Die erste italienische Einzelausstellung des japanischen Künstlers und eingebürgerten Schweizers Leiko Ikemura (Tsu, 1951) findet vom 4. September bis zum 23. Dezember 2021 in den Räumen der Galerie Building in Mailand statt und trägt den Titel Prima del tuono, dopo il buio (Vor dem Donner, nach der Dunkelheit) und wird von Frank Boehm kuratiert. Die Ausstellung bietet einen breiten Überblick über Ikemuras künstlerische Forschung und versammelt eine Auswahl von 50 Werken, die zwischen den 1980er Jahren und der Gegenwart entstanden sind. Das Ausstellungsprojekt, das sich über vier Etagen erstreckt, präsentiert einige bedeutende historische Produktionen neben jüngeren Werken. Dazu gehört eine Glasskulptur, die in Zusammenarbeit mit einigen der bedeutendsten Kunsthandwerker Venedigs entstanden ist.
Das Werk von Leiko Ikemura zeichnet sich durch eine komplexe und sehr ausdrucksstarke Bildsprache aus. In ihren zunächst vorwiegend figurativen, dann immer mehr ins Abstrakte tendierenden Werken konzentriert sich die Künstlerin auf die menschliche Figur und ihre Stellung im Kosmos. Die weiblichen Figuren, die für seine Produktion typisch sind, werden meist frei von jeglichem räumlichen Umfeld gezeigt, eingebettet in ätherische Landschaften, die eher emotional als physisch sind. Diese Figuren sind die Protagonisten eines zeitlosen Gemäldes, Ausdruck einer persönlichen Darstellung der zeitgenössischen existenziellen Situation. Sie zu betrachten ist eine intime Erfahrung, die eine wachsende, unerfüllte Sehnsucht nach Vollkommenheit ausdrückt.
Das expressive Universum von Leiko Ikemura reicht von der Zeichnung bis zum Aquarell, von der Malerei bis zur Fotografie, bis hin zur Skulptur, die in Keramik, Terrakotta, Bronze und neuerdings auch in Glas realisiert wird. Die einzelnen Werke zeigen eine große Autonomie und Intensität, die auch in den kleineren Formaten zu sehen ist, aber mit einer starken Präsenz. Durch die Räume des Gebäudes entwickelt sich die Ausstellung in thematischen Gruppen, die die Entwicklung des visuellen Vokabulars des Künstlers nachzeichnen, beginnend mit den großformatigen Kohlezeichnungen der 1980er Jahre, die hier zum ersten Mal gezeigt werden, und über die zarten, nuancierten Töne der Werke der 1990er Jahre bis hin zu den intensiven Farben der jüngeren Leinwände.
Ikemura, die heute zwischen Berlin und Köln lebt und arbeitet, zog 1973 nach Europa, wo sie an der Universität von Sevilla Kunst studierte. Mehrere Jahre lebte sie in der Schweiz, wo sie in den frühen 1980er Jahren ihre expressiven Zeichnungen und großformatigen Gemälde entwickelte. Im Jahr 1983 erhielt sie das Künstlerstipendium “Stadtzeichnerin von Nürnberg” von Faber-Castell und der Stadt Nürnberg. 1985 zog sie zunächst nach Köln und dann nach Berlin, wo sie 1991 eine Professur an der Universität der Künste antrat. Mitte der 1990er Jahre wurde sie durch die in ihren Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen dargestellten Mädchenfiguren bekannt. In den letzten Jahrzehnten konzentrierte sich Leiko Ikemura auf monumentale und kosmische Landschaften, die von Veränderung als metaphysischem Prinzip sprechen und kulturelle Bezüge aus Europa, aber auch aus ihrer Heimat Japan aufnehmen. In ihren Werken bringt sie unter anderem ihre Sorge um unseren Planeten zum Ausdruck: Mensch und Natur verschmelzen, die kopfartigen Skulpturen sind hybride Wesen mit einem menschlichen Gesicht und kleinen Bäumen anstelle von Ohren. Derzeit läuft die Einzelausstellung Leiko Ikemura: Usagi in Wonderland im Sainsbury Centre in London, die bis Dezember 2021 zu sehen ist. Eine umfangreiche Retrospektive ist ihr 2019 im National Art Center in Tokio und im Kunstmuseum in Basel gewidmet. Einige ihrer wichtigsten Einzelausstellungen sind: Leiko Ikemura. Poetics of Form im Nevada Museum of Art, Reno, 2016; Leiko Ikemura. All about Girls and Tigers, Museum für Ostasiatische Kunst, Köln, 2015; Leiko Ikemura: Transfiguration, National Museum of Modern Art, Tokyo, 2011. Ihre Werke wurden in Europa, den Vereinigten Staaten, Asien und Australien ausgestellt.
Bild: Leiko Ikemura, Standing in a Pink Skirt (1994; glasiertes Steingut, 49,5 x 25 x 25 cm)
Die erste italienische Ausstellung der japanischen Künstlerin Leiko Ikemura ist in Mailand zu sehen |
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