Die Ausstellung über Cuno Amiet (Solothurn, 1868 - Oschwand, 1961) im Kunstmuseum Mendrisio (Schweiz, Kanton Tessin) dauert noch bis zum 28. Januar 2018 (sie begann am 22. Oktober). Die Ausstellung mit dem Titel Das Paradies von Cuno Amiet. Von Gaugin bis Hodler, von Kirchner bis Matisse beleuchtet die lange Karriere von Cuno Amiet, einem der grossen Protagonisten derSchweizer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, dem Hauptvertreter der postimpressionistischen Malerei in der Westschweiz, das Pendant zu Ferdinand Hodler für den deutschsprachigen Raum (eine Ausstellung zum Vergleich der Werke der beiden großen Schweizer Künstler fand zwischen 2011 und 2012 im Kunstmuseum in Solothurn statt).
Amiet durchlebte viele Jahreszeiten: Als junger Mann reiste er nach Paris und in die Bretagne, um auf den Spuren der Nabis und Paul Gauguins zu wandeln (er hielt sich einige Zeit in Pont-Aven auf, einer Stadt, die der Kunst des großen französischen Malers geweiht ist) und um seine Fähigkeiten als Kolorist zu verfeinern. Durch die Betrachtung der Werke seines fünfzehn Jahre älteren Landsmannes Hodler erneuerte Amiet die lokale Malerei erheblich, aber seine Neugierde führte ihn dann zur Auseinandersetzung mit der neuen deutschen expressionistischen Malerei: Er schloss sich der Gruppe “Die Brücke” an, zu der auch Maler vom Kaliber eines Ernst Ludwig Kirchner oder Erich Heckel gehörten, und markierte einen Wendepunkt in seiner Kunst mit kühneren kompositorischen Entscheidungen und helleren, lebhafteren Farben, auch dank seiner Eigenschaft als vielseitiger und experimenteller Maler. Das Ergebnis ist eine Kunst, die die Spiritualität der Nabis, die Lebensfreude der Fauves um Henri Matisse und die gespannte Malerei der deutschen Expressionisten vereint.
In seinen Gemälden überwiegen Landschaften, Figuren und Stillleben, die ein grosses Gefühl der Harmonie vermitteln. Diesem Charakteristikum seiner Kunst verdankt die Ausstellung ihren Titel, die von Simone Soldini, Direktor des Kunstmuseums Mendrisio, Franz Müller, Autor des Gesamtkatalogs von Amiets Werk, und Aurora Scotti, Spezialistin für die Kunst des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. “Den grössten Teil seines Lebens”, heisst es in der Ausstellungspräsentation, "malte Amiet in der Berner Landschaft, in Oschwand, in einer Umgebung von unberührter ländlicher Schönheit. Figuren, Landschaften, Interieurs und Stillleben erwecken durch Farben, Licht und kompositorische Schnitte stets den Eindruck eines Arkadiens, eines irdischen Paradieses, das von menschlichen Beziehungen, der Arbeit auf dem Feld, der Nächsten- und Familienliebe und dem Eintauchen des Menschen in die Natur durchdrungen ist. Es handelt sich um eine Grundstimmung in Amiets Werk, die durchgängig und nachvollziehbar ist. Eines der Meisterwerke seiner extremen Reife, als er bereits seine Lebensgefährtin verloren hatte, trägt den Titel Paradiso terrestre (irdisches Paradies) und zeigt eine engelsgleiche Szene in einer bukolischen Atmosphäre, die durch einen intensiven goldenen Glanz gekennzeichnet ist".
Die Ausstellung in Mendrisio zeigt verschiedene Werke Amiets aus öffentlichen und privaten Sammlungen, von den ersten Werken, die während seines Aufenthalts in Pont-Aven entstanden (Bretonisches Mädchen aus dem Kunstmuseum Solothurn und Bretonischer Knabe aus dem Kunsthaus Zürich), über das Paradies aus einer Privatsammlung, ein Thema, das am Ende seiner Karriere mit dem Paradies von 1958 aus dem Kunstmuseum Bern wieder auftauchen sollte, bis hin zu Werken aus seinem Aufenthalt in Paris und aus seinen letzten Lebensjahren. Es gibt auch einige vergleichbare Werke von Künstlern, an denen der Schweizer Künstler seine Inspiration gemessen hat: Paul Gauguin (eine bretonische Landschaft aus einer Privatsammlung), Émile Bernard(Bretonische Szene), Henri Matisse ( Akt aus dem Museo d’Arte della Svizzera Italiana in Lugano), Ferdinand Hodler(Porträt von Jeanne Charles Cerani), Ernst Ludwig Kirchner(Haus mit blühenden Bäumen aus dem Kirchner-Museum in Davos), Alexej von Jawslensky(Junger Junge aus der Städtischen Sammlung in Locarno), August Macke(Badende mit Lebensbäumen), Gabriel Münther(Bauernhaus bei Murnau), Giovanni Giacometti(Porträt von Cuno Amiet und Piazzetta), Marianne Werefkin (Ein Skizzenbuch), Ernst Morgenthaler(Landschaft bei Hellsau). Zu sehen ist auch ein Werk von Pietro Chiesa, einem der von Amiet am meisten beeinflussten Künstler.
Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Amiet-Stiftung in Oschwand organisiert. Sie ist dienstags bis freitags von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr geöffnet, samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Montags ist geschlossen (außer an Feiertagen). Auch am 24. und 25. Dezember sowie am 1. Januar geschlossen. Eintrittskarten: voller Preis 10 Euro, ermäßigter Preis 8 Euro. Für Vorschul-, Grundschul- und Sekundarschulkinder gibt es kostenlose pädagogische Aktivitäten. Für weiterführende Schulen kostet der Besuch 60 € pro Schulgruppe. Führungen für Gruppen mit Kunsthistorikern (maximal 25 Personen) zu einem Preis von 90 Euro pro Gruppe. Auf Anfrage kann ein Paket mit Eintritt in die Ausstellung, Führung und Mittagessen in einer Tessiner Grotte gebucht werden. Außerdem sind Begleitaktivitäten geplant, darunter ein Konzert für Amiet, eine Konferenz zu Ausstellungsthemen und Nachmittage für Familien und Kinder. Medienpartner ist RSI Rete Due. Eine 160-seitige Katalog-Monografie mit Farbabbildungen aller Werke der Ausstellung und Essays von Simone Soldini, Franz Müller, Aurora Scotti und Viola Radlach (zum Preis von 35 €). Alle Informationen finden Sie auf der Website des Kunstmuseums Mendrisio.
Bild: Cuno Amiet, Selbstporträt mit Apfel (1902-1903; Öl auf Leinwand, 64,5 x 54 cm; Privatsammlung, Depot im Kunstmuseum Solothurn) © M. + D. Thalmann, Herzogenbuchsee. Bildnachweis: SIK-ISEA, Zürich (Philipp Hitz)
Cuno Amiet: Schweizer Postimpressionist zwischen Gauguin, Kirchner und Matisse zu sehen |
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