Arte Povera in einer Ausstellung in Jesi


Vom 21. Juli bis 4. November 2018 wird im Palazzo Bisaccioni in Jesi die Ausstellung "Dentro il cielo appare un isola. Die armen Künste in Italien zwischen Zeichnung und Fotografie" zu sehen.

Die Ausstellung “Dentro il cielo appare un isola. Le arti povere in Italia fra disegno e fotografia (1963 - 1980)” im Palazzo Bisaccioni in Jesi(Ancona), kuratiert von Andrea Bruciati. Die Ausstellung zeigt die Werke von zweiunddreißig Künstlern, die aus einem besonderen Blickwinkel, nämlich dem der Grafik und der Fotografie, eine italienische Kunstbewegung vorstellen, die in den letzten 50 Jahren aufgrund ihres kritischen und kommerziellen Erfolgs ein internationales Echo gefunden hat: dieArte Povera.

Seit den Tagen des Futurismus hatte die italienische Kunst keine nationalen Grenzen mehr überschritten und eine kulturelle Resonanz hervorgerufen, die sich auf alle westlichen Länder auswirkte. So markierten zunächst die Arte Povera und dann die Transavanguardia einen tiefgreifenden Wandel in der künstlerischen Sprache, der die Entwicklung künftiger Kunstströmungen beeinflussen sollte.



Die ausgestellten Werke, Zeichnungen und Fotografien, die in etwas mehr als einem Jahrzehnt, von 1963 bis 1980, entstanden sind, stellen einen Akt der Rebellion gegen eine vom wirtschaftlichen Aufschwung geblendete und vom Konsumismus durchdrungene Gesellschaft dar: Künstler wie Alighiero Boetti und Vincenzo Agnetti streben durch Forschung, Experimentieren und die Verwendung von armen Medien, aber mit einer starken kommunikativen Konnotation, die Wiedergewinnung der Aktion, des Kontingenten, des Archetyps als einzige Möglichkeit der Kunst an.
Aus der Analyse dieses Jahrzehnts geht eine neue Generation von Künstlern hervor, die in der Lage ist, das Zeichen auf ein Minimum zu reduzieren, bei der aber das visuelle Datum immer grundlegend und unvermeidlich für eine mögliche Darstellung der Realität bleibt.

Das fängt bei der Zeichnung an, die für Francesco Clemente, Sandro Chia und Nicola De Maria keine Vorbereitung für das Werk ist, wie in der minimalistischen Praxis, sondern eine autonome Sprache, in der man die Freude an der manuellen Fertigkeit wiederfindet, oder bei der Fotografie, die für Luigi Ghirri, Mario Giacomelli und Michele Zaza eine persönliche Erzählung in Echtzeit ist. Im veränderten Klima der “bleiernen Jahre” will der Künstler Sprecher eines alternativen Codes sein, der in der Lage ist, die Widersprüche der Technik und die rätselhafte Willkür seiner Sprache ans Licht zu bringen, die sich daher in einem wissenschaftlichen Paroxysmus wiederholt, in dem eine fast prometheische Absicht zum Vorschein kommt, indem er über die empfindlichen Daten hinausgeht, um die dem Werk zugrundeliegenden konnotativen Strukturen zu enthüllen".

Die Zerbrechlichkeit der Medien Zeichnung und Fotografie wird zum Zeichen einer neuen Sensibilität, die die Geschichte nicht verleugnet, schon gar nicht die figurative Tradition der Renaissance, die die Praxis der Zeichnung als mentale Prozedur betrachtete, sondern sie neu erfindet, indem sie sie gleichzeitig mit einer emotionalen und konzeptuellen Bedeutung auflädt, die sie vorher nicht hatte.

So bahnte sich am Ende des Wirtschaftsbooms ein “künstlerisches Machen” seinen Weg, das zwischen dem Kontingenten existieren wollte und mit dem Bestehenden einen Kompromiss einging: In ihrem Rückgriff auf arme Materialien stellte sich die Kunst als ein Bewusstsein für die der Materie selbst innewohnenden Ausdrucksmöglichkeiten dar, und parallel zu einer fortschreitenden Radikalisierung der Zeichen bewegte sie sich vom Tun zum Denken, vom Ding zur Idee. Seit den Unruhen von 1968 hat eine Generation von Künstlern, die Vertreter der Arte Povera, die den Geist jener Jahre am stärksten verkörpern, eine Handlungsfreiheit erfahren, die mit der Struktur der Sprache verbunden ist und darauf abzielt, eine bis dahin inakzeptable Welt neu zu definieren.

Dieser Logik folgend, offenbaren sich die Werke der Künstler in der Ausstellung als eine Art Versuch und Irrtum: Zeichnung und Fotografie reagieren auf eine neue und kompromisslose Weise auf einen dokumentarischen und kämpferischen Willen, als demokratische Instrumente des einfachen Zugangs und gleichzeitig ursprünglich in der “Aufzeichnung” der Realität, wie sie ist, ohne Fiktion. Zu sehen sind Werke von Vincenzo Agnetti, Adriano Altamira, Enrico Baj, Alighiero Boetti, Sandro Chia, Francesco Clemente, Mario Cresci, Gino De Dominicis, Nicola De Maria, Mario Giacomelli, Luigi Ghirri, Ugo La Pietra, Elio Mariani, Aldo Mondino, Luigi Ontani, Mimmo Paladino, Claudio Parmiggiani, Pino Pascali, Luca Maria Patella, Michele Perfetti, Robert Pettena, Lamberto Pignotti, Michelangelo Pistoletto, Concetto Pozzati, Emilio Prini, Francesco Radino, Sandra Sandri, Mario Schifano, Gianni Emilio Simonetti, Franco Vaccari, Luigi Viola, Michele Zaza.

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 9:30 bis 13:00 Uhr und von 15:30 bis 19:30 Uhr. Eintritt frei. Alle Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer +39 0731 207523, per E-Mail an info@fondazionecrj.it oder unter www.fondazionecrj.it.

Arte Povera in einer Ausstellung in Jesi
Arte Povera in einer Ausstellung in Jesi


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