Der “kleine Prinz” des Königspalastes von Caserta wird endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es war Anfang 2021, als in den Lagerräumen der Bourbonenresidenz ein prächtiges Marmorporträt von Giuseppe Sammartino (Neapel, 1720 - 1793), dem berühmten Autor des verschleierten Christus in der Sansevero-Kapelle, entdeckt wurde. Es handelte sich um das Porträt des “Real Infante”, d. h. Karl Titus von Bourbon-Neapel, ältester Sohn von Ferdinand IV. von Bourbon und seiner Gemahlin Maria Carolina von Österreich: Das Werk war aus Quellen bekannt, galt aber als verschollen. Vom 27. Mai bis zum 11. September kann die Öffentlichkeit das Meisterwerk nun im Rahmen der Ausstellung Der kleine Prinz. Giuseppe Sammartino im Königspalast von Caserta bewundern, eine Ausstellung, die von den Freunden des Königspalastes unterstützt wird und in der Palatin-Kapelle des Königspalastes zu sehen ist.
Die Ausstellung beginnt mit der Entdeckung des lebensgroßen Marmorporträts des Säuglings in den Depots des Vanvitellianischen Komplexes im Frühjahr 2021 (die Ankündigung erfolgte allerdings erst im Herbst). Das Werk, das einer gründlichen Untersuchung unterzogen wurde, entstand auf Veranlassung der Königin Maria Carolina, die als Dank für die Geburt des Mannes, der den Fortbestand der bourbonischen Dynastie auf dem neapolitanischen Thron sichern sollte, im Jahr 1775 ein lebensgroßes Porträt des neugeborenen Prinzen Karl Titus beim ersten Bildhauer des Königreichs, Giuseppe Sammartino, in Auftrag gab. Das Porträt wurde anschließend in Silber gegossen, um es dem Heiligen Franz von Paola zu widmen, einem Heiligen, dem die Königin besonders zugetan war. Da das Silberbildnis ex voto verloren gegangen ist, wird in den Studien über Sammartino zwar dessen Existenz festgehalten, das Originalporträt jedoch als verloren betrachtet. Neben stilistischen Vergleichen mit anderen Werken des Künstlers, wie den Engeln, die das Grabdenkmal für Filippo di Borbone in Santa Chiara stützen, oder den Engeln, die neben Kardinal Agostino Sersale in seinem Einweihungsdenkmal in der Kathedrale von Neapel zu sehen sind, die in jenen Jahren entstanden sind, wird die Zuschreibung der Skulptur an Sammartino in den Inventaren des Königspalastes von Caserta nach der Wiedervereinigung bestätigt. Diese tragen neben der Bezeichnung als Schlafender Putto den Namen des führenden neapolitanischen Bildhauers der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Das Objekt befindet sich seit mindestens 1879 in den Sammlungen des Königspalastes von Caserta. Ikonografische Studien haben ergeben, dass es sich weder um einen Putto noch um das Jesuskind handeln kann, sondern dass es sich vielmehr um ein schlafendes Kind handelt, das von der klassischen Allegorie des Schlafs der Unschuld inspiriert ist. Das in den Werkstätten des Museums sorgfältig restaurierte Porträt des Königskindes Karl Titus von Bourbon von Giuseppe Sammartino ist die Wiederentdeckung, um die herum die Ausstellung verschiedene Werke aus der Zeit der Geburt des Thronfolgers des Königreichs Neapel versammelt. Die Ausstellung wird so zu einer Gelegenheit, die Bedeutung des historischen Ereignisses zu verstehen, die Beziehungen des Künstlers zum bourbonischen Königshaus zu analysieren, andere bisher unbeachtete Werke, die auf ihn zurückgehen, zu studieren und seine Porträts zu analysieren, ein Genre, das Sammartino bearbeitete und von dem einige Spuren in hochgeschätzten Werken wie dem Porträt von Livia Doria Carafa, Prinzessin von Roccella, aus einer Privatsammlung erhalten sind.
Das von Valeria Di Fratta und Tiziana Maffei kuratierte Ausstellungsprojekt wurde unter wissenschaftlicher Mitwirkung von Rosanna Cioffi, Riccardo Lattuada, Pierluigi Leone de Castris und Anna Maria Rao definiert. Ausgestellt werden 26 Kunstobjekte aus italienischen Museen und Privatsammlungen, darunter Werke von renommierten Künstlern des 18. Jahrhunderts wie Liani, Celebrano, Diano, Fischetti und Batoni, dessen Allegorie des Todes der beiden Kinder von Ferdinand IV. und Maria Carolina, gemalt 1780 zum Gedenken an den Tod von Prinzessin Marianne und Kronprinz Karl Titus, der 1778 starb, ausgestellt wird.
Eine digitale Sektion zeigt Werke, die sich in ausländischen Museen befinden, wie das Porträt Ferdinands IV. und seiner Familie von Franz Linder aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien (heute auf Schloss Hof) oder das Porträt der Königin Maria Carolina mit der Infantin Maria Teresa von Giuseppe Bonito aus dem Cerralbo-Museum in Madrid. In einer speziell vorbereiteten multimedialen Umgebung wird es möglich sein, vergrößerte Details des Porträts des wahren Infanten im Vergleich zu anderen Werken des neapolitanischen Bildhauers zu betrachten. Die präventiven Analysetechniken, die von den Abteilungen für Erd-, Umwelt- und Ressourcenwissenschaften und für Chemie und Biologie der Universität Federico II von Neapel an der Statue durchgeführt wurden, sowie die Methodik, die bei den in den Labors der Reggia di Caserta durchgeführten konservativen Restaurierungsarbeiten angewandt wurde, werden ebenfalls beschrieben. In der Ausstellung wird auch die 3D-gedruckte Reproduktion des Artefakts zu sehen sein, die vom CeSMA - “Centro Servizi Metrologici e Tecnologici Avanzati” der Universität Federico II von Neapel mit der Unterstützung von Facto 3D realisiert wurde.
Der von Colonnese herausgegebene und reich bebilderte Ausstellungskatalog enthält u. a. Beiträge von Giangiotto Borrelli, Rosanna Cioffi, Almerinda Di Benedetto, Carlo Knight, Riccardo Lattuada, Anna Maria Rao, Charles Beddington und Lucio Tufano.
Das wiederentdeckte Meisterwerk von Giuseppe Sammartino im Königspalast von Caserta ausgestellt |
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