In Belgien bereitet sich Flandern darauf vor, das ganze Jahr 2024 einem der größten Maler in der Geschichte des Landes, James Ensor (Ostende, 1860 - 1949), zu widmen, und zwar ausgehend von seiner Stadt Ostende, wo vom 16. Dezember 2023 bis zum 14. April 2024 die Ausstellung Rose, Rose à mes yeux im Mu.Zee gezeigt wird. James Ensor und das Stillleben in Belgien 1830-1930. Die von Bart Verschaffel und Sabine Taevernier mit Unterstützung von Stefan Huygebaert kuratierte Ausstellung ist eine Vorschau, die ganz dem Stillleben von James Ensor gewidmet ist. Rund fünfzig Gemälde aus Ensors herausragendem Schaffen in diesem Bereich, von den frühesten bürgerlichen Beispielen über die “geisterhaften” Stillleben der 1990er Jahre bis hin zu den ätherischen, traumhaften Beispielen seiner letzten Periode, dienen als Rückgrat und Referenz für einen Überblick über das Stillleben in Belgien zwischen 1830 und 1930. In diesem Jahrhundert suchten mehrere begabte Maler nach Möglichkeiten, diesem Genre, das zu etwas Auffälligem und Dekorativem verkommen war und dem es sowohl in bildlicher als auch in ikonografischer Hinsicht an künstlerischer Aussagekraft mangelte, neues Leben einzuhauchen. Ensor veranschaulicht sowohl die allgemeine Entwicklung als auch die außergewöhnliche Qualität dieses Genres.
James Ensor kann zu Recht als Erneuerer, als wichtiges Bindeglied zwischen den Künstlern des 19. Jahrhunderts und den Modernisten angesehen werden. Zusammen mit Zeitgenossen wie Edvard Munch, Claude Monet oder Odilon Redon gehört er zu deneuropäischen Avantgarde-Künstlern des 19. Jahrhunderts: Ihr Werk stellt ein verbindendes Moment in der europäischen Kunstgeschichte dar und ist daher von grundlegender Bedeutung für ein besseres Verständnis der Entstehung und Entwicklung der Moderne im 20. Rose, Rose à mes yeux. James Ensor und das Stilleben in Belgien 1830 - 1930 bietet auch und vor allem einen Überblick über die akademische und dekorative Tradition des 19. Jahrhunderts von David De Noter bis Frans Mortelmans, mit zahlreichen vergessenen, aber sehr talentierten Malern, die in ihrer Epoche große Erfolge erzielten, wie Jean Robie und Hubert Bellis. Besonderes Augenmerk wird auf völlig vergessene Malerinnen wie Alice Ronner und Georgette Meunier sowie auf die isolierte Figur des Henri De Braekeleer gelegt. Es folgt eine Auswahl von Malern, die sich bereits in der anerkannten Tradition des Modernismus dem Stillleben widmeten, ohne den Kanon des Genres zu verraten, wie Louis Thevenet und Albert Saverys. Es gibt auch einige Maler, die wie Ensor durch ihren malerischen Ansatz und die Konstruktion des Bildes äußerst individuelle und starke Bilder schaffen, wie Léon Spilliaert, Rik Wouters, Gustave Van de Woestyne und Walter Vaes. Die Ausstellung schließt mit Künstlern, die den festen Bildraum des “Theaters der Dinge” fast bis zur Explosion erweitern: Jean Brusselmans, René Magritte, Marthe Donas und Frits Van den Berghe. Die Ausstellung umfasst Leihgaben unter anderem aus der Kunsthalle Mannheim, dem Kunstmuseum Basel, dem Boijmans Van Beuningen Museum in Rotterdam, dem Musée d’Orsay in Paris, dem Museum der Schönen Künste in Gent, unseren beiden Museumspartnern, den Königlichen Museen der Schönen Künste Belgiens in Brüssel und dem Königlichen Museum der Schönen Künste in Antwerpen, sowie aus zahlreichen öffentlichen Einrichtungen und privaten Sammlungen aus den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Österreich und München.
"Fast dreißig Jahre nach der von Norbert Hostyn kuratierten Ausstellung Belgische Blumen- und Stilllebenkunst 1750 - 1914 (Oktober 1994 - Januar 1995) im damaligen Museum der Schönen Künste in Ostende", erklärt Dominique Savelkoul, Direktor des Mu.ZEE, “wird unser Museum erneut zum Ort der Entdeckung gemalter Stillleben. Gleichzeitig bietet diese Ausstellung dem Besucher die Möglichkeit, Werke zu entdecken, die das Stillleben auf eine andere Art und Weise darstellen, die das Genre sowohl formal als auch inhaltlich herausfordern. Auf diese Weise ruft die Ausstellung, ebenso wie der begleitende Katalog, Künstler in Erinnerung, deren Namen ebenso wie ihre Werke oft in Vergessenheit geraten sind. Das Stillleben war ein häusliches Genre, das im privaten Bereich gedieh, dem sich auch die von der Kunstakademie und der Öffentlichkeit ausgeschlossenen ”Künstlerinnen" mit Leib und Seele widmeten und dank dem sie sich ihr berufliches Umfeld als Künstlerinnen schufen, darunter der Cercle des Femmes Peintres (1888-93). Daher können wir mit Stolz die Werke von Berthe Art, Louise De Hem, Georgette Meunier und anderen Künstlerinnen mit den Stillleben von Ensor und anderen Künstlerkollegen vergleichen. Ihre Anwesenheit und in einigen Fällen auch ihre Wiederentdeckung entspricht ganz dem Ziel von Mu.ZEE, das sich auf die belgische Kunst von 1880 bis heute konzentriert, um Frauen zu fördern, die Kunstgeschichte geschrieben haben. Es ist daher ermutigend, dass Mu.ZEE für diese Ausstellung auf die großzügige Unterstützung des Marlein-Fonds zählen kann, ebenso wie die Freunde des Mu.ZEE auf die Unterstützung der Nationallotterie zählen können.
Anlässlich der Ausstellung Rose, Rose à mes yeux. James Ensor und das Stilleben in Belgien 1830 - 1930, der ’letzten Ausstellung’ vor der bevorstehenden Renovierung des Museumsgebäudes, haben die Architekten Kris Coremans und Guy Châtel ein spezielles Bühnenbild entworfen, das einen Vordergrund für die Ausstellung schafft und die zahlreichen räumlichen Begebenheiten im derzeitigen Gebäude in den Hintergrund rückt. Die Szenografie vergleicht das ehemalige Lagerhaus, das Mu.ZEE beherbergt, mit dem Museumsmodell des 19. Jahrhunderts.
Schließlich gibt der Verlag Mercatorfonds anlässlich der Ausstellung einen gleichnamigen Katalog heraus, der nicht nur einen Überblick über die ausgestellten Werke enthält, sondern auch Beiträge über die Bedeutung des Stilllebens im Werk von James Ensor und die Geschichte des Stilllebens in Belgien. Der Katalog ist in niederländischer, französischer und englischer Sprache erhältlich und kann an der Mu.ZEE-Verkaufsstelle für 45 € erworben werden.
Belgien, eine Ausstellung über James Ensor und das Stillleben in Ostende |
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