Die Bibliothek von Braidense widmet Piranesi eine Ausstellung zum 300. Jahrestag seiner Geburt

Die Ausstellung Piranesi in Mailand wird heute eröffnet und ist bis zum 14. November 2020 in der Bibliothek Braidense in Mailand zu sehen. Anlass ist der 300. Geburtstag von Giovan Battista Piranesi (Venedig, 1720 - Rom, 1778), dem großen Graveur, Architekten, Ausgräber, Restaurator antiker Stücke und Inhaber einer bedeutenden Kunstwerkstatt in Rom.

Die Ausstellung zeigt eine Sammlung von 97 Werken, darunter Kataloge, Zeichnungen, Stiche, Bücher und Gemälde, sowie 66 Dokumentationsfotos und zwei Videos, die die Verbindung zwischen Piranesi und Mailand bezeugen. Die Ausstellung wird von Pierluigi Panza und Aldo Coletto kuratiert, von Intesa Sanpaolo und den Amici di Brera unterstützt und umfasst Leihgaben aus der Bibliothek der Akademie Brera, der Druckgraphiksammlung Achille Bertarelli, dem Städtischen Zeichenkabinett, demArchivio di Stato di Milano, aus dem Museo teatrale alla Scala, aus den Sammlungen des Teatro alla Scala und der Werkzeugfabrik Rancati, aus der Bibliothek der Militärschule Teulié sowie aus privaten Sammlungen mit Bezug zu Mailand.

Mailand widmete den Stichen Piranesis große Aufmerksamkeit, darunter die Serie Carceri e dei Vasi, die von ihrem unveröffentlichten Erwerb und ihrem Glück in der neoklassizistischen Brera-Saison zeugt. In den Katalogen der Biblioteca Braidense findet sich auch das weltweit einzige Exemplar der Antichità Romane aus dem Besitz von Carlo Firmian, dem das Manuskript Allocuzione agli accademici di San Luca beigefügt ist. Die Kataloge der Bibliothek der Akademie von Brera kamen in der napoleonischen Zeit auf Veranlassung von Giuseppe Bossi, dem ständigen Sekretär von Brera. Zum ersten Mal werden einige Bände einer unbekannten vollständigen Sammlung von Piranesis Werken ausgestellt, nämlich die der Bibliothek der Militärschule Teulié: Letztere stammt vom Besitzer der führenden schottischen Gießerei des 19. Jahrhunderts und enthält einen etwa zwei Meter langen Stich der Trajanssäule. Aus dem Museo teatrale della Scala stammen einige Skizzen, die den Einfluss Piranesis auf die Mailänder Bühnenbildner bezeugen, sowie zwei Kleider aus dem 18. Jahrhundert, die für Don Giovanni verwendet wurden und die vielen der von Piranesi in seinen Vedute di Roma gestochenen Kleidungsstücke ähneln. Die Dokumente des Staatsarchivs belegen auch eine andere Tatsache: 1808 wollte Francesco Piranesi, der Sohn von Giovan Battista, die von ihm in Frankreich gegründete Chalkographie und Manufaktur nach Mailand verlegen, was jedoch nicht geschah.

Ebenfalls ausgestellt sind eine unveröffentlichte Zeichnung mit einem Porträt von Piranesi, die dem Maler Giorgio Teulié zugeschrieben wird, sowie Werke aus der Serie der Ikonen. Der Mailänder Künstler Luca Pignatelli, der Druckgrafiken von Piranesi nachbearbeitet, ist nicht anwesend.

Die Piranesi-Ausstellung in Mailand ist für das Publikum täglich außer sonntags von 9.30 bis 13.30 Uhr geöffnet und kann nur nach Vereinbarung unter https://booking.bibliotecabraidense.org besucht werden.

Bild: Giovan Battista Piranesi, Lettere di Giustificazione scritte a Milord Charlemont e a’ di lui agenti di Roma...Roma, 1757, zweites Frontispiz. Dies ist eine verkleinerte Version des Frontispizes von Band II der Antichità Romane. Nationalbibliothek Braidense.

Die Bibliothek von Braidense widmet Piranesi eine Ausstellung zum 300. Jahrestag seiner Geburt

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