Genua, die Restaurierung von Rubens' spektakulärer Beschneidung wird bald beginnen

Für die Restaurierung der Beschneidung von Pieter Paul Rubens ( Siegen, 1577 - Antwerpen, 1642), dem Meisterwerk des flämischen Künstlers aus dem Jahr 1605, das sich auf dem Hochaltar der Gesù-Kirche in Genua befindet, sind beträchtliche finanzielle Mittel bereitgestellt worden. Diese Nachricht kommt genau ein Jahr nach der Ankündigung der Restaurierung durch die Region Ligurien. Es handelt sich um eine Zuwendung in Höhe von 30.000 Euro , die auf Veranlassung von Präsident Giovanni Toti bereitgestellt wurde und zu den bereits zuvor von der Region zur Verfügung gestellten 30.000 Euro hinzukommt, so dass sich die Gesamtsumme auf 60.000 Euro beläuft, die für die Durchführung eines konservativen Eingriffs verwendet werden, der dafür sorgen wird, dass das Gemälde in vollem Umfang erhalten bleibt und weiter genutzt werden kann. Die Mittel wurden durch eine Bestimmung des Gesetzentwurfs im Zusammenhang mit dem Haushalt 2024 bereitgestellt, die der Casa del Gesù einen zusätzlichen Beitrag zur Durchführung einer ebenso wichtigen wie komplexen Restaurierung gewährt.

Die Beschneidung ist ein monumentales Gemälde von 492 x 277 cm, das auf dem Hauptaltar zwischen zwei großen schwarzen Marmorsäulen steht, die 1605 eigens aus dem Steinbruch von Framura transportiert wurden. Die Ikonographie der Beschneidung, ein Ritus, bei dem jedem jüdischen Kind ein Name gegeben wird, war für die Katechese des Jesuitenordens von zentraler Bedeutung. In Genua wurde die Gesellschaft Jesu nach 1545 sehr mächtig, und es ist kein Zufall, dass sie mit einer der einflussreichsten Familien des genuesischen Adels, den Pallavicino, verbunden war.

Die Jesuitenkirche an der Piazza Matteotti im Herzen der Stadt, nur einen Steinwurf vom Palazzo Ducale entfernt, wurde Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts mit Mitteln erbaut, die die Söhne von Agostino Pallavicino zur Verfügung stellten: 400.000 Goldscudi für den Bau des neuen barocken Schmuckkästchens und der angrenzenden Casa Professa der Jesuitenpatres. Zu den Söhnen von Agostino Pallavicino gehörten Marcello, ein Jesuit und Aufseher der gesamten Operation, der Dichter Giulio, dessen Porträt von Rubens in der herzoglichen Ausstellung zu sehen ist, und Nicolò Pallavicino, der wichtigste Bankier des Herzogs von Mantua, Vincenzo I. Gonzaga, für den Rubens Hofmaler war.

Die Restaurierung wird auch von einer Initiative der Fondazione Pallavicino ETS begleitet, die die Kosten für die Forschung und die Veröffentlichung eines Bandes über die Geschichte der Beschneidung, eines der wichtigsten Werke in Ligurien, unterstützt. Der Band wird von Anna Orlando, der Initiatorin des Restaurierungsprojekts des Gemäldes, und Nils Büttner gemeinsam herausgegeben. Die genuesische Wissenschaftlerin und ihr deutscher Kollege wurden, so die Region, “sowohl aufgrund ihres spezifischen Fachwissens als auch aufgrund ihres internationalen Renommees auf dem Gebiet der Rubens-Forschung in Genua ausgewählt, um die Relevanz der Initiative über die lokalen Grenzen hinaus zu erhöhen”. Das Buch wird in italienischer und englischer Sprache veröffentlicht und von Electa vertrieben. Der Inhalt des Bandes, der auch Informationen über die materielle und stilistische Analyse des Werks enthält, wurde bereits dem konstituierenden Expertenausschuss zur Verfügung gestellt, der für den Start und die Durchführung der Restaurierung erforderlich ist. Das Komitee wurde von der Region Ligurien eingesetzt und wird von Luca Parodi, dem Leiter des Kultursektors der Region Ligurien, koordiniert; ihm gehören neben Anna Orlando auch ein Vertreter des regionalen Sekretariats des Kulturministeriums und ein Vertreter der Superintendentur sowie der Rechtsvertreter der Casa del Gesù an. Das Buch steht unter der Schirmherrschaft des Centrum Rubeninaum in Antwerpen und der Region Ligurien, und die Stiftung Pallavicino wird sich in den kommenden Monaten dafür einsetzen, dass sich auch andere kulturelle Einrichtungen und Institutionen an dieser Aktion beteiligen und einen Konsens finden.

“Der Posten Kultur in unserem Regionalhaushalt ist einer der wichtigsten, mit 12 Millionen Euro im Jahr 2024 für unsere kulturellen Realitäten, und in dieser Zahl ist eine neue Finanzierung von 30.000 Euro für die Restaurierung des Werks der Beschneidung von Rubens, insgesamt 60.000 Euro, enthalten”, erklärt die Koordinatorin der Kulturpolitik der Region , Jessica Nicolini. “All dies ergibt sich aus der Notwendigkeit, ein außergewöhnliches und für die Geschichte des ligurischen Kunsterbes besonders bedeutsames Werk zu bewahren, das, sobald es wieder an seinem Platz auf dem Hochaltar der Gesù-Kirche steht, für die gesamte Gemeinschaft besser zugänglich sein wird. Die Entscheidung der Fondazione Pallavicino, das Projekt zur Restaurierung des genuesischen Meisterwerks von Rubens mit eigenen Initiativen zu unterstützen, ehrt und erfreut uns und macht einmal mehr deutlich, wie die Interventionen einer öffentlichen Einrichtung positive Mechanismen mit bedeutenden kulturellen Nebeneffekten auslösen können”.

“Mit diesem Verlagsprojekt setzt sich die Stiftung an die Spitze der privaten Beiträge zur Aufwertung des öffentlichen Kulturerbes”, sagt Rechtsanwältin Daniela Anselmi, Vizepräsidentin der Fondazione Pallavicino ETS, "und zwar mit einer sehr spezifischen Intervention, die die Geschichte der Stadt mit der Geschichte der Familie unseres Präsidenten und Gründers, Fürst Domenico Pallavicino, verbindet. Auf diese Weise können wir uns auch einem internationalen Publikum mit unserer eigenen Besonderheit präsentieren, die auf dem historischen und künstlerischen Mäzenatentum der Vorfahren des Prinzen beruht, die zu den wichtigsten und geschäftstüchtigsten patrizischen Mäzenen in Genua im ’Siglo de Los Genoves’, zwischen dem 16. und 17.

“Es ist eine Ehre und eine Freude für uns, an diesem Band und an dem gesamten von der Region Ligurien initiierten Projekt mitzuarbeiten und unser Fachwissen und unsere Glaubwürdigkeit im wissenschaftlichen Bereich in den Dienst des öffentlichen Wissens zu stellen”, sagt Anna Orlando, die Initiatorin des Projekts. “Die ’Beschneidung’ von Rubens aus dem Jahr 1605 ist ein anerkanntes Meisterwerk, aber hinter den Meisterwerken stehen immer Geschichten, die bereits erzählt wurden und andere, die noch zu entdecken sind. Die Idee, der Arbeit für die Ausstellung 2022 Kontinuität zu verleihen, wird mit diesem neuen Engagement für die Forschung verwirklicht, und die Wahl desselben Verlegers für den Katalog jener erfolgreichen Ausstellung entspringt auch dem Wunsch, wie bei der Restaurierung auch mit einem Buch zu zeigen, dass das, was eine Ausstellung in einem Gebiet auslöst, nicht mit dem Abschluss des Ausstellungsereignisses endet”.

Genua, die Restaurierung von Rubens' spektakulärer Beschneidung wird bald beginnen

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