 8.30 Uhr bis 19.15 Uhr. Montags geschlossen.

Bild: Rendering des Ausstellungsdesigns © Marco di Nallo - Plusultra Studio

Die Galleria Nazionale delle Marche bringt sechzig Werke aus ihren Beständen in die Ausstellung ein
Die Galleria Nazionale delle Marche bringt sechzig Werke aus ihren Beständen in die Ausstellung ein


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