Eine außergewöhnliche Entdeckung bereichert das archäologische Erbe des Schlosses Buonconsiglio in Trient. Bei der Untersuchung und Katalogisierung der im Museum aufbewahrten ägyptischen Materialien haben die Archäologin Annamaria Azzolini und die Ägyptologin Barbara Gilli vier Fragmente eines sehr seltenen Papyrus identifiziert: Es handelt sich um das Totenbuch von Senemnetjer, einem ägyptischen Würdenträger, der zwischen der Herrschaft von Hatschepsut und Thutmosis III. (1479-1425 v. Chr.) lebte.
Bislang waren nur zwei Fragmente dieses Papyrus bekannt: eines wird im Archäologischen Museum in Florenz aufbewahrt, das andere ist verloren, aber dank einer Zeichnung des Ägyptologen Karl Richard Lepsius bekannt. Die Entdeckung der Trentiner Fragmente ermöglicht nun eine bessere Rekonstruktion dieses wertvollen altägyptischen Zeugnisses, das sich als eines der frühesten bekannten Papyrusexemplare des Totenbuchs erweist, des Begräbnistextes, der die Seele des Verstorbenen auf ihrer Reise ins Jenseits begleitet.
Der Senemnetjer-Papyrus, der für den Flottenadmiral und Chef der Ruderer des Ptah-Tempels in Memphis angefertigt und in der memphitischen Nekropole von Saqqara gefunden wurde, ist eine magisch-trauerliche Komposition, die dazu diente, den Verstorbenen im Jenseits zu leiten und zu unterstützen. Die meisten zeitgenössischen Papyri, die in Gräbern gefunden wurden, stammen aus Theben, wo das Totenbuch während der 18. Dynastie (1539-1292 v. Chr.) entwickelt wurde, während solche aus Memphis äußerst selten sind.
Was die Entdeckung noch außergewöhnlicher macht, ist die Tatsache, dass nur vier andere Handschriften diese besondere Anordnung auf zwei Registern aufweisen. Von diesen sind nur zwei vollständig: der Papyrus der königlichen Amme Bakai, der im Nationalmuseum in Warschau aufbewahrt wird, und der berühmte Papyrus von Nebseni, der im British Museum in London aufbewahrt wird.
Dank der in Trient entdeckten neuen Fragmente wird der Senemnetjer-Papyrus durch bisher unbekannte Details bereichert und bietet den Wissenschaftlern eine wertvolle Gelegenheit, ihre Kenntnisse über die altägyptischen Bestattungs- und Religionspraktiken zu vertiefen.
Die Anwesenheit ägyptischer Artefakte im Castello del Buonconsiglio ist auf Taddeo De Tonelli zurückzuführen, einen Offizier der österreichisch-ungarischen Monarchie und großen Liebhaber des alten Ägypten. Im 19. Jahrhundert schenkte Tonelli dem Museum eine reiche Sammlung ägyptischer Artefakte, darunter Fragmente des Senemnetjer-Papyrus.
Der Erwerb solch wertvoller Artefakte erklärt sich aus der Rolle, die Tonelli zwischen 1821 und 1827 als Kommandant der österreichischen Truppen im Großherzogtum Toskana innehatte. In jenen Jahren war der Hafen von Livorno der Ankunftsort für wichtige Ladungen ägyptischer Artefakte aus Alexandria. Eine erste Lieferung kam 1820 in Italien an und war für den kaiserlichen Hof in Wien bestimmt, während eine zweite 1822 dank der Arbeit von Michele Arcangelo Migliarini, dem Direktor der Florentiner Sammlungen, von den Königlichen Galerien in Florenz erworben wurde.
Gerade die Nähe Tonellis zu Migliarini und seine Anwesenheit in der Toskana zu diesem entscheidenden Zeitpunkt legen nahe, dass der Beamte die Papyrusfragmente durch die zweite, vom österreichischen Konsularkanzler in Ägypten, Giuseppe Nizzoli, organisierte Expedition erwarb. Diese Theorie wird dadurch bestätigt, dass viele der Objekte in der Trentiner Sammlung mit den in Florenz aufbewahrten übereinstimmen.
Die Entdeckung des Senemnetjer Papyrus kommt für das Castello del Buonconsiglio zu einem wichtigen Zeitpunkt. Nach einem langen Prozess der Umstrukturierung und des Studiums der Sammlung wird die ägyptische Abteilung des Museums Ende des Jahres wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Die außergewöhnliche Entdeckung der Papyrusfragmente bietet somit einen neuen Schlüssel zum Verständnis der Geschichte der altägyptischen Bestattungspraktiken und unterstreicht den Wert der ägyptischen Sammlung des Trentino, indem sie ein verloren geglaubtes Stück Geschichte ans Licht bringt.
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Außergewöhnlicher Fund in Trient: Fragmente eines sehr seltenen ägyptischen Papyrus gefunden |
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