Besen und Vesuv: Die Natur nach Allegra Hicks wird in New York gezeigt


Vom 3. bis 19. Oktober 2024 zeigt das Italienische Kulturinstitut in New York "La Ginestra e il Vesuvio", eine Ausstellung von Allegra Hicks, die von der Poesie Giacomo Leopardis inspiriert ist. Mit Wandteppichen, Skulpturen und Installationen erforscht die Künstlerin den Kreislauf von Zerstörung und Wiedergeburt in der Natur.

Vom 3. bis 19. Oktober 2024 zeigt dasItalienische Kulturinstitut in New York die Ausstellung La Ginestra e il Vesuvio (Der Besen und der Vesuv), ein Kunstprojekt von Allegra Hicks, das von dem berühmten Gedicht von Giacomo Leopardi inspiriert ist. In acht Werken erforscht die Künstlerin die Beziehung zwischen Mensch und Natur, indem sie die zerstörerische Kraft des Vesuvs mit der Unverwüstlichkeit des Besens, einem Symbol für Stärke und Widerstand, kontrastiert.

Leopardis Gedicht aus dem Jahr 1836 reflektiert die Gleichgültigkeit der Natur gegenüber der menschlichen Schwäche und beschreibt den Ginster als Metapher für den menschlichen Zustand: zerbrechlich und zum Untergang verurteilt. Allegra Hicks hingegen schlägt eine ergänzende Sichtweise vor, indem sie den Ginster als Symbol der Regeneration und der Verwandlung interpretiert, der in der Lage ist, aus Schwierigkeiten in einem Akt des vitalen Widerstands hervorzugehen.



In der Hauptgalerie des Instituts zeigt ein 2 x 2 Meter großer Wandteppich den Besen, der aus dem Schlund des Vesuvs hervorbricht, bestickt mit Blütenblättern, die sich wie Fragmente eines Ausbruchs ausbreiten. Dieses dynamische Bild, das die aus der Zerstörung hervorgehende Schöpfung feiert, steht im Dialog mit der Botschaft Leopardis: Wenn für Leopardi die Natur eine Stiefmutter ist, so ist sie für Hicks auch eine generative Kraft. Das in diesem Raum ausgestellte Triptychon begleitet diese Überlegungen, indem es die Form des Besens auf immer abstraktere Weise erforscht, ohne jemals seine Essenz zu verlieren.

In der Galleria Borghese präsentiert Hicks eine immersive Installation, die den Besucher in das Innere eines Vulkans versetzt. Die vier Leinwände, die von leuchtenden Lapilli auf dunklen, intensiven Hintergründen dominiert werden, schaffen eine einhüllende Atmosphäre. Im Zentrum der Installation steht ein kleiner bronzener Besen, der die Zerbrechlichkeit und Zähigkeit der von Leopardi als “Wüstenblume” bezeichneten Blume symbolisiert, die für eine verwundete, aber lebendige Natur steht. Die Bronze, die aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit ausgewählt wurde, verleiht dem Werk zusätzliche symbolische Kraft.

Die Werke von Allegra Hicks vereinen traditionelle und zeitgenössische Techniken, darunter Wandteppiche, Bronzeskulpturen und dreidimensionale Stickereien. Diese Vielfalt an Medien ermöglicht es der Künstlerin, sowohl die Zerbrechlichkeit des Menschen als auch die Regenerationsfähigkeit der Natur zu thematisieren und eine tiefgreifende Reflexion über unsere Beziehung zur Umwelt anzustellen, die im Zeitalter des Anthropozäns besonders relevant ist. Broom and Vesuvius soll eine Feier der Widerstandsfähigkeit und Transformation sein, eine Einladung zum Nachdenken über das Wechselspiel zwischen Zerstörung und Wiedergeburt und die Rolle der Natur als regenerative Kraft für die Menschheit.

“Meine Arbeit ist eine intime Antwort auf die Natur: In dieser Ausstellung möchte ich die Fähigkeit der Natur, zu zerstören, mit ihrer generativen Kraft verbinden”, sagt Hicks.

“Wir freuen uns sehr, die Ausstellung von Allegra Hicks im Kulturinstitut zu zeigen. Das Thema Besen und Vesuv ist mit Leopardis neapolitanischen Jahren verbunden. Der Vulkan und der Ginster sind Symbole einer Natur, die einerseits zerstört und verbrennt und andererseits auf der Asche gedeiht und so die Ambiguitäten, Widersprüche und Möglichkeiten darstellt, in denen wir täglich leben”, sagt Institutsdirektor Fabio Finotti, “Hicks’ Werke sind Formen einer Kunst, die sich auf die großen Traditionen der Tapisserie und der Bronzeskulptur stützt. Dank dieser Vielfalt an Ausdrucksmitteln repräsentiert die Ausstellung perfekt die italienische Fähigkeit, verschiedene Sprachen miteinander zu verweben: Kunst und Literatur, Wissenschaft und Philosophie, Design und Handwerk”.

Besen und Vesuv: Die Natur nach Allegra Hicks wird in New York gezeigt
Besen und Vesuv: Die Natur nach Allegra Hicks wird in New York gezeigt


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